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Siegesserie hält: Danny Kent gewinnt Herzschlagfinale in Jerez

Danny Kent schnappt sich in Jerez seinen dritten Sieg in Serie und baut seine WM-Führung aus - Beinahe-Kollision mit Rookie Fabio Quartararo in der letzten Kurve

(Motorsport-Total.com) - WM-Spitzenreiter Danny Kent ist momentan das Maß aller Dinge in der Moto3. Der Brite gewann in Jerez bereits sein drittes Rennen in Serie. Doch während Kent dem Feld in Austin und Argentinien zuletzt bereits früh enteilen konnte, schnappte sich der Pilot vom Leopard-Team der deutschen Kiefer-Brüder den Sieg in Spanien erst in der letzten Kurve. Bis zu diesem Zeitpunkt kämpften mit Kent, Polesetter Fabio Quartararo (beide Honda) und Miguel Oliveira (KTM) noch drei Piloten um den Sieg.

Titel-Bild zur News: Danny Kent

Danny Kent (52) schnappte sich den Sieg erst in der letzten Kurve des Rennens Zoom

In der Zielkurve wäre es um ein Haar zur Kollision gekommen. Rookie Quartararo, zu diesem Zeitpunkt Dritter, riskierte etwas zu viel und hätte seine beiden Konkurrenten fast abgeräumt. "Ich wusste, dass Fabio es probieren würde, denn er war das ganze Wochenende stark und wollte gewinnen", berichtet Kent und erklärt: "Wir hatten für die letzte Kurve alle den gleichen Plan und wollten die Innenbahn nehmen."

Glücklicherweise kam es nicht zu einer Berührung und der 16-Jährige konnte die Kontrolle über seine Maschine behalten. "Natürlich hatten wir noch etwas Glück, vor allem in der letzten Kurve, denn Quartararo hat extrem spät gebremst", erklärt Stefan Kiefer bei 'Eurosport' und ergänzt: "Es war ein tolles Rennen. Ich denke schon, dass Danny das Rennen dominiert hat, obwohl er diesmal nicht wegfahren konnte. Für die Fans war es ein tolles Rennen, spannender geht es nicht."

Quartararo selbst verlor durch den Verbremser viel Zeit und fiel hinter Brad Binder (KTM) zurück, der ihm den letzten Platz auf dem Podium noch wegschnappte. "In den letzten fünf Runden war es schwierig, das Gas aufzudrehen, weil die Reifen stark nachgelassen haben. Ich bin froh, dass ich es auf das Podium geschafft habe. Das Rennen hat viel Spaß gemacht, es waren saubere Duelle", so Binder.

Rang zwei ging an seinen Teamkollegen Oliveira, der erstmals in der Saison 2015 auf dem Podium feiern durfte. "Ich wollte die Linie so weit wie möglich schließen, da ich dachte, es hat nur ein Fahrer Platz", berichtet der Portugiese, der als Führender in die letzte Kurve ging, und fügt hinzu: "Am Ende stach Fabio hinein und wir hatten Glück, dass wir nicht gestürzt sind. Endlich stehe ich wieder auf dem Podium. Am Ende habe ich nicht gewonnen und Kent führt weiterhin die WM an. Wir müssen so viele Punkte wie möglich aufholen und weiterarbeiten."

Kent-Teamkollege Efren Vazquez war ebenfalls für einige Zeit Teil der Spitzengruppe, musste den Kontakt allerdings wenige Runden vor Ende abreißen lassen und beendete das Rennen schließlich auf Rang fünf. Dahinter sortierten sich Romano Fenati (KTM), Francesco Bagnaia (Mahindra) und Quartararos Teamkollege Jorge Navarro ein. Enea Bastianini und John McPhee (beide Honda) komplettierten die Top 10.

Öttl scheidet nach tollem Start aus

Einen völlig gebrauchten Tag erwischte der einzige deutsche Starter und Geburtstagskind Philipp Öttl. Der KTM-Pilot startete von einem starken fünften Rang und lag nach dem Start sogar kurzzeitig an dritter Position. Anschließend verlor Öttl allerdings Position um Position und schied fünf Runden vor Ende zu allem Überfluss auch noch aus. Der Deutsche muss die Heimreise damit ohne WM-Punkte antreten.

"Ich war mit den neuen Reifen etwas verunsichert, weil wir gestern bei den hohen Temperaturen doch etwas weniger Grip hatten", berichtet Öttl bei 'Eurosport' und ergänzt: "Heute war der Grip deutlich besser, aber ich habe am Anfang zu wenig reingehalten. Dadurch bin ich zurückgefallen. Dann konnte ich mich wieder etwas nach vorne kämpfen, aber sieben Runden vor Schluss habe ich gemerkt, dass die Batteriespannung nachlässt."

"Das wurde mir auch auf dem Display angezeigt. Als die Batterie leer war, bin ich dann ausgerollt. Es tut mir für das Team leid, denn wir hätten heute in die Top 10 fahren können. Mit dem Wochenende bin ich zufrieden, weil es im Qualifying gut gelaufen ist und ich mich gut vorbereitet habe. Zum Schluss ist leider nicht das rausgekommen, was wir uns erwartet haben. In den nächsten Rennen wird das Glück wieder auf unserer Seite sein", so der Deutsche.

Einen Schreckmoment erlebte Maria Herrera (Husqvarna). Die Spanierin stürzte nach zwei Runden und musste anschließend auf einer Trage abtransportiert werden, da sie über Schmerzen am rechten Bein klagte. Kurze Zeit später gab es allerdings glücklicherweise Entwarnung, in Le Mans soll Herrera bereits wieder an den Start gehen können. Auch Niccolo Antonelli (Honda) sah die Zielflagge nicht.

Für Aufregung sorgte eine Kollision zwischen Jakub Kornfeil (KTM) und Hiroki Ono (Honda), bei der beide ausschieden. Der Tscheche war anschließend stocksauer auf den jungen Leopard-Piloten. Die gute Nachricht für die Kiefer-Brüder: In der WM liegen mit Kent (91 Punkte) und Vazquez (60) weiterhin zwei Fahrer des Teams an der Spitze. Quartararo (52) ist erster Verfolger des Duos. Der nächste Moto3-Lauf findet am 17. Mai in Le Mans statt, Startzeit ist wie gewohnt 11:00 Uhr MESZ.