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Zweiter Saisonsieg: Jonas Folger gewinnt in Jerez

Jonas Folger sichert sich in Jerez seinen zweiten Saisonsieg und meldet sich im WM-Kampf zurück - Johann Zarco und Tito Rabat auf dem Podium - Sandro Cortese stürzt

(Motorsport-Total.com) - Zweiter Saisonsieg für Jonas Folger (Kalex): Nach dem Triumph in Katar gewann der Deutsche auch den Grand Prix von Spanien in Jerez. Folger setzte sich gleich nach dem Start hinter Weltmeister Tito Rabat (Kalex) fest. In der zehnten Runde übernahm die Startnummer 94 die Führung, als Rabat in der Sito-Pons-Kurve etwas von der Ideallinie rutschte. Von diesem Moment an gab Folger die Spitze nicht mehr ab. In den letzten zehn Runden baute er sich einen Vorsprung von mehr als einer Sekunde auf und brachte den Sieg souverän nach Hause.

Titel-Bild zur News: Jonas Folger

Jonas Folger hat sich in Jerez bereits seinen zweiten Saisonsieg geschnappt Zoom

"Es war wirklich ein hartes Rennen für mich", sagt Folger nach dieser starken Vorstellung. "In den ersten Runden habe ich einfach gepusht und den frischen Reifen genutzt. Am Ende baute der Reifen ab und es war sehr schwierig, seinen Fahrstil daran anzupassen. Aber am Ende fuhr ich trotzdem ein sehr konstantes Rennen. Ich hatte ein paar heikle Momente, aber insgesamt bin ich sehr glücklich über diesen Sieg hier. Mein Team und ich sind sehr stolz."

Es war insgesamt der vierte Grand-Prix-Sieg in Folgers Karriere. Der Unterschied zu Rabat bestand in Jerez bei den Reifen: Der Spanier hatte sich für die härtere Variante entschieden, während der Deutsche auf weich setzte. Bei Dunlop funktioniert die weiche Mischung bei höheren Temperaturen besser, das spielte Folger in der zweiten Rennhälfte in die Karten. In der letzten Runde kam es hinter dem Deutschen zu einem engen Dreikampf um die weiteren Podestplätze.

Rabat wurde von Alex Rins und Johann Zarco (beide Kalex) eingeholt. Rins probierte in der Zielkurve ein Überholmanöver, doch es war nicht konsequent genug - Rins berührte das Hinterrad von Rabat und stürzte. "Ich weiß, dass es in dieser Kurve immer Konflikte gibt", sagt Rabat zu dieser Situation. "Ich bremste einfach spät, ging nach innen und konnte nichts sehen." Der große Profiteur dieser Situation war Zarco, der auch noch an Rabat vorbeikam und Zweiter wurde.

Zarco behält WM-Führung

Damit führt der Franzose mit 73 Punkten weiterhin die WM an und hat 16 Zähler Vorsprung auf Folger, der mit dem Sieg neuer WM-Zweiter ist. "Es ist fantastisch", jubelt Zarco. "Der Start war nicht schlecht, aber in der ersten Kurve konnte ich nicht überholen, also verlor ich einige Positionen. Aber dann war meine Pace ziemlich gut. Hier ist das Überholen nicht einfach, weil alle so eng beieinander sind. Also wollte ich meine Pace einfach halten."

Der Plan ging auf, denn Zarco holte die Spitze ein: "Am Ende war Rins sehr stark. Ich sah, dass Tito Probleme hatte, also holten wir ihn ein. Ich wollte Rins schon vorher überholen, aber ich schaffte es nicht. Schließlich gab ich alles, um an ihnen dranzubleiben." Am Ende hatte Zarco in der Zielkurve auch das Glück auf seiner Seite: "Rins versuchte etwas und ich erwischte eine gute Kurve und holte mir Platz zwei."

Rabat galt vor dem Rennen als Favorit für den Sieg, doch am Ende musste er sich mit Platz drei begnügen. Dennoch war das sein bestes Ergebnis in dieser Saison: "Unser Setup war für einen frischen Reifen ziemlich gut. Aber als der Reifen abbaute, bekam ich große Probleme", seufzt der Weltmeister. "Mir fehlte die Geschwindigkeit in den Kurven und ich konnte keine gute Linie mehr fahren."

Tom Lüthi Vierter, Sandro Cortese stürzt

Bester Schweizer war Tom Lüthi als Vierter. Der Routinier fuhr die komplette Renndistanz in der Spitzengruppe mit, konnte aber keine entscheidenden Manöver setzen und musste am Ende noch abreißen lassen. Hinter Lüthi folgten die weiteren Kalex-Fahrer Xavier Simeon, Franco Morbidelli, Luis Salom und Simone Corsi. Moto3-Weltmeister Alex Marquez holte als Neunter sein bestes Moto2-Ergebnis. Speed-Up-Speerspitze Sam Lowes enttäuschte und sammelte mit Platz 20 keine WM-Punkte.

Tech-3-Pilot Marcel Schrötter kam nach 26 Runden als Zehnter ins Ziel. Pech hatte Sandro Cortese. Der IntactGP-Fahrer kämpfte in der Anfangsphase in der zweiten Gruppe wacker mit. 13 Runden vor Rennende stürzte Cortese auf Platz neun liegend in Kurve zwei. Er stieg zwar wieder auf seine Kalex, musste aber in der Box aufgeben.

"Es war eigentlich alles ganz okay, ich habe lange gut mithalten können", berichtet Cortese bei 'Eurosport'. "Der Sturz war wie in Zeitlupe, ich bin über das Vorderrad weggerutscht und konnte auch nicht gleich weiterfahren. Somit war das Rennen eigentlich beendet. Echt schade, weil ich mich nach den ganzen Problemen auf dem Motorrad eigentlich echt wohlgefühlt habe. Es tut mir für das Team leid, sie haben am ganzen Wochenende hart gearbeitet."

Florian Alt (Suter), der vierte Deutsche in der Moto2, beendete den Grand Prix als 24. Abgesehen von Lüthi waren die weiteren Schweizer im Mittelfeld zu finden. Randy Krummenacher holte als 14. seine ersten WM-Punkte in diesem Jahr. Dominique Aegerter ging als 16. leer aus. Robin Mulhauser und Jesko Raffin belegten die Plätze 23 und 25. Der nächste Grand Prix findet am 17. Mai in Le Mans (Frankreich) statt. Das Moto2-Rennen über 26 Runden ist wie gewohnt um 12:20 Uhr angesetzt.