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Wie Vorbild Capirossi: Polizist Petrucci träumt vom Titel
Danilo Petrucci eifert seinem großen Vorbild Loris Capirossi nach und erklärt, warum er - genau wie der dreimalige Weltmeister - eine Polizeiausbildung absolvierte
(Motorsport-Total.com) - Als kleiner Junge hatte Danilo Petrucci ein großes Vorbild: Loris Capirossi. Als der Italiener 1990 seinen ersten WM-Titel in der 125er Klasse einfuhr, da war Petrucci noch nicht einmal geboren. Erst Capirossis dritten Titel (1998 in der 250er Klasse) dürfte der heute 24-Jährige bewusst miterlebt haben. Das hat ihn wohl so nachhaltig beeindruckt, dass er anschließend dem Karriereweg seines Idols folgte - was ihn sogar zur Polizei führte.
© FGlaenzel
Danilo Petrucci wird in der kommenden Saison für Pramac an den Start gehen Zoom
"Es ist wirklich merkwürdig, darüber zu sprechen. Es ist schwierig zu erklären", verrät Petrucci im Gespräch mit 'Crash.Net' und ergänzt: "In Italien haben wir viele Sportgruppen bei den Soldaten, den Carabinieri, bei der Feuerwehr und in der Luftfahrt. Aber nur die Polizei hat eine Motorrad-Sportgruppe. Die besten Enduro- und Motocross-Piloten - jetzt haben wir Lupino (Allessando Lupino, Motocross-Fahrer; Anm. d. Red.) - stammen aus der Sportgruppe der Polizei."
Und so entschied sich auch Petrucci dazu, eine klassische Polizeiausbildung zu absolvieren - genau wie Capirossi. "Als Loris Capirossi ein Kind war, war er in der Sportgruppe der Polizei", berichtet Petrucci und ergänzt: "In einem anderen Sport wie Schwimmen, Fechten oder Laufen gibt es nicht so viele Sponsoren. Es reicht für die Athleten nicht zum Leben, aber die Polizei hilft den besten Sportlern in Italien, damit sie ihre Karrieren fortsetzen können."
"Sie geben dir die Chance, in der Gruppe zu bleiben. Und am Ende deiner Karriere kannst du dann entweder aus der Polizei austreten oder als Polizist arbeiten." Für Petrucci selbst stellt sich diese Frage allerdings nicht wirklich: "Es ist eine Ehre, in der Polizei zu bleiben. Ich hatte immer den Traum, so schnell zu sein wie Loris Capirossi. Er ist mein Vorbild. Er war bei der Polizei, als er mit meinem Vater gearbeitet hat. Ich bin mit diesem Thema aufgewachsen und eines Tages ist es dann Realität geworden."
Zunächst einmal will Petrucci jedoch weiterhin seiner zweiten Berufung nachgehen und die MotoGP aufmischen. In der Saison 2015 wird der Italiener zu Pramac wechseln und eine Ducati fahren. Bevor es zurück zur Polizei geht hat der 24-Jährige noch eine Menge vor. "Jetzt fehlen mir nur noch drei Weltmeisterschaften, um wie Capirossi zu sein. Das ist der schwierigste Teil", erklärt der Polizist mit einem Lächeln.
"Nur die Polizei hat eine Motorrad-Sportgruppe."
