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Ducati-Kunden: Barbera schnellster Open-Fahrer

Die Ducati-Kundenteams setzen in diesem Jahr unterschiedliche Motorräder ein: Hector Barbera in Sepang schnellster Open-Fahrer - Danilo Petrucci zeigt sein Talent

(Motorsport-Total.com) - Bei Ducati stand in dieser Woche das Streckendebüt der neu entwickelten GP15 im Vordergrund. Der zweite Wintertest in Malaysia zeigte, dass den Italienern mit dem neuen Motorrad ein guter Wurf gelungen ist. Zusätzlich zu den beiden Werksfahrern stehen in diesem Jahr noch vier weitere Kundenmaschinen in der MotoGP-Startaufstellung. Pramac setzt zwei Motorräder ein und auch Avintia. Die Spezifikationen der Kundenmaschinen könnte unterschiedlicher nicht sein.

Titel-Bild zur News: Hector Barbera

Schnellstes Open-Bike in Sepang: Hector Barbera mit der Ducati Zoom

Kommen wir zunächst zu Pramac: Yonny Hernandez sitzt auf einer GP14.2, wie sie von den Werksfahrern im Herbst 2014 eingesetzt wurde. Sein neuer Teamkollege Danilo Petrucci hat jene GP14 zur Verfügung, die Cal Crutchlow im vergangenen Jahr bewegt hat. Das Pramac-Team ist als Factory-Team genannt, genießt aber so wie das Werksteam die Freiheiten der Open-Klasse, also auch den weicheren Hinterreifen.

Avintia ist als Open-Team eingeschrieben, da per Reglement ein Hersteller maximal vier Factory-Entrys abgeben darf. Somit unterscheiden sich die Bikes von Hector Barbera und Mike di Meglio auch von den Pramac-Motorrädern. Es handelt sich um eine GP14, aber mit der Open-Software von Magneti Marelli. Prinzipiell ist es das gleiche Motorrad wie von Petrucci, allerdings mit einem anderen "Gehirn".

Beim Test in Sepang markierte Barbera als Achter die beste Zeit der Kunden-Ducatis. Damit war der Spanier auch der schnellste Open-Fahrer auf eine schnelle Runde. Petrucci und Hernandez waren auf gleichem Niveau unterwegs und belegten die Plätze zwölf und 13. Es zeigte sich, dass die Kunden-Ducatis im hart umkämpften Mittelfeld eine Rolle spielen werden. Di Meglio war als 20. der Langsamste dieses Quartetts.


Fotos: Avintia, MotoGP-Test in Sepang


"Wir haben sehr gut gearbeitet und sind sehr zufrieden, wenn man es mit dem ersten Test vergleicht", sagt Barbera. "Wir haben unsere Pace deutlich verbessert. Es fühlt sich wie mein Bike an. Im Team herrscht eine gute Motivation und alle arbeiten sehr gut. Vom Team her haben wir uns in Sepang 1 eine Fünf gegeben. Jetzt haben wir uns deutlich gesteigert und geben uns eine Acht. Wir wollten erster Open-Fahrer sein und haben es geschafft. Es ist auch gut für die Motivation, wenn man vor einigen Factory-Bikes ist."

Petrucci so schnell wie Hernandez

Eine positive Überraschung der bisherigen Wintertests war Petrucci. In den vergangenen Jahren wurde der Italiener auf schwächeren CRT-Bikes unter Wert geschlagen. Mit konkurrenzfähigem Material kann er nun sein Können zeigen. "Ich bin sehr zufrieden mit unserer Arbeit und danke dem Team, weil wir uns verbessert haben und die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Am Ende war ich mit dem harten Hinterreifen fast so schnell wie mit dem weichen. Ich habe ein gutes Gefühl für das Motorrad und konnte konstant 2:00.8 Minuten fahren."

"Mit jeder Runde verstehe ich mehr. Ich sehe mir auch die Daten der beiden Werksfahrer an", sagt Petrucci. "Für Katar will ich eine konstante Pace finden. Die Ducati-Techniker helfen mir viel." Hernandez war auf dem gleichen Niveau wie Petrucci unterwegs. Der Kolumbianer wurde noch von den Nachwirkungen einer Schulterverletzung beeinträchtigt: "Ich habe mich Tag für Tag verbessert, obwohl ich starke Schmerzen in der Schulter hatte, wenn ich pushen wollte."

Danilo Petrucci

Danilo Petrucci fuhr in Sepang auf dem Niveau von Yonny Hernandez Zoom

"Ich muss noch viel Therapie machen, damit die Schulter in Katar zu 100 Prozent in Ordnung ist. Mit den Fortschritten hier in Sepang bin ich zufrieden", sagt Hernandez. "Meine schnellste Runde war okay, obwohl mir die Kraft im Arm fehlt. Trotzdem gab es beim Test keine Zwischenfälle, das ist ein gutes Zeichen. Ich bin hier zum ersten Mal die GP14.2 gefahren und meine Eindrücke sind sehr gut. Mit dem weichen Reifen ist das Motorrad viel schneller als das alte und mit dem harten Reifen vermittelt es mehr Vertrauen."

Schlusslicht des Quartetts war di Meglio. Die beiden Sepang-Tests waren seine erste richtige Gelegenheit, sich auf die Eigenheiten der Ducati einzustellen. "Wir haben eine gute Basisabstimmung gefunden, aber wir müssen uns noch weiter verbessern. Ich fühle mich auf dem Motorrad aber schon wohler", sagt der 125er-Weltmeister von 2008. "Ich bin Hector näher gekommen, aber nicht nahe genug. Man sieht, dass er viel Erfahrung in der MotoGP hat und ich viel von ihm lernen kann. Wir müssen uns verbessern, aber mit jedem Tag fühle ich mich für den Saisonauftakt in Katar besser vorbereitet."