Valentino Rossi: "Mein Team hat den Unterschied gemacht"

Valentino Rossi bedankt sich nach seinem vierten Saisonsieg bei seinem Team, dass seine Yamaha perfekt auf die schwierigen Bedingungen in Silverstone eingestellt hat

(Motorsport-Total.com) - Damit hatte Valentino Rossi wohl selbst nicht gerechnet: Der Italiener siegte erstmals in seiner Karriere in Silverstone und holte sich damit die in Brünn verlorene WM-Führung umgehend wieder zurück (zum Rennbericht). Dabei war der Italiener am Morgen vor dem Rennen noch ziemlich besorgt, als er die ersten Regentropfen sah. "Silverstone ist auch im Trockenen schon eine schwierige Strecke und im Nassen ist es noch härter", berichtet der Sieger auf der Pressekonferenz nach dem Rennen.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi sicherte sich in Silverstone den Sieg und die WM-Führung Zoom

"Es war ein sehr, sehr schwieriges Rennen", sagt Rossi und verrät: "Als ich heute Morgen aufwachte und den Regen sah, da wusste ich nicht, ob das sie eine gute Nachricht ist. Während der gesamten Saison konnten wir kaum Daten im Regen sammeln. Die Arbeit meines Teams und meine Yamaha haben dann allerdings den Unterschied gemacht. Ab der ersten Runde im Warmup haben wir eine gute Balance gefunden."

"In der Startaufstellung machte ich mir Sorgen, denn da hatten wir die schlimmsten Bedingungen: Kalt, etwas Regen, aber mit Slicks. Das ist sehr gefährlich. Also war ich glücklich, dass es in der Aufwärmrunde richtig zu regnen begann. Ab diesem Moment wusste ich, dass ich eine gute Pace habe. Ich erwischte einen guten Start und wollte wegfahren. Marc konnte allerdings mithalten."

"Meine Rundenzeiten waren sehr gut, aber es war sehr schwierig, einen Vorsprung herauszufahren. Ich dachte also, dass ich zusammen mit Marc in die letzte Runde gehen würde, was immer sehr schwierig ist", erklärt der Italiener mit einem Lachen. Dabei dürfte er wohl unter anderem an die Situation in Assen in diesem Jahr gedacht haben, als die beiden sich in der letzten Runde berührten.

Doch dazu kam es nicht: Marquez stürzte in Runde 13 und Rossi fühlte sich schon wie der sichere Sieger. "Ich dachte, dass ich acht Sekunden Vorsprung hätte. Aber als ich über die Linie ging, da waren es nur vier. Danach waren es nur noch drei. Ich musste also wieder pushen, aber gleichzeitig wollte ich auch keinen Fehler machen, denn die Punkte für die Meisterschaft waren sehr wichtig", schildert Rossi die Schlussphase des Rennens.

Von hinten machten allerdings nicht Dani Pedrosa oder Jorge Lorenzo Druck - sondern sein Kumpel Danilo Petrucci. Der Italiener wuchs an diesem Tag über sich hinaus und sorgte dafür, dass Rossi doch noch einmal zittern musste. "Drei oder vier Runden vor Ende pushte ich. Meine Runde war nicht so schlecht, aber er holte trotzdem 0,8 Sekunden auf. Da bin ich ins Grübeln gekommen", berichtet Rossi.

"In der Startaufstellung machte ich mir Sorgen, denn da hatten wir die schlimmsten Bedingungen." Valentino Rossi

"Danach konnte ich meinen Speed aber etwas verbessern. Das war der entscheidende Moment, denn danach gab Danilo auf und ich war in Sicherheit", erklärt der neue WM-Spitzenreiter, der anschließend "die Situation kontrollieren" konnte. Den Sieg bezeichnet er als "sehr wichtig". Kein Wunder, schließlich liegt der Rekordchampion in der WM nun wieder zwölf Punkte vor Teamkollege Lorenzo.