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Pit Beirer über Moto3: "Spannung für Zuschauer genial"

Der KTM-Verantwortliche begrüßt die engen Duelle in der kleinsten WM-Klasse und grübelt, wieso es trotz der geringen Abstände verhältnismäßig wenig Unfälle gibt

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Jahren wurden die Abstände in der Moto3 von Jahr zu Jahr geringer. Meist kämpfen die Moto3-Piloten in großen Gruppen und wechseln ihre Positionen von Kurve zu Kurve. Mit etwas Pech kann die Folge sein, dass der Führende eine Runde später außerhalb der Top 10 liegt. Taktik und Timing entscheiden über Sieg oder Niederlage. Mit Blick auf die WM ist dieses Format besonders unterhaltsam, da schnell viele Punkte aufgeholt oder verloren werden können.

Titel-Bild zur News: Danny Kent

Geringe Abstände: In der Moto3 geht es nicht nur beim Start eng zu Zoom

Doch selbst die Teamverantwortlichen begrüßen die geringen Abstände. "Das ist genau das, was die Zuschauer sehen möchten und was auch wir sehen möchten. Diese engen Kämpfe sind der Verdienst des Reglements. Wir brauchen spannende Positionskämpfe und keine Solofahrten", bemerkt Racing-Team-Germany-Teamchef Dirk Heidolf im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

"Die Qualität des Feldes ist noch stärker als im Vorjahr. Mit einer Sekunde Rückstand war man im vergangenen Jahr zwischen Position acht und zwölf. In diesem Jahr ist man außerhalb der Top 20, wenn man eine Sekunde Rückstand hat", vergleicht der Deutsche, der in dieser Saison Höhen und Tiefen miterleben musste. Nach dem Auftaktsieg von Alexis Masbou folgten einige Rückschläge.

Rückschläge musste auch KTM verdauen. Mit Miguel Oliviera verfügt die erfahrene Ajo-Crew über einen Siegfahrer, doch beim Rennwochenende am Sachsenring verletzte sich der Portugiese und ist damit mehr oder weniger raus aus dem Kampf um die WM. Bei neun noch zu fahrenden Rennen liegt Oliveira bereits 88 Punkte zurück. Doch durch die engen Abstände ist in der Moto3 einiges möglich.


Fotos: Moto3 am Sachsenring


KTM-Motorsportchef Pit Beirer ist begeistert, wenn er die Moto3-Akteure beobachtet: "Ich kann kaum glauben, was ich sehe", erklärt der ehemalige Motocrosser und spielt die geringe Sturzquote an: "Ich möchte es auch gar nicht beschreien, weil wir wissen, wie gefährlich der Sport sein kann. Aber wenn ich in der Klasse - die ich jetzt in den letzten dreieinhalb Jahren sehr gut kennengelernt habe - sehe, was da nicht für Zweikämpfe, sondern Zehn-, Zwölf- oder 15-Kämpfe stattgefunden haben, und wie wenig Unfälle es in diesen Situationen gegeben hat, das ist für mich verblüffend."

Pit Beirer

Auch KTM-Motorsportchef Pit Beirer hat an den Moto3-Rennen seine Freude Zoom

"Da muss man den Hut vor den Jungs ziehen. Sie geben sich wenig Raum und dennoch reicht es für alle. So wie die miteinander fahren, müsste es eigentlich jede Woche einen Massensturz geben. Der passiert glücklicherweise nicht, es passieren eigentlich nur die Klassiker: Vorderradrutscher und leichte Highsider", stellt Beirer fest.

"Durch das Reglement, dass die Dorna geschaffen hat, um die Motorräder sehr nah aneinander zu bringen, gibe es keine Werksmotorräder mehr, die viel besser sind als irgendwelche käuflichen Motorräder", lobt Beirer die Verdienste der Serienverantwortlichen. "Somit ist das Feld zusammengerutscht und für den Motorsport und die Spannung für die Zuschauer ist es mit Sicherheit genial."