Moto2: Feintuning statt revolutionärer Änderungen

In der sechsten Saison liefern die Chassis-Hersteller nur noch feine Detail- verbesserungen, doch die neuen Reifen stellen sie vor neue Herausforderungen

(Motorsport-Total.com) - Seit dem Moto2-Debüt in der Saison 2010 haben die Hersteller ihre Chassis-Teile immer weiter optimiert. Mittlerweile finden von Jahr zu Jahr nur noch feine Detailänderungen statt. Von den Herstellern, die in der ersten Moto2-Saison am Start waren, sind nur noch Kalex, Tech 3 und Speed Up übrig geblieben. Moriwaki, Motobi, FTR, RSV, MZ, ADV, Bimota, BQR, Harris und Force verabschiedeten sich über die Jahre aus der Serie. Suter ist in der laufenden Saison nur noch mit einer Vorjahresmaschine vertreten.

Titel-Bild zur News: Johann Zarco

Enges Feld: Die Unterschiede in der Moto2 sind nach fünf Jahren sehr gering Zoom

Kalex ist in der Saison 2015 der Hersteller, der die meisten Fahrer ausrüstet. 23 Fahrer vertrauen die Chassis-Komponenten made in Germany. Sowohl die 2015er- als auch die 2014er-Maschinen sind konkurrenzfähig. Da Kalex von der großen Nachfrage überrascht war, mussten die neu dazugekommenen Teams das Vorjahresmaterial übernehmen. Doch auch damit kann man konkurrenzfähig sein, wie Tom Lüthi mit dem Sieg in Le Mans bewies.

"Über die Jahre haben die Hersteller ihre Konstruktionen optimiert. Natürlich wird es immer enger, wenn ein Reglement über längere Zeit stabil ist. Man nähert sich dem Optimum an", bemerkt Kalex-Konstrukteur Alex Baumgärtel im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Große Baustellen gibt es bei Kalex nach fünf Jahren Moto2 nicht mehr. Solange sich am Reglement nicht viel ändert, muss Kalex nicht mehr viel Entwicklungsarbeit leisten.

"Mittlerweile gibt es keine großen Probleme mehr. Die Charakteristik der Reifen hat sich etwas verändert. Deshalb mussten wir die Setups leicht anpassen. Unterm Strich wird eine etwas andere Gewichtsverteilung benötigt", erklärt Baumgärtel, der auf die geänderten Anforderungen reagieren möchte: "Wir überprüfen gerade, ob wir mechanische Änderungen bringen müssen. Die Entwicklung bleibt nie stehen." Für die Saison 2019 wird Kalex die Entwicklungsarbeit wieder anziehen müssen. Dann kommt in der Moto2 aller Voraussicht nach ein neuer Motor zum Einsatz.