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Marcel Schrötter und AGR: "Es muss vorwärts gehen"

Nach einer schwierigen Saison bei Tech 3 wechselt Marcel Schrötter zu AGR und übernimmt die Mannschaft von Jonas Folger - Erster Test schon in dieser Woche

(Motorsport-Total.com) - Zwei Jahre fuhr Marcel Schrötter für das Tech-3-Team von Herve Poncharal in der Moto2-Klasse, doch die Erfolge blieben aus. 2014 war noch ein gutes Jahr. Der Deutsche war Stammgast in den Top 15 und sammelte insgesamt 80 WM-Punkte. Das bedeutete den zehnten Platz im Endklassement. 2015 blieb die erhoffte Steigerung aus. Schrötter sammelte nur neunmal WM-Punkte. Insgesamt wurden es nur 32 Zähler und WM-Rang 20. Schon im Sommer zeichnete sich ab, dass er Tech 3 verlassen wird.

Titel-Bild zur News: Marcel Schrötter

Marcel Schrötter übernimmt bei AGR die Mannschaft von Jonas Folger Zoom

"Wir haben recht früh in der Saison gesehen, dass wir uns schwerer tun als erwartet. Das Motorrad war sehr ähnlich wie im letzten Jahr. Es gab kleine Veränderungen am Rahmen und vielleicht war das nicht die richtige Richtung", sagt Schrötter im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Dazu waren die Reifen anders als im Vorjahr. Der Vorderreifen war ganz anders, obwohl es der gleiche Reifen sein sollte. Das machte uns wahrscheinlich mehr Probleme als anderen."

"Das zog sich durch die ganze Saison. Wir hatten jedes Wochenende die gleichen Probleme. Es gab keinen Punkt, wo wir in diesem Jahr gut waren. Enttäuschend war, dass man nicht ansatzweise eine positive Veränderung spürte. Klar, dass man sich dann schon früh nach Alternativen umsieht. Schon im Vorjahr haben wir uns umgesehen, aber es war schwierig etwas zu bekommen, obwohl wir eine gute Saison hatten. Wir wussten, dass es so nicht weitergehen kann."

Tech 3 baut mit der Mistral ein eigenes Chassis für den Honda-Einheitsmotor. Der kleine Rennstall muss auch die Entwicklung mit begrenzten Ressourcen vorantreiben, während Kalex dank der vielen Motorräder auf einen großen Datenpool zurückgreifen kann. Der einzige Tech-3-Sieg in der Moto2 stammt aus dem Jahr 2010. Bradley Smith eroberte 2011 noch drei Podestplätze. Seither fiel Tech 3 ins Mittelfeld zurück.

Marcel Schrötter

2015 ging bei Tech 3 nichts vorwärts: Schrötter stürzte auf WM-Rang 20 ab Zoom

"Das war natürlich nicht das Ziel, denn wir wollten uns gemeinsam verbessern", seufzt Schrötter. Die Ambitionen wurden nicht erfüllt. "Im Vorjahr hatten wie das Motorrad von 2013, konnten uns mit der Arbeit am Setup steigern und hatten eine super Saison. Wir dachten, dass 2015 eine super Saison wird, aber es ist natürlich eine große Enttäuschung. Uns war klar, dass wir etwas ändern müssen."

Guter Kontakt zu AGR

2016 wechselt Schrötter zu Arginano-Racing (AGR) und übernimmt den Platz von Jonas Folger, der zu IntactGP geht. Die Freundschaft der beiden Rennfahrer war dabei maßgeblich. "Wir unterhalten uns sehr viel, wir sind fast täglich beisammen. Da bekommt man viel mit. Durch Jonas war ich mit dem Team schon im Vorjahr viel in Kontakt. Man geht mal gemeinsam Essen und lernt sich ganz gut kennen. Es gab von Anfang an ein super Verhältnis."

So wurde man sich rasch einig, seit Aragon war Schrötters Wechsel praktisch fix. "Ich habe gemerkt, dass das sehr gute Leute sind. Jetzt freue ich mich, in dieses Team zu kommen, denn ich kenne einige und weiß, was ich erwarten kann. Ich denke, es passt. Auch die Mechaniker sind in einem ähnlichen Alter wie ich, es ist ein junges Team, aber doch schon mit Erfahrung." Schrötter wird die Mannschaft von Folger übernehmen. Folger gewann in diesem Jahr zwei Rennen und stand noch zwei weitere Male auf dem Podium.

Jonas Folger

Bei AGR erhält Marcel Schrötter Topmaterial von Kalex Zoom

Schon in dieser Woche wird Schrötter zum ersten Mal auf der Kalex sitzen. "Wir werden Mittwoch und Donnerstag in Jerez fahren. Am Montag und Dienstag nächste Woche absolvieren wir in Valencia noch zwei Tage", erläutert Schrötter den Plan. "Es sind dann insgesamt vier Tage." Durch eine Reglementänderung sind abgesehen von den IRTA-Tests nur zehn private Testtage erlaubt. Im Februar stehen Schrötter somit neben den IRTA-Tests noch sechs weitere Tage zur Verfügung.

Mit AGR will der 22-Jährige den Schritt in die Spitzengruppe machen. "Wenn ich das Ziel MotoGP schaffen will, muss es in den nächsten ein, zwei Jahren vorwärts gehen. Ich will wieder Spaß auf dem Motorrad haben und um gute Positionen kämpfen. Und ich will zeigen, dass wir nicht nur hier sind um dabei zu sein, sondern um auch etwas zu erreichen."