Jorge Lorenzo: Fehler von 2014 vermeiden

(Motorsport-Total.com) - Yamaha hat eine Woche vor der Reise nach Sepang die Farben für die neue Saison präsentiert. Bei einer Feierlichkeit im Telefonica-Headquarter in Madrid enthüllten Jorge Lorenzo und Valentino Rossi ihre neuen Arbeitsgeräte. Die Lackierung unterscheidet sich in Details vom 2014er-Modell. Technisch handelt es sich wie für Yamaha typisch um eine Evolution der Vorjahresmaschine. Ob die Detailverbesserungen ausreichen, um Marc Marquez vom Thron zu stoßen, wird die neue Saison zeigen. Herausforderer Lorenzo spricht im Interview über seine Situation, die vergange Saison und die Hoffnungen für 2015.

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Jorge Lorenzo möchte für die neue Saison keine Prognosen abgeben Zoom

Frage: "Wo hast du deinen Winterurlaub verbracht?"
Lorenzo: "Ich war fünf Tage in Santo Domingo und habe die Sonne und den Strand genossen. Ich bevorzuge es immer, an einen Ort mit gutem Wetter zu reisen. Am 2. Januar habe ich mein Training aufgenommen, um für die Vorsaison und den Test in Sepang bereit zu sein. Zudem war ich ein paar Tage in Lugano und Punta Cana."

Frage: "Im vergangenen Jahr hattest du deinen schwierigen Start in die Saison. Wie schaut es in diesem Jahr aus?"
Lorenzo: "Ich denke, dass ich mich in einer deutlich besseren Verfassung befinde. Ich bin physisch stärker, weil ich mein Training verbessert habe. Zudem musste ich mich nicht wie im Vorjahr operieren lassen. Doch solange ich nicht auf dem Motorrad saß, möchte ich vorsichtig sein und abwarten."

Frage: "Was hat sich bei der Vorbereitung für 2015 im Vergleich zum Vorjahr geändert?"
Lorenzo: "Im Vorjahr entschied ich mich, meine Trainer auszutauschen, weil es nicht so gut funktionierte. Mit meinem neuen Trainer aus Argentinien habe ich meine Balance zurückgefunden. Ich habe ununterbrochen für die neue Saison gearbeitet und hoffe, dass ich die Fehler aus dem Vorjahr nicht noch einmal mache."

Frage: "Jedes Jahr ist eine neue Herausforderung. Welche Erwartungen hast du?"
Lorenzo: "Ich kann nicht in die Zukunft schauen. Die Zukunft ist für alle ungewiss, vor allem im Sport und wenn es um Motorräder geht. Da weiß man nie, was passiert. Man kann sich gut vorbereiten und seine Chancen verbessern. Doch es gibt viele Faktoren, die einen Einfluss haben können. Im Vorjahr wurde das Motorrad immer besser. In der zweiten Saisonhälfte konnte ich Podestplätze einfahren. Wenn wir uns weiter verbessern die anderen Hersteller keine großen Fortschritte erzielen, können wir zu Beginn stark sein. Man weiß nie, ob es für Siege reicht. Aber wenn man konstant auf dem Podium steht, dann beendet man die Meisterschaft weit oben."

Frage: "Garantiert dir Yamaha, ein konkurrenzfähigeres Motorrad zu geben?"
Lorenzo: "Man weiß bis zum ersten Training des Jahres nie, wie es aussieht. Wir wissen nicht, wie gut die M1 in Sepang sein wird, doch ich bin überzeugt, dass unsere Ingenieure hart gearbeitet haben, um das Motorrad schneller zu machen. Ich weiß, dass ich nicht Verbesserungen von einer Sekunde pro Runde erwarten sollte, doch ich bin optimistisch."

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Kann Lorenzo wieder an die Leistungen von 2010 und 2012 anknüpfen? Zoom

Frage: "In der zweiten Saisonhälfte 2014 konntest du viele Podestplätze feiern. Denkst du, dass du in diesem Jahr einer der Titelkandidaten bist?"
Lorenzo: "Im Vorjahr war ich kein Titelkandidat, weil ich bei den ersten Rennen zu viele Fehler machte. Ich bevorzuge es, nicht die Rolle des Favoriten einzunehmen, weil ich es nicht bin. Ich denke, der Endstand hat den Verlauf der Saison bestätigt. Marquez sollte der Favorit sein und Valentino der erste Verfolger. Dani und ich liegen etwas zurück, bis wir etwas Gegenteiliges zeigen."

Frage: "Könnte es ein gutes Jahr für Yamaha werden, wenn du in guter Form bist und Valentino seine Vorjahresform bestätigt?"
Lorenzo: "Das hoffen wir alle. Wir vermuten, dass Honda einige Probleme mit dem neuen Motorrad hat. Wir verfolgen weiterhin unseren Weg und haben neue Teile, die unser Tempo und unsere Konstanz verbessern. Das ist unsere Hoffnung."

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Teamduell: Kann sich Lorenzo gegen Valentino Rossi behaupten? Zoom

Frage: "Was motiviert dich mehr - ein starker Teamkollege wie Valentino oder ein junger Gegner wie Marquez?"
Lorenzo: "Der Teamkollege ist immer der erste Fahrer, den man besiegen sollte, weil er das gleiche Motorrad fährt. Wenn er schneller ist, dann bedeutet das, dass man selbst zu langsam ist. Wenn man der beste im Team ist, dann treibt man sein Team zu Verbesserungen an. Doch wenn der Teamkollege Rennen gewinnt, dann muss man ihn schlagen. Deswegen ist es eine große Motivation für mich. Valentino ist sehr stark. Wenn es auf einen Zweikampf zwischen uns hinausläuft, dann sollte Yamaha sehr froh sein."