MotoGP Motegi 2015: Jorge Lorenzo trotz Verletzung vorne

Jorge Lorenzo fährt am Freitag trotz angeschlagener Schulter die Bestzeit - Dani Pedrosa und die Ducatis dahinter - Marc Marquez und Valentino Rossi mit Rückstand

(Motorsport-Total.com) - Von wegen Nachteil: Jorge Lorenzos Schulterverletzung scheint in Motegi kaum ein Problem für den Spanier darzustellen. Am ersten Trainingstag in Japan entschied der WM-Zweite beide Trainingssessions der MotoGP für sich und setzte mit einer Zeit von 1:44.731 Minuten die schnellste Runde des Tages. Hinter dem Yamaha-Piloten sortierten sich etwas überraschend Dani Pedrosa (Honda) und die beiden Ducati-Werkspiloten Andrea Iannone und Andrea Dovizioso ein.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo sicherte sich in beiden Sessions am Freitag die Bestzeit Zoom

Mit den Italienern scheint an diesem Wochenende zu rechnen zu sein. Allerdings: Ihre schnellen Runden setzten Iannone und Dovizioso jeweils auf dem superweichen Hinterreifen, der den Werkspiloten von Honda und Yamaha nicht zur Verfügung steht. Im Rennen wird dieser Pneu für Ducati aber vermutlich keine Option sein. Trotzdem könnte so zumindest im Qualifying ein gutes Ergebnis möglich sein.

Überraschend schlecht lief es am Freitag bei Marc Marquez (Honda) und Valentino Rossi (Yamaha). Der amtierende Weltmeister und der WM-Spitzenreiter belegten in der kombinierten Zeitenliste nur die Ränge sieben und acht. Marquez scheint seine gebrochene Hand deutlich mehr Probleme zu bereiten als Lorenzo seine verletzte Schulter. Er hatte 0,761 Sekunden Rückstand auf seinen Landsmann.

Rossi landete sogar 0,823 Sekunden hinter seinem angeschlagenen Teamkollegen. Der Italiener wird sich deutlich steigern müssen, wenn er Lorenzo an diesem Wochenende die Stirn bieten will. Zwar hat der Rekordchampion in der Weltmeisterschaft aktuell noch 14 Zähler Vorsprung auf Lorenzo, sollten sich die Kräfteverhältnisse des Freitags allerdings auch am Samstag und Sonntag bestätigen, würde sein Punktepolster weiter schmelzen.

Für eine positive Überraschung sorgte derweil Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) mit Rang fünf. Auch der sechste Platz von Aleix Espargaro dürfte an der Suzuki-Box für Zufriedenheit gesorgt haben. Pol Espargaro (Tech-3-Yamaha) und Hector Barbera (Avintia-Ducati) komplettierten die Top 10 am Freitag. Barbera war damit mit deutlichem Abstand der beste Open-Pilot und ließ unter anderem auch beide Pramac-Ducatis hinter sich.

Gutes Ergebnis auch für Stefan Bradl: Der Aprilia-Pilot belegte hinter den beiden Honda-Satellitenfahrern Cal Crutchlow (LCR) und Scott Redding (Marc VDS) den 13. Platz. Damit war er fast sechs Zehntel schneller als Teamkollege Alvaro Bautista, der nur 22. wurde. Im ersten Freien Training am Vormittag musste der Deutsche allerdings auch einen Sturz verkraften. Auch Loris Baz (Forward-Yamaha) und Jack Miller (LCR-Honda) stürzten am Freitag.

Insgesamt sind an diesem Wochenende 27 Piloten in der MotoGP am Start. Das Feld wird durch die beiden Testpiloten Takumi Takahashi (Honda) und Katsuyuki Nakasuga (Yamaha) aufgestockt. Am Freitag belegten sie die Ränge 18 und 23. Karel-Abraham-Vertreter Kousuke Akoyoshi (AB-Motoracing-Honda) wurde 27. und damit Letzter. Nakasuga stürzte im zweiten Freien Training einmal.

Aufgrund der Zeitverschiebung nach Japan beginnt das dritte Freie Training der MotoGP am Samstag bereits um 2:55 Uhr MESZ. Das vierte Training steht um 6:30 Uhr MESZ auf dem Programm, anschließend beginnt das Qualifying 1. Die Entscheidung um die Pole-Position fällt im Qualifying 2 der schnellsten zwölf Piloten ab 7:35 Uhr MESZ.