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Yamaha: Rossi & Lorenzo sprechen über das neue Getriebe

Beim zweiten Sepang-Test konnten die Yamaha-Werkspiloten zum ersten Mal das neue Seamless-Getriebe testen: Erster Eindruck durchweg positiv

(Motorsport-Total.com) - Honda ist bei der Entwicklung des Seamless-Getriebe seit Jahren führend. 2011 debütierte das Seamless-Getriebe in der Honda RC212V, mit der Casey Stoner die Meisterschaft gewann. Ducati zog als erster Hersteller nach. Yamaha benötigte lange, um den Werkspiloten ein Seamless-Getriebe zur Verfügung zu stellen. Als Jorge Lorenzo und Valentino Rossi beim Rennwochenende in Misano vor eineinhalb Jahren das lang ersehnte Update erhielten, hatte Honda schon nachgelegt.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Tagesbestzeit: Valentino Rossi ist vom neuen Yamaha-Getriebe begeistert Zoom

Yamahas Seamless-Getriebe funktionierte zu Beginn nur ab dem zweiten Gang. Zudem stand die Seamless-Funktion ausschließlich zum Hochschalten zur Verfügung. 2014 legte Yamaha nach und ermöglichte auch vom ersten in den zweiten Gang nahtlose Gangwechsel. Beim Herunterschalten funktionierte das System aber nicht. Dieses Manko hat Yamaha zwischen den beiden Sepang-Tests behoben.

Rossi fuhr mit dem neuen Getriebe beim Auftakt des zweiten Sepang-Tests die Bestzeit. "Dieser Test ist für uns hauptsächlich dazu da, das neue Getriebe zu testen. Der erste Eindruck ist positiv", fasst der 36-Jährige zusammen. Das Technikupdate möchte Rossi aber nicht überbewerten: "Es ist keine große Änderung, aber es ist gut und ich mag es. Es hilft uns, das Motorrad im Eingang stabiler zu halten."

"In diesem Teil der Kurve schwächeln wir im Vergleich zu Honda", weiß der MotoGP-Routinier. "Es sieht so aus, als wären wir näher dran in diesem Bereich, doch wir sind noch nicht auf dem gleichen Level. Wir haben den Abstand reduziert, aber wir müssen noch daran arbeiten. Es ist das erste Mal, dass wir das neue Getriebe verwenden, also müssen wir die Motorbremse und die Elektronik einstellen, um das Maximum herauszuholen."


Fotos: MotoGP-Test in Sepang, Montag


"Mit diesem Getriebe kann man das Motorrad beim Bremsen etwas anders fahren, es bleibt stabiler und ist einfacher abzubremsen, also kann man es besser kontrollieren. Man kann ein wenig sliden. Vorher war das Motorrad nervöser", vergleicht Rossi, der noch Potenzial erkennt: "Ich bin noch immer nicht in der Lage, das Maximum aus diesem System herauszuholen und ich brauche mehr Kilometer. Ich denke nicht, dass es ein großer Vorteil ist, wenn man einen neuen Reifen verwendet, aber am Ende des Rennens hilft es dir ein wenig."

Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo bezweifelt, dass Yamaha auf dem Niveau von Honda angelangt ist Zoom

Teamkollege Lorenzo beendete den ersten Tag des zweiten Sepang-Tests nur auf Position fünf. Dennoch zieht der Spanier ein positives Fazit: "Es ist der erste Tag und wir mussten uns etwas Zeit nehmen, um das neue Getriebe einzustellen, damit wir das Maximum herausholen können. Wir stellten bereits am ersten Tag fest, dass es besser ist als das alte Getriebe."

"Das ist ein gutes Zeichen", freut sich Lorenzo, der 2015 wieder um den Titel kämpfen möchte. "In der Zukunft können wir uns sicher noch steigern. Der größte Vorteil ist, dass das Motorrad in den Bremszonen stabiler ist. Dadurch kann man etwas später bremsen. Ich denke nicht, dass wir Honda damit eingeholt haben, doch wir sind näher dran."