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Intact: Öhlins-Federelemente für Folger große Umstellung

Jonas Folger steigert sich beim ersten Test mit dem Intact-Team am zweiten Tag deutlich - Sandro Cortese setzt sich knapp gegen den neuen Teamkollegen durch

(Motorsport-Total.com) - Positiver Start ins neue Abenteuer: Das Intact-Crew absolvierte in dieser Woche den ersten Test als Zwei-Fahrer-Team. Sandro Cortese fuhr in Valencia die zweitschnellste Zeit. Nur Weltmeister Johann Zarco war schneller. Neuzugang Jonas Folger steigerte sich im Laufe des Tests von Stint zu Stint und kam immer besser mit den für ihn ungewohnten Federelementen von Öhlins zurecht. Am zweiten Tag schob sich Folger auf Position drei. Auf Cortese verlor er etwas mehr als eine Zehntelsekunde.

Titel-Bild zur News: Jonas Folger, Sandro Cortese

Sandro Cortese (11) hat mit Jonas Folger (94) einen sehr starken Teamkollegen Zoom

Durch den zweiten Fahrer verpflichtete das Intact-Team fünf neue Mitarbeiter. Cortese erhielt mit dem Italiener Lucio Nicastro einen neuen Cheftechniker und durfte erstmals die 2016er-Kalex pilotieren. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Test. Wir haben sehr viel gearbeitet und uns weiterentwickelt. Ich bin hier so schnell gefahren wie noch nie", freut sich der ehemalige Moto3-Weltmeister.

"Die Bedingungen entsprachen denen vom Grand-Prix-Wochenende. Ich freue mich auch riesig, dass die Zusammenarbeit mit meinem neuen Cheftechniker Lucio gleich so gut funktioniert hat. Das Tempo ist da, ich bin viele schnelle Runden gefahren. Darauf können wir jetzt aufbauen", ist Cortese überzeugt. An den beiden Tagen spulte Cortese 147 Runden ab.

Folger arbeitete beim Test erstmals mit Cheftechniker Patrick Mellauner zusammen, der ihm bei der Umstellung von WP zu Öhlins half. Insgesamt 138 Umläufe absolvierte der ehemalige AGR-Pilot. "Es war zu Beginn natürlich alles ungewohnt, weil sich das Motorrad mit der Öhlins-Federung stark von meinem vorherigen Bike unterscheidet. Es war eine große Umstellung für mich", betont Folger, der auch von Jürgen Lingg unterstützt wurde, der seit der Saison 2013 mit Cortese viele Erfahrungswerte sammeln konnte.

Jonas Folger

Jonas Folger verzichtete bewusst auf den Test des 2016er-Modells von Kalex Zoom

"Ich muss sagen, dass ich mit meiner Crew und mit Jürgen und Patrick ziemlich gut zurechtgekommen bin. Wir haben uns von der ersten Minute an super verstanden und konnten einige Lösungen finden. Das ist sehr wichtig für nächstes Jahr", unterstreicht Folger. "Wie viele andere, sind wir auch den weichen Reifen gefahren und haben eine anständige Zeit abgeliefert."

"Das Wichtigste war aber, mit dem Rennreifen konstante Rundenzeiten zu erzielen. Dort konnten wir uns besonders bei den finalen zwei Versuchen nochmals steigern. Damit waren wir alle sehr zufrieden", bemerkt Folger. Teamchef Lingg wird auch in der neuen Saison als Technischer Leiter agieren. Der erfahrene Ingenieur blickt optimistisch auf die Saison 2016.


Fotos: Jonas Folger testet für Intact


"Es war wirklich spannend, da die jetzige Konstellation für alle neu war und sich alle erst einmal aufeinander einspielen mussten. Ich muss ein großes Lob an die gesamte Mannschaft aussprechen und auch an unsere Neuzugänge - sie haben wirklich gut gearbeitet", erklärt Lingg. "Das stimmt uns zuversichtlich für die Zukunft. Natürlich sieht man auch, dass noch Arbeit vor uns liegt."

"Sandro ist den Test mit dem neuen Chassis gefahren. Das war durchaus positiv für ihn. Es gibt etwas mehr Bremsstabilität und das Motorrad lenkt besser ein. Also definitiv ein guter Schritt", analysiert Lingg. "Jonas ist das 2016er-Modell noch nicht gefahren, denn er musste sich erst an die neuen Federelemente gewöhnen. Es war wichtig, dass er mit dem gewohnten Chassis fährt, um klare Aussagen bezüglich der Federelemente machen zu können und um herauszufinden, in welche Richtung wir arbeiten müssen."

Sandro Cortese

Sandro Cortese drehte in Valencia erste Runden mit der neuen Kalex Zoom

"Es war auch wichtig, dass wir in Valencia testen waren. Zunächst einmal, weil es erst wenige Tage her ist, dass sie hier den letzten Grand Prix der Saison 2015 gefahren sind. Und zweitens haben sich Sandro, als auch Jonas übers Rennwochenende extrem schwer getan. Es sieht wirklich so aus, als ob wir ein paar Teillösungen finden konnten. Beide waren erleichtert, dass sie noch brauchbare Zeiten erzielten. So kann es von meiner Seite her weitergehen. Aber wie gesagt, es liegt noch viel Arbeit vor uns", so Lingg.