Michelin: "Rundenzeiten waren sehr gut"

Erstes Zwischenfazit: Die Performance der Reifen stimmt Michelin zufrieden, doch das Vertrauen in die neuen Pneus muss noch gesteigert werden

(Motorsport-Total.com) - Der mit Spannung erwartete Nachsaisontest in Valencia verlief aus Sicht der Michelin-Techniker was die Performance betrifft positiv. Honda-Werkspilot Marc Marquez fuhr mit den neuen Michelin-Reifen die Testbestzeit und benötigte 1:31.060 Minuten für seinen schnellsten Umlauf. Zum Vergleich: Die Pole-Position-Zeit vom Rennwochenende lag bei 1:30.011 Minuten und die schnellste Rennrunde vom diesjährigen Grand Prix lag bei 1:31.367 Minuten.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez' Testbestzeit kam für Michelin wenig überraschend Zoom

Andererseits trübten zahlreiche Stürze den zweitägigen Test. Meist verloren die Fahrer im Kurvenscheitel die Kontrolle für das Vorderrad und rutschten von der Strecke. Offensichtlich ist der Grenzbereich der Michelin-Vorderreifen nicht so groß wie bei den Bridgestone-Pneus, die seit 2009 zum Einsatz kamen. Michelin versucht, den Fahrern das fehlende Vertrauen zurückzugeben, zählt dabei aber auch auf die Mithilfe der Teams und der Fahrer.

"Wir sind sehr froh, wieder zurück zu sein, weil es sieben lange Jahre waren. Wir befinden uns in der finalen Phase der Entwicklung. Jeder konzentriert sich auf die Saison 2016 und das neue technische Paket, das auch die neue Elektronik beinhaltet", berichtet Michelin-Rennsportchef Nicolas Goubert gegenüber 'Crash.net'.

Der Nachsaisontest in Valencia war Michelins erster Test seit Ende 2008. Die Franzosen brachten jeweils zwei Mischungen für vorne und hinten zum Test. "Die Rundenzeiten waren sehr gut. Innerhalb weniger Stunden konnten die Fahrer an die Zeiten herankommen, die sie im Rennen fuhren", freut sich Goubert, für den die Zeiten nicht überraschend kamen.

Doch am Gefühl für den Grenzbereich muss Michelin noch arbeiten: "Wir müssen mit den Teams einen Weg finden, um den Fahrern das Selbstvertrauen zu geben, nicht zu stürzen. Es wurde kein Fahrer verletzt, was gut ist, doch wir müssen einen Weg finden, um die Situation zu verbessern", ist sich Goubert bewusst. Valancia war ein vergleichsweise langsamer Kurs. Beim Test in Sepang könnten Stürze aber schwerwiegendere Folgen haben.


Fotos: MotoGP: Wintertest in Valencia


"Wir erwarten, dass alle drei Parteien von nun an einem Strang ziehen: Die Teams müssen die Setups anpassen und die Fahrer müssen sich an die neuen Reifen anpassen, denn man kann mit den Michelin-Reifen nicht wie mit etwas anderem fahren und umgekehrt. Zudem müssen wir versuchen, den Fahrern so viel Vertrauen zu schenken wie möglich. Wir werden uns weiterhin bemühen, um sicherzustellen, dass sie zuversichtlich ins erste Rennen gehen können", so der Michelin-Verantwortliche.