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Die Hersteller rüsten auf: MotoGP-Stars präsentieren Neuheiten

BMW, Ducati, Honda, Yamaha und Aprilia haben ihre neuen Sportmotorräder präsentiert: MotoGP-Technik, mehr Elektronik und ab sofort mindestens 200 PS

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Jahren gab es auf dem sportlichen Sektor nur wenige Neuheiten. Mit Ausnahme von Kawasaki befanden sich die japanischen Hersteller in einer Art Schockstarre. BMW, Ducati und Aprilia übernahmen bei den Superbikes das Zepter und ließen Fireblade, R1 und GSX-R alt aussehen. Doch bei den diesjährigen Messen haben sich Yamaha und Honda zurückgemeldet. Doch auch Ducati, BMW und Aprilia legen nach.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Superstar Valentino Rossi wirkte bei der Entwicklung der neuen Yamaha R1 mit Zoom

Der erste große Meilenstein war die Präsentation der neuen S1000RR von BMW. Die Bayern präsentierten ihr überarbeitetes Superbike bei der Intermot in Köln. Mit etwa 200 PS, einem innovativen Getriebe, das kupplungsfreies Herunterschalten erlaubt und allerhand elektronischer Spielereien stellte BMWs 2015er-Modell die neue Benchmark dar.

Doch bei der EICMA in Mailand konterten die Gegner mit ihren neuen Modellen. Im Fokus stand vor allem die neue Yamaha R1, die von den MotoGP-Werkspiloten präsentiert wurde. Valentino Rossi und Jorge Lorenzo sprachen in Mailand über das neue Yamaha-Superbike und bestätigten, dass sie bei der Entwicklung der nun 200 PS starken Reihenvierzylindermaschine mitgewirkt haben. Optisch lehnt sich die neue R1 stark an die MotoGP-Maschine der Japaner an. Elektronisch soll das neue Superbike auf Augenhöhe zur Konkurrenz sein.

Doch auch Ducati hat nachgelegt: Die Italiener haben den Hubraum der Panigale um etwa 100 Kubikzentimeter erweitert. Die 1299 ersetzt die bisherige 1199, was zur Frage führt, ob das Hubraumlimit der Zweizylinder in der Superbike-WM angepasst wird. Ein Upgrade zu 1.300 Kubikzentimetern ist aber nicht im Gespräch. Das Homologationsmodell, die Panigale R, setzt weiterhin auf den bekannten Motor mit 1.198 Kubikzentimetern. Dieser soll in der 2015er-Version mehr als 200 PS leisten. Ducati gibt 205 PS an und baut damit erneut den stärksten Zweizylinder-Motor der Welt. Neu sind zudem das sequentielle Getriebe, das neben dem Fußhelbel auch über Knöpfe am Lenker bedient werden kann und selbst beim Herunterschalten ohne Kupplung funktioniert.

Andrea Dovizioso, Andrea Iannone

Andrea Dovizioso und Andrea Iannone mit der neuen Ducati 1299 Panigale Zoom

Honda hat in Köln oder Mailand keine neue Fireblade präsentiert. Stattdessen haben die Japaner mit der RC213V-S eine Straßenversion der MotoGP-Maschine vorgestellt. Preise und Leistungsdaten wurden noch nicht kommuniziert. Es ist aber anzunehmen, dass die MotoGP-Replika an der 100.000-Euro-Marke kratzen dürfte und somit nicht als neues Homologationsmodell für die Superbike-WM in Frage kommt. Wie lange Ronald ten Kates Superbike-WM-Team noch mit der veralteten CBR1000 Fireblade antreten muss, konnte Honda bei den diesjährigen Herbstmessen nicht beantworten.

Marc Marquez

Honda-Werkspilot Marc Marquez stellt die neue Honda RC213V-S vor Zoom

Aprilia hat die erfolgreiche RSV4 für die kommende Saison ebenfalls nachgeschärft. Um gegen die Konkurrenz zu bestehen, haben die Italiener den V4-Motor des Weltmeister-Motorrads leistungsmäßig für die Zukunft vorbereitet. Das 2015er-Modell soll wie die Konkurrenz mehr als 200 PS an die Kurbelwelle weiterleiten. Zudem wurde das Gewicht weiter gesenkt und die Optik angepasst.

Nichts Neues gibt es stattdessen von Suzuki zu vermelden. Die Japaner, die vor etwa zehn Jahren mit der GSX-R1000 führend waren, arbeiten weiter an einem neuen Superbike. Crescent-Suzuki muss weiterhin mit der in die Jahre gekommenen Maschine an den Start gehen. Von Bimota hörte man in Mailand ebenfalls keine Neuerungen. Es ist nach wie vor offen, ob der italienische Kleinserienhersteller in der kommenden Saison in der Superbike-WM antreten wird oder nicht.