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Smith: Fluchen und Schreien bringt in der MotoGP nichts

In der Vergangenheit fiel es Bradley Smith schwer, ruhig zu bleiben, doch in der laufenden Saison scheint sich die ruhigere Herangehensweise auszuzahlen

(Motorsport-Total.com) - Tech-3-Yamaha-Pilot Bradley Smith erlebte den bisher besten Saisonstart seiner MotoGP-Karriere. Mit soliden Ergebnissen in Katar, Texas und Argentinien schob sich der Brite auf Position sieben der Fahrerwertung. Damit ist Smith momentan der zweitbeste Nicht-Werksfahrer. Teamkollege Pol Espargaro zog bei den bisherigen Rennen stets den Kürzeren.

Titel-Bild zur News: Bradley Smith

Tech-3-Yamaha-Pilot Bradley Smith mit seinem Crewchief Guy Coulon Zoom

Möglich wurde Smith' Fortschritt durch eine neue Herangehensweise. Mit mehr Ruhe und Ausgeglichenheit sollen die Fehler aus der Vergangenheit vermieden werden. Wie ernst es Smith im vergangenen Jahr nahm, wurde beim Deutschland-Grand-Prix deutlich, als der Yamaha-Pilot fünf Mal stürzte und um seine Zukunft in Herve Poncharals Team zitterte.

"Ich musste meine Herangehensweise ändern und habe mit meinem Team darüber gesprochen. Es war nicht einfach für mich, weil ich so engagiert bin. Ich musste es aber machen. Selbstkritik ist hart, doch die Fakten sind die Fakten", erklärt Smith. "Ich musste verstehen, dass die Leute eher reagieren, wenn man normal mit ihnen redet als wenn man flucht oder herumschreit, was bei mir der Fall war."

"Wenn man gelassener ist und dann seine Stimme erhebt, wird man von den Leuten besser beachtet. Die japanischen Ingenieure reagieren viel besser, wenn man ganz ruhig mit ihnen spricht", berichtet Smith, der sowohl in Texas als auch in Argentinien als Sechster ins Ziel fuhr. Dabei haderte Smith vor allem in Argentinien mit dem Setup seiner Yamaha M1.

"Das Wochenende in Argentinien war das perfekte Beispiel. Ich hatte das komplette Wochenende Probleme mit der Haftung. Zwischen dem Warmup und dem Rennen fanden wir eine Lösung. Guy, mein Crewchief, war stand unter großem Stress", blickt er zurück. "Im Q1 hatte ich nur eine Runde und einen Reifen, um mich zu qualifizieren. Karel Abraham folgte mir. Ich dachte mir beim Überqueren der Ziellinie, wenn er es schafft, mir zu folgen, dann verdient er den Einzug ins Q2. Ich fuhr eine tolle Runde und blieb ruhig."


Fotos: Tech 3, MotoGP in Termas de Rio Hondo


"Es war sehr wichtig, diese Gelassenheit und den Glauben zu finden. Im Team herrscht eine tolle Stimmung. Jeder schätzt die Anstrengungen des anderen. Das Team ist nicht da, um mir das Leben zu erschweren. Ich bin auch nicht da, um das Leben des Teams zu erschweren. Wir müssen die Arbeit genießen und das Maximum herausholen", so Smith.