powered by Motorsport.com

Aki Ajo: Moto3 anspruchsvoller als Moto2

Der Weltmeistermacher aus Finnland spricht über den Wettbewerb der Hersteller in der Moto3 und bedauert, dass die Moto2 den Einheitsmotoren treu bleiben wird

(Motorsport-Total.com) - Seit der vergangenen Saison gibt es in der Moto3 einen harten Kampf zwischen KTM und Honda. Die beiden Hersteller schicken in der kleinsten Grand-Prix-Klasse teure Prototypen ins Rennen und kämpfen um die Vormachtstellung. Und auch Mahindra mischt munter mit. Im Vergleich dazu herrschen in der Moto2 beinahe Cup-ähnliche Zustände. Kalex rüstet den Großteil des Feldes aus. Umfassende technische Änderungen gab es in den vergangenen Jahren nicht. Stattdessen gibt es nur eine leichte Evolution.

Titel-Bild zur News: Aki Ajo

Aki Ajo ist kein großer Befürworter der Moto2-Einheitsmotoren Zoom

Aki Ajo ist seit 2015 in beiden Klassen vertreten. In der Moto3 betreut der Finne das KTM-Werksteam. Das neu gegründete Ajo-Moto2-Team schickt Johann Zarco, den momentanen WM-Leader, ins Rennen. Dass sich Honda und KTM in der kleinen Klasse so hart bekriegen, begrüßt Ajo: "Ich mag die Moto3. Honda und auch Mahindra sind sehr stark. Es gibt drei sehr starke Hersteller. Ich mag das. Es ist wichtig, den Wünschen der Zuschauer, der Sponsoren, der Fahrer und aller anderen Beteiligten gerecht zu werden. Das ist gut für die Meisterschaft und die Moto3-Kategorie", erklärt er den Kollegen von 'Crash.net'.

"Die Moto2 ist eine andere Klasse. Ich würde nicht sagen, dass es einfach ist. Aber technisch ist es einfacher als in der Moto3", vergleicht Ajo, der Mike De Meglio, Marc Marquez und Sandro Cortese zu WM-Titeln verholfen hat und seit 2001 in der Motorrad-WM aktiv ist. "Wenn man in der Moto3 ein erfolgreiches Team leiten kann, dann kann man das auch in jeder anderen Klasse", ist Ajo überzeugt.

"Man benötigt gute und engagierte Leute und gute Partner. Wir arbeiten mit WP und Kalex zusammen und erhalten sehr gute Informationen und perfekten Support. Sie vertrauen uns. Das hat uns den Einstieg erleichtert", berichtet der Finne, der das Reglement in der Moto2 kritisch bewertet. Ajo ist kein Fan vom Konzept der Einheitsmotoren. Doch wäre ein Wettbewerb zwischen verschiedenen Herstellern wirklich besser für die mittlere Kategorie?


Fotos: Moto2 am Sachsenring


Aki Ajo wünscht sich Wettbewerb

"Das ist eine schwierige Frage. Ehrlich gesagt würde ich es begrüßen", bemerkt er. "Ich mag es, wenn es wie in der Moto3 einen Wettbewerb zwischen den Herstellern gibt. Wenn ein Hersteller dahinter steckt, kann man einfacher Partner und Sponsoren an Land ziehen. Doch ich kann auch die Dorna verstehen. Es gibt viele Vorteile. Die Regeln ändern sich nicht so schnell und die Motorräder sind sich sehr ähnlich. Das ist gut. Doch wenn man mich fragen würde, dann würde ich mir mehr Hersteller in der Moto2 wünschen."

Moto2 Start

Die Moto2 steht seit 2010 für Chancengleichheit und niedrige Kosten Zoom

Honda rüstet die Moto2 seit der Debütsaison 2010 mit Motoren aus. Der Vertrag mit den Japanern endet 2018. Für 2019 sucht die Dorna einen neuen Kandidaten. Fest steht aber, dass es keinen Wettbewerb geben wird. Die Serienverantwortlichen möchten den Einheitsmotoren treu bleiben, um die Kosten niedrig zu halten. Offen ist, welcher Hersteller die Motoren liefern wird. Yamaha war bereits für 2010 ein Kandidat. KTM hat nur Interesse, wenn es einen Wettbewerb zwischen den Herstellern gibt.

Suzuki ein Kandidat für die Honda-Nachfolge?

Wie sieht es mit Suzuki aus? "Momentan haben wir mit dem MotoGP-Projekt genug zu tun. Wir sind sehr beschäftigt, weil wir ein sehr junges Projekt haben. Wer weiß, wie es in der Zukunft aussieht", lässt Suzuki-MotoGP-Teamchef Davide Brivio im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' offen. Der Italiener gehört wie Ajo zu den Gegnern der Einheitsmotoren.

Davide Brivio

Davide Brivio würde die Konzepte der Moto2 und der Moto3 tauschen Zoom

"Ich persönlich hoffe, dass es in der Moto2 einen Wettbewerb zwischen den Herstellern gibt und viele Hersteller gegeneinander antreten. Vielleicht sollte es genau umgekehrt sein: die Moto3 sollte als Einsteigerklasse eine Art Einheitsklasse sein und in der Moto2 kämpfen die Hersteller gegeneinander. Diese Idee würde ich persönlich bevorzugen", so Brivio.