Alexis Masbou gewinnt Fotofinish in Katar

Jubel im Racing-Team-Germany: Alexis Masbou gewinnt das Moto3-Rennen in Katar knapp vor Enea Bastianini - Danny Kent vom Kiefer-Team Dritter

(Motorsport-Total.com) - Fotofinish in Katar: Alexis Masbou (Honda) vom Racing-Team-Germany gewinnt den packenden Moto3-Saisonauftakt unter Flutlicht. Der Italiener Enea Bastianini (Honda) bog als Führender auf die Zielgerade ein, doch Masbou hing perfekt im Windschatten dahinter. Kurz vor der Ziellinie scherte der Franzose aus und fing Bastianini noch um 27 Tausendstelsekunden ab. Nach seiner ersten Pole-Position am Samstag feierte Masbou den zweiten Grand-Prix-Sieg seiner Karriere.

Titel-Bild zur News: Alexis Masbou

Alexis Masbou startet mit einem Sieg in die Moto3-Saison 2015 Zoom

Die Moto3-Klasse knüpfte nahtlos an das Vorjahr an, denn über die komplette Renndistanz von 18 Runden lag eine große Spitzengruppe von rund elf Fahrern dicht beisammen. Ständig wechselten die Positionen und die Führung. Masbou hielt sich zurück und zeigte sich erst in den letzten beiden Runden kämpferisch. Das war die richtige Taktik. "Wir haben besprochen, dass wir am Ende massive Reifenprobleme bekommen", erklärt Teamchef Dirk Heidolf bei 'Eurosport'. "Deswegen ist er vier, fünf Runden vor Schluss weiter hinten gewesen, um die Reifen zu sparen. Das war eine Glanzleistung. Perfekt, genial!"

Masbou nutzte seine gesamte Erfahrung und setzte die Taktik perfekt um: "Ich hatte Angst vor der letzten Runde, denn ich wollte nicht so weit hinten sein. Aber ich wusste, dass das Potenzial da war. Ich war sehr schnell. In den Sektoren drei und vier war ich sehr schnell und wusste, dass ich da alle überholen kann. Aber am Ende habe ich nicht mehr daran geglaubt. Trotzdem habe ich es versucht und in den ersten beiden Sektoren viele Fahrer überholt. Als ich hinter Efren und Bastianini war, da habe ich mir gesagt: 'Okay, jetzt kann ich das Rennen gewinnen.' Auf der Geraden habe ich ihn dann überholt - Perfekt."

Bastianini verpasste seinen ersten Grand-Prix-Sieg hauchdünn. "Ich bin sehr glücklich, denn dieses Wochenende war sehr schwierig", sieht es der Gresini-Junior dennoch positiv. "Heute war aber alles perfekt. Die letzte Kurve war ziemlich hart. Ich war schnell, aber es war unmöglich, heute den ersten Platz zu holen. Beim nächsten Mal kann es aber klappen." Drei Honda-Fahrer standen in Katar auf dem Podest.

Als Dritter kletterte Danny Kent vom Kiefer-Team auf das Podium. "Es war ein sehr hartes Rennen", atmet der Brite durch. "Ich wollte an die Spitze der Gruppe kommen und nachdem ich das geschafft hatte, fuhr ich mittlere 2:06er-Zeiten. Das hat die Gruppe etwas gesprengt. Aber sobald ein anderer an der Spitze war, hat er das Tempo wieder herausgenommen. So fanden die anderen wieder den Anschluss. Aber ich bin sehr zufrieden, die Saison so stark zu beginnen. Ich hoffe, dass es so weitergeht."

Kents Teamkollege Efren Vazquez kam als Vierter über die Linie. Nachdem das Kiefer-Team im gesamten Vorjahr keinen einzigen WM-Punkt sammeln konnte, war man nun mit zwei Fahrern ganz vorne dabei. Mit Masbou und Kent standen zwei Fahrer von den beiden deutschen Teams auf dem Podest. Auch John McPhee, der zweite Fahrer von RTG, eroberte mit Rang fünf einen Spitzenplatz.

Ein starkes Debüt zeigte der 15-jährige Fabio Quartararo, auch wenn es am Ende nicht ganz für die große Sensation reichte. Der Franzose übernahm in der dritten Runde erstmals die Führung und kämpfte in der Spitzengruppe munter mit. Schließlich fuhr er als Siebter über die Ziellinie. Mahindra kämpfte mit Francesco Bagnaia um den Sieg mit, bis der Italiener in der letzten Runde Positionen verlor und nur Neunter wurde.

Philipp Öttl (KTM) startete mit WM-Punkten in die Saison 2015. Der Deutsche kämpfte in der zweiten Verfolgergruppe und hatte die Spitze immer im Blick. Öttl fuhr 2,5 Sekunden nach Masbou über die Ziellinie und wurde 14. Das zeigt, wie eng es in der kleinsten Klasse zugeht. Pech hatte KTM-Speerspitze Miguel Oliveira, der nach dem Start in der ersten Kurve von Bagnaia angerempelt wurde und stürzte. Der Portugiese startete eine Aufholjagd und sammelte als 16. keine WM-Punkte. Im Ziel hatte Oliveira aber nur sechs Sekunden Rückstand auf Sieger Masbou.

Ein vermeintlicher Mitfavorit ging in Katar komplett unter. VR46-Nachwuchsmann Romano Fenati (KTM) fuhr im hinteren Mittelfeld und schied vorzeitig aus. Auch Remy Gardner, der Sohn von Ex-Weltmeister Wayne Gardner, kam durch einen Sturz nicht ins Ziel. Der nächste Grand Prix findet am 12. April in Austin (USA) statt.