Rea über Wechsel: "Musste eine Änderung vornehmen"

Der langjährige Honda-Pilot spricht über den Wechsel zu Kawasaki, den ersten Eindruck vom Motorrad und die Erwartungshaltung in der neuen Saison

(Motorsport-Total.com) - Seit der Saison 2009 ist Jonathan Rea Stammpilot in der Superbike-WM. Bisher konnte der Brite in jeder vollen Saison mindestens ein Rennen gewinnen. Der Titel war für Rea aber bisher nicht in Reichweite. 2014 gelang ihm mit Platz drei in der Meisterschaft das bisher beste Ergebnis. Viel mehr hat die in die Jahre gekommene Honda Fireblade nicht ermöglicht. Durch den Wechsel zu Kawasaki verspricht sich Rea in der kommenden Saison eine Steigerung.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Jonathan Rea saß beim Test in Jerez erstmals auf der Kawasaki ZX-10R Zoom

"Ich habe viele Jahre versucht, die Meisterschaft zu gewinnen. Es hat nie geklappt", bedauert der 27-Jährige. "Ich habe mich während der Saison mit den Leuten zusammengesetzt, die mir am nächsten sind. Uns war bewusst, dass es nicht reicht, die Daumen zu drücken und es erneut zu versuchen. Wir mussten eine Änderung vornehmen. Kawasaki hatte in den vergangenen drei Jahren ein sehr konkurrenzfähiges Motorrad."

"Durch die neuen Regeln in der Saison 2015 war es mir wichtig, mit einem Werksteam zu arbeiten, mit dem man das Motorrad im Laufe der Saison entwickeln kann", betont Rea, der seit dem Beginn seiner Karriere für Honda fuhr. Nach der Saison 2014 trennten sich die Wege. Rea entschied sich zeitig für den Wechsel zu Kawasaki. Öffentlich wurde der Transfer aber erst nach dem Saisonfinale in Katar. "Wir haben den Vertrag ziemlich zeitig unterschrieben. Es war schwierig, meine Begeisterung geheim zu halten, weil ich sehr lange nicht darüber sprechen durfte."

"Mein erster Eindruck ist positiv. Es ist ein Motorrad, das sehr benutzerfreundlich und einfach zu fahren ist. Die Leistungsabgabe erfolgt sehr linear", analysiert Rea, der bisher nur mit der Honda Fireblade in der Superbike-WM an den Start ging. Offen ist, welcher Hersteller unter dem neuen Reglement am stärksten sein wird. Die bisherigen Tests verliefen für Ducati und Kawasaki vielversprechend. Weniger gut lief es bei Honda, die durch die 2015er-Regeln weiter abrutschen dürften.


Fotos: Jonathan Reas erster Kawasaki-Test


"Die 2015er-Regeln sind anders. Bei einigen Dingen starten wir bei Null. Ich weiß, dass Kawasaki in Japan hart arbeitet, um neue Teile zu liefern", berichtet Rea, der 2015 endlich den Titel einfahren möchte. "Mental war ich in den vergangenen Jahren bereit, die Meisterschaft zu gewinnen. Doch das Paket war nicht gut genug für den Titel. Vermutlich war das Paket in meiner Debütsaison dafür bereit, doch damals war ich es noch nicht. Doch jetzt bin ich bereit. Wir müssen das Maximum aus dem Motorrad holen."

Jonathan Rea

Jonathan Rea über 2015: "Beim ersten Test waren die Ducatis sehr stark" Zoom

"Die neuen Regeln entsprechen mehr der Serie. Dadurch ist das Motorrad näher an der ZX-10R dran, die jeder Kunde kaufen kann. Das ist gut, schränkt uns bei der Rennmaschine aber auch ein. Da ich neu zum Team stoße, habe ich keine positiven oder negativen Gedanken, wenn ich an die Vorgängermaschine denke", bemerkt Rea. "Ich habe sofort mit der 2015er-Maschine begonnen."

"Ich denke, einige Hersteller könnten konkurrenzfähiger sein als in diesem Jahr, andere weniger", grübelt der Superbike-Routinier. "Beim ersten Test waren die Ducatis sehr stark. Die Regeln kommen ihnen zugute. Doch ich erwarte, dass wir vorn dabei sind und ein siegfähiges Paket haben werden."