KTM-Tester Kallio: "Karriere ist noch nicht vorbei"

Nach 14 Grand-Prix-Jahren wird Mika Kallio 2016 keine Rennen bestreiten - Mit KTM will der Finne 2017 in die MotoGP zurückkehren

(Motorsport-Total.com) - Mika Kallio absolvierte am vergangenen Sonntag seinen ersten Testtag mit dem neuen MotoGP Prototypen von KTM. Nach 14 Jahren im Grand Prix Fahrerlager wechselte der Finne auf die "Ersatzbank" und wird 2016 die Rolle als Testfahrer für das österreichische Projekt übernehmen. Trotz der gemeinsamen Vergangenheit musste Kallio erst gründlich darüber nachdenken, denn zum ersten Mal in seiner Karriere wird er keine Rennen bestreiten, sollte sich KTM nicht doch schon 2016 zu Wildcard-Starts entschließen.

Titel-Bild zur News: Mika Kallio

In Valencia fuhr Mika Kallio erstmals die neue KTM RC16 Zoom

"Ich habe natürlich über alle Möglichkeiten nachgedacht. Negativ ist, dass ich die Rennen vermissen werde. Als Rennfahrer willst du immer in Konkurrenz mit den anderen Fahrern stehen", sagt Kallio. "Ich muss damit jetzt umgehen und hoffe, dass ich 2017 ein Comeback geben kann. Ich muss KTM zeigen, dass ich schnell genug dafür bin." Kallio und Alex Hofmann sind derzeit nur als Test- und Entwicklungsfahrer verpflichtet. Wer 2017 schlussendlich für KTM in der MotoGP fahren wird, ist noch offen.

Kallio will sich für den Job empfehlen: "Meine Karriere ist noch nicht vorbei. Nach einem Testjahr kann ich hoffentlich wieder zurück sein." 2014 zählte der Finne mit drei Saisonsiegen und sechs zweiten Plätzen zu den WM-Anwärtern in der Moto2-Klasse, doch 2015 konnte Kallio nicht an diese Erfolge anknüpfen und versank ins Mittelfeld. Nach Misano verlor er sogar seinen Platz bei Italtrans und wechselte kurzfristig auf die Speed Up von QMMF.

In erster Linie hatte Kallio Mühe, sich an die geänderten Dunlop-Reifen anzupassen. Da sich daran nichts Grundlegendes ändern wird, sah der 33-Jährige in der Moto2 keine weitere Perspektive. Nach fünf Jahren in der mittleren Klasse durfte er nun wieder einen MotoGP-Prototypen fahren. Der V4-Motor der KTM RC16 soll bereits sehr kraftvoll sein. "Ich bin 2009 und 2010 MotoGP gefahren und habe dann in der Moto2 die Power vermisst", spricht Kallio seine beiden Jahre bei Ducati an. "Es ist sehr schön, wenn man diese Power hat."

Nun wird in den kommenden Monaten seine Entwicklerqualität gefragt sein, um das junge KTM-Projekt vorwärts zu bringen. "Ich denke, KTM hat mich ausgesucht, weil sie überzeugt sind, dass ich die Arbeit erledigen kann", findet Kallio. "Normalerweise ist es eine meiner Stärken, die ich zu den Teams bringen kann. Ich kann gute Informationen über das Bike liefern sowie Details, wo wir uns verbessern müssen. Für uns alle wird es zufriedenstellend sein, wenn wir Fortschritte sehen." Die nächsten Tests sind für Februar geplant.