Deutschland-Grand-Prix: Blick in die Statistik

(Motorsport-Total.com) - Der Deutschland-Grand-Prix hat im Kalender der Motorrad-Weltmeisterschaft einen festen Platz. In der Saison 1952 fand in Solitude der erste Deutschland-Grand-Prix statt. Es wurde berichtet, dass mehr als 400.000 Zuschauer das Geschehen an der Strecke verfolgten. Neun Jahre später gastierte die WM erstmals in der DDR auf dem Sachsenring. Es wurde auf einen Straßenkurs gefahren, der eine Länge von 8,73 Kilometern hatte. Bis 1972 fuhren die WM-Piloten am Sachsenring. Danach wurde das Rennen aus Sicherheitsgründen aus dem Kalender gestrichen.

© FGlaenzel

Zuschauermagnet: Seit 1998 pilgern die deutschen Fans zum Sachsenring Zoom

In der Bundesrepublik wurde von 1952 bis 1990 ohne Unterbrechung gefahren. Seit der Wiedervereinigung wurde in jedem Jahr ein Deutschland-Grand-Prix ausgetragen. Von 1991 bis 1994 fuhren die Piloten auf dem Hockenheimring. Danach war der Nürburgring die Austragungsstätte des Deutschland-Grand-Prix. Das niedrige Zuschauerinteresse führte dazu, dass man zum Sachsenring wechselte.

Seit 1998 wird auf der neu gebauten Strecke gefahren. Zu Beginn war der Kurs nur 3,508 Kilometer lang. 2001 fand ein umfassender Umbau statt. Zwei Jahre später gab es weitere Modifikationen. Seitdem ist eine Runde 3,671 Kilometer lang. Trotz der Verlängerung ist der Sachsenring nach wie vor die kürzeste Strecke im MotoGP-Kalender. In diesem Jahr wird zum 18. Mal in Folge gefahren.

In der MotoGP-Ära ist Honda der mit Abstand erfolgreichste Hersteller. Seit 2002 konnte HRC neun Siege feiern. Yamaha entschied erst drei MotoGP-Rennen für sich. Ducati gelang nur ein Sieg. Marc Marquez war 2013 und 2014 der dominante Pilot am Sachsenring. Der Spanier startete in den beiden vergangenen Jahren stets von der Pole-Position, fuhr im Rennen die schnellste Runde und sicherte sich den Sieg.

Bemerkenswert ist, dass beim Grand Prix im vergangenen Jahr die Fahrer den Sieg holten, die von der Pole-Positions ins Rennen starteten. Marquez gewann das MotoGP-Rennen, Dominique Aegerter setzte sich in der Moto2 durch und Jack Miller holte den Sieg in der Moto3. Der Start des MotoGP-Rennens wird den Fans sicher noch viele Jahre im Gedächtnis bleiben. Damals fuhren 14 Fahrer nach der Einführungsrunde an die Box, um ihre Motorräder zu tauschen.

© FGlaenzel

Der Sachsenring ist der kürzeste Kurs im Kalender der Motorrad-WM Zoom

Die deutschen Fans konnten am neuen Sachsenring bisher sechs Podestplätze deutscher Piloten feiern. 1999 schaffte es Ralf Waldmann bei den 250ern, Platz drei einzufahren. Lokalmatador Steve Jenkner wurde 2002 in der 125er-Klasse ebenfalls als Dritter gefeiert. Bis zu Stefan Bradls Podestplatz in der Saison 2008 in der 125er-Klasse mussten die Fans sechs Jahre lang warten. 2011 gelang ihm in der Moto2 ein weiterer Podestplatz vor heimischen Fans. Sandro Cortese stand 2010 und 2012 auf dem Podium. Er war vor drei Jahren der erste Deutsche, der auf dem neuen Sachsenring einen WM-Lauf gewinnen konnte.