Valentino Rossi nach Platz zwei: "Dani hat mir geholfen"

Mit dem wichtigen zweiten Platz in Motegi vergrößert Valentino Rossi seinen WM-Vorsprung - Das Rennen war für den Routinier mental anstrengend und schwierig

(Motorsport-Total.com) - Der WM-Titel für Valentino Rossi rückt näher. Drei Rennen vor Saisonende hat der Superstar 18 Punkte Vorsprung auf seinen Yamaha-Teamkollegen Jorge Lorenzo. Beim Grand Prix von Japan eroberte Rossi einen sehr wichtigen zweiten Platz. Zu einem Zeitpunkt sah es danach aus, dass sein Vorsprung auf fünf Zähler schrumpfen könnte. Es war ein kritischer Moment im Rennen, als Rossi von Dani Pedrosa (Honda) überholt wurde und gleichzeitig Lorenzo noch in Führung lag.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Mit dem zweiten Platz baute Valentino Rossi seinen Vorsprung auf 18 WM-Punkte aus Zoom

In der Schlussphase drehte sich die Situation. Pedrosa und Rossi gingen an Lorenzo vorbei, womit Rossi seinen Vorsprung um vier Punkte ausbauen konnte. Einmal mehr hat der Routinier das Optimum aus der Situation gemacht. "Es war sehr schwierig. Mental war es am Ende nicht einfach", sagt ein sichtlich erschöpfter, aber glücklicher Rossi. "Das Motorrad war schwer zu kontrollieren, weil die Reifen stark nachgelassen haben. Es wurde immer schwieriger."

Als der Grand Prix auf nasser Strecke gestartet wurde, war das die große Chance für den 36-Jährigen, da Lorenzo in diesem Jahr im Regen schon einige Probleme hatte. Es kam aber zunächst anders. "Mein Start war gut, aber Jorge war in der ersten Runde stärker und konnte eine Lücke herausfahren. Ich habe mich nicht zu 100 Prozent wohlgefühlt, aber ich habe versucht, die Lücke nicht zu groß werden zu lassen", sagt Rossi über die Anfangsphase.

Lorenzo zog in den ersten Runden um bis zu drei Sekunden vorne weg, Rossi konnte die Lücke nicht verkürzen. "Ich versuchte ihm zu folgen. Nach einigen Runden blieb der Abstand gleich. Wir waren schneller als alle anderen Fahrer. Dann hat sich das Rennen gedreht, denn der Asphalt trocknete. Mir wurde klar, dass es ein sehr langes Rennen werden wird. Als es komplett nass war, war es einfacher, denn auf abtrocknender Strecke ist der Regenreifen zu weich."

"Als mich Dani einholte, machte ich mir große Sorgen. Mir war klar, dass er mich geschlagen hat, aber ich wusste nicht, ob er auch zu Jorge aufschließen könnte. Ich hätte beinahe wie in Aragon neun Punkte verloren. Das wäre für die WM nicht gut gewesen. Also versuchte ich Dani zu folgen, denn er ist eine sehr gute Pace gefahren. Mir gelangen dann drei sehr gute Runden und ich holte Jorge ein. Wir hatten beide Reifenprobleme und waren am Limit."

"Dani hat mir geholfen, denn er ist sehr gut gefahren. Als ich ihm folgte, konnte ich gute Linien sehen und Informationen sammeln. Es war aber ein merkwürdiger Moment im Rennen, denn Jorge war stark und konstant. Wir sind beide langsamer geworden, aber der Abstand zwischen uns blieb gleich. Mir war klar, dass die einzige Möglichkeit Jorge einzuholen mit Dani besteht. Es hing in diesem Moment auch am Zustand der Reifen."

Auch wenn Rossis Vorsprung 18 Punkte beträgt, ist noch alles offen. Ein Sturz oder ein Problem bei einem gleichzeitigen Sieg von Lorenzo kann die Situation auf einen Schlag komplett umdrehen. "Man muss von Rennen zu Rennen denken", schiebt Rossi die Titelgedanken weit weg. "Ich liebe Phillip Island, aber es ist dort immer schwierig, die optimale Abstimmung zu finden. Außerdem kann es windig sein oder auch regnen. Die Strecke ist aber großartig. Ich muss dort wieder alles geben."