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Potenzial vorhanden: Ducati mit Testdebüt der GP15 zufrieden

Ducati bezeichnet den ersten Test mit der neuen GP15 als vollen Erfolg: Schwachpunkte sind ausgemerzt, Motorrad ist von Beginn an schnell und zuverlässig

(Motorsport-Total.com) - Ducati kann nach den ersten Testfahrten mit der brandneuen GP15 zufrieden sein. Die Neuentwicklung war von Beginn an schnell und vor allem auch zuverlässig. Andrea Iannone und Andrea Dovizioso konnten in Sepang (Malaysia) gemeinsam an drei Tagen 268 Runden fahren. Der erste Eindruck war positiv. Beide Fahrer attestierten schon am Montag, dass das chronische Untersteuern am Kurveneingang ausgemerzt ist und sich das Motorrad normal anfühlt.

Titel-Bild zur News: Andrea Iannone

Andrea Iannone fuhr die schnellste Zeit mit der neuen Ducati GP15 Zoom

Offen war noch, wie schnell die GP15 ist. Der Mittwoch hat gezeigt, dass in diesem Motorrad Potenzial steckt. Da Ducati auch in diesem Jahr auf den weicheren Hinterreifen zurückgreifen kann, sind beide Andreas vor allem im Qualifying heiße Anwärter auf mehrere Pole-Positions in diesem Jahr. Iannone wurde am letzten Testtag in der Zeitenjagd am Vormittag mit 1:59.722 Minuten gestoppt. Damit fehlten dem Italiener 0,6 Sekunden auf die Bestzeit von Honda-Ass Marc Marquez.

Auch am heißeren Nachmittag blieb Iannone mit dem härteren Hinterreifen unter zwei Minuten. Er hat bereits ein sehr gutes Gefühl für die GP15 entwickelt. "Es waren drei positive Testtage, denn wir haben das neue Motorrad vorher nie ausprobiert. Wir konnten von Beginn an ohne Zuverlässigkeitsprobleme fahren. Ich bin sehr zufrieden, welche Fortschritte uns in kürzester Zeit gelungen sind", lobt Iannone die gute Arbeit der Ingenieure.

Auch Dovizioso erkannte sofort Potenzial im neuen Motorrad. Allerdings hat der Italiener noch nicht das optimale Gefühl für die GP15 aufgebaut und war deshalb auch etwas langsamer als Iannone. Vor allem die Bremsphase und das Gefühl für den Vorderreifen müssen für Dovizioso noch optimiert werden. "Ich kann mit diesem Test nur zufrieden sein. Das neue Motorrad war auf Anhieb schnell und konkurrenzfähig", lobt auch Dovizioso die gute Basis des Bikes. Er belegte am Ende Platz zehn.


Fotos: Ducati, MotoGP-Test in Sepang


"Ich bin besonders glücklich, weil wir den entscheidenden Schwachpunkt der Vorgängerversionen beseitigen konnten. Das Motorrad lenkt jetzt in Kurven ein. Die Jungs in der Rennabteilung haben sehr gut gearbeitet. Es gab an diesen drei Testtagen auch keinerlei Schwierigkeiten mit der Zuverlässigkeit." Die Basis des Motorrades ist gut, aber noch ist nicht wirklich klar, wie schnell die GP15 ist. Noch wurden die Limits nicht restlos ausgelotet.

Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso muss die GP15 im Detail noch besser kennenlernen Zoom

Es gibt noch Spielraum. "Wir müssen das Motorrad besser kennenlernen", so Dovizioso weiter. "Es ist komplett anders als die Vorgängerversionen. Deshalb müssen wir extreme Abstimmungen ausprobieren, um die Auswirkungen zu verstehen. Da geht es zum Beispiel um den letzten Teil der Bremsphase und die Kurvenmitte. Es ist aber normal, wenn man ein Motorrad verändert, dass es gute und schlechte Punkte gibt."

Deshalb lässt sich Dovizioso auch die gute Stimmung nicht verderben: "Ich bin überzeugt, dass es noch viel Raum für Verbesserungen gibt, aber wir brauchen Zeit. In den nächsten Tagen müssen unsere Ingenieure viele Daten analysieren, bevor wir Mitte März in Katar testen." In Sepang war außerdem auch Ducati-Testfahrer Michele Pirro im Einsatz. Er arbeitete mit der GP14.3 an verschiedenen Versuchen für die Ingenieure.