Daryl Beattie: Was Doohan, Rossi, Stoner und Marquez vereint

Für Ex-Rennfahrer Darryl Beattie verkörpert Marc Marquez den kompletten Rennfahrer - Der Spanier ist aber ganz anders als Mick Doohan in den 1990er-Jahren

(Motorsport-Total.com) - Im Motorsport gab es schon immer Ausnahmetalente, die ihre Ära prägten. Waren es in der Formel 1 Ayrton Senna und Michael Schumacher, so waren es in der Motorrad-WM Legenden wie Giacomo Agostini, Kenny Roberts, Wayne Rainey, Mick Doohan und Valentino Rossi. Aktuell schickt sich Marc Marquez an, einer der ganz Großen des Sports zu werden und die Rekordbücher neu zu schreiben. Blickt man in der MotoGP auf die vergangenen 20 Jahre zurück, dann stechen in erster Linie Doohan und Rossi heraus.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez: Die Nummer 93 dominiert seit zwei Jahren die MotoGP Zoom

Der Australier Daryl Beattie stand in seiner Karriere immer im Schatten seines Landsmannes Doohan. Beatties bestes Jahr war 1995, als er mit einer Suzuki hinter Doohan Vizeweltmeister wurde. "Als ich in die 500er-Klasse kam, war das gegen Ende der Rainey, Schwantz und Lawson Ära. Während meiner Zeit war Mick der Dominator", erinnert sich Beattie bei 'Crash.Net' zurück. "Mick ist aber ganz anders als Marquez. Mick hat hart gearbeitet, um dorthin zu kommen. Marquez hat mehr natürliches Talent."

"Nach Mick kam Rossi und dann Casey Stoner. Aber Casey war nicht lange genug dabei, um den Sport für eine längere Periode zu dominieren. Sein Talent war aber außergewöhnlich", findet Beattie über seinen Landsmann. "Und nun gibt es Marquez. Seit meiner Zeit haben nur vier Fahrer dominiert. Das soll die Leistung der anderen Fahrer aber nicht schmälern. Es sind alles unglaublich gute Fahrer, um es auf dieses Level zu schaffen. In jedem Sport gibt es aber in einer Dekade eine außergewöhnliche Person. Im Moment ist es Marquez."

Der zweimalige MotoGP-Weltmeister hat kaum eine Schwäche. Abgesehen von seinem Talent ist er auch körperlich und mental stark. Das komplette Paket passt bei Marquez, weshalb es für die anderen Fahrer so schwierig ist, auf sein Level zu kommen und ihn zu schlagen. Beattie macht gegenüber 'Crash.Net' einen Vergleich: "Anthony Gobert war wahrscheinlich genauso talentiert wie Marquez, aber von den Schultern aufwärts fehlte etwas."


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"Vielleicht war es seine Erziehung oder die Drogen, die ihn am Ende ruiniert haben. Bei seinem Paket hat etwas gefehlt. Marquez hat Glück, denn sein Paket ist komplett." Gobert machte sich 1995 und 1996 mit einigen Siegen in der Superbike-WM einen Namen und wurde für 1997 vom Suzuki-Werksteam engagiert. Er wurde im Laufe der Saison nach einem positiven Drogentest gefeuert.

Beattie war zwischen 1993 und 1997 ein Fixstarter in der 500er-Klasse. Nach zwei Honda-Jahren wechselte der Australier für drei Jahre zu Suzuki. Von insgesamt 59 Rennen konnte er drei gewinnen. Nach dem Vizetitel 1995 verletzte sich Beattie bei den Wintertests für 1996 schwer und zog sich Kopfverletzungen zu. Zwei weitere Stürze im Laufe der Saison trugen dazu bei, dass er 1997 nicht mehr zu seiner Form fand und schließlich den Rücktritt erklärte.