• 14.04.2015 15:45

  • von Sebastian Fränzschky & David Emmett

Lorenzo: GP15 vereint die Stärken der M1 und der RC213V

Ducati ist mit der GP15 ein großer Wurf gelungen: Auf den Geraden hat sie die Power der Honda RC213V und in den Kurven das gute Handling der Yamaha M1

(Motorsport-Total.com) - Ducati ist seit mehr als zehn Jahren in der MotoGP aktiv. Seit dem Debüt in der Saison 2003 war die Desmosedici stets ein schwer zu beherrschendes Motorrad, das auf den Geraden vom leistungsstarken V4-Desmo-Motor profitierte, den Fahrern in den Kurven aber durch ihr eigenwilliges Handling alles abverlangte. In den vergangenen Jahren klagten die Ducati-Piloten über starkes Untersteuern. Mit der GP15 gehört dieses Problem der Vergangenheit an.

Titel-Bild zur News: Andrea Iannone

Die Ducati GP15 hat ein deutlich besseres Handling als die Vorgängermodelle Zoom

Luigi Dall'Igna entwickelte im Winter 2014/2015 ein komplett neues Motorrad, das deutlich kompakter als die Vorgängermodelle baut. Dadurch konnte der ehemalige Aprilia-Mitarbeiter die Massen besser verteilen und das Handling verbessern. Seit dem ersten Test überzeugt Ducatis Neuentwicklung. Werkspilot Andrea Dovizioso stand sowohl in Doha als auch in Austin auf dem Podium.

"Es hat sich in diesem Rennen noch einmal bestätigt, dass die Ducati überall sehr stark ist", bemerkt Yamaha-Werkspilot Valentino Rossi, der sich zwei Jahre bei Ducati abmühte und die schwierigsten Jahre seiner Grand-Prix-Karriere erlebte. "Dovizioso ist etwas besser als Iannone, aber auch Iannone ist schnell. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieses Motorrad besser ist als meins damals (lächelt)", so der 36-Jährige.

Teamkollege Jorge Lorenzo duellierte sich in Doha und Austin mit Ducati-Pilot Andrea Iannone. "Die Ducati war auf den Geraden schon immer schnell. Nun sind sie wohl noch ein bisschen schneller, was schlecht für uns ist", erklärt der Spanier. "In dieser Saison haben sie ein sehr komplettes Motorrad. Sie können spät bremsen und schnell in die Kurven einbiegen. Und auch die Beschleunigung ist gut."


Fotos: Ducati, MotoGP in Austin


"Das Motorrad lässt sich sehr gut einlenken. Ich weiß nicht, wie es sich vorher anfühlte. Sie meinten, dass sich das Motorrad nicht gut einlenken lässt", blickt Lorenzo zurück. Ist die GP15 das Motorrad, das die stärken der zuletzt führenden Japaner vereint? Kombiniert die 2015er-Ducati das Yamaha-Handling und Honda-Power? "So sieht es zumindest aus", bemerkt Lorenzo, der in Zukunft wieder Podestplätze holen möchte: "Wir sollten in der Lage sein, vor den Ducatis ins Ziel zu kommen. Meine Zeit wird noch kommen. Ich werde weiterhin hart arbeiten."