Yamaha ehrt Read: Erster WM-Titel vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren gewann Phil Read den ersten WM-Titel für Yamaha im Grand-Prix-Sport - In Misano wurde der Brite für seine großen Erfolge geehrt

(Motorsport-Total.com) - Beim Grand Prix von San Marino in Misano war ein ganz besonderer Fahrer zu Gast: Yamaha lud Phil Read ein und ehrte die Erfolge der britischen Motorradlegende. Vor genau 50 Jahren, am 13. September 1964, gewann Read in Monza den allerersten WM-Titel für Yamaha. Es handelte sich damals um die RD56 Maschine, die in er 250er-Klasse erfolgreich war. Read übergab Masahiko Nakajima (Präsident der Yamaha-Rennabteilung) und Marco Riva (General Manager der Rennabteilung) seine originale WM-Plakette von damals. Diese wird künftig in der Yamaha Hall of Fame in Iwata (Japan) zu sehen sein.

Read zählt zu den größten Motorradrennfahrern aller Zeiten. Insgesamt gewann der Brite acht WM-Titel in den Klassen 125, 250, 500 und 750. Dazu kamen acht TT-Siege auf der Isle of Man. In seiner Grand-Prix-Statistik stehen 121 Podestplätze. Er war der erste Fahrer mit WM-Titeln in den Klassen 125, 250 und 500. Neben Mike Hailwood und Valentino Rossi ist Read einer der wenigen Fahrer, die Titel in drei oder mehr Klassen gewonnen haben.

"Diese Feier anlässlich des ersten WM-Titels für Yamaha fühlt sich so an, wie wenn ich nach Hause zu einem glücklichen Team komme. Der Empfang ist fantastisch. Diese Anerkennung zu sehen, ist für mich überwältigend", sagt Read bei seiner Ehrung. "Ich habe Glück, dass ich nach 50 Jahren Rennsport noch hier bin. Es ist auch toll, hier in Misano zu sein, wenn Jorge auf der Pole steht und auch Valentino in der ersten Reihe ist."

"Die Zeiten sind jetzt anders als 1964. Damals fuhr ich mit zwei Werks-Yamaha RD56 in meinem Kofferraum nach Monza. Dazu begleitete mich noch ein englischer und ein japanischer Mechaniker nach Monza", erinnert sich Read an eine komplett andere Zeit im Rennsport zurück. "Ich glaube, wir hatten die Vergasereinstellung auf einer Postkarte aufgeschrieben. Ich fühle mich auch heute noch als Teil der Yamaha-Familie. Ich fühle mich auch privilegiert, die WM-Erfolge von Yamaha begonnen zu haben, die bis heute andauern."

Anfang der 1960er-Jaher begann die Erfolgsgeschichte der japanischen Hersteller Honda und Yamaha, vor allem in den kleinen Klassen. Erst 1975 wurde Giacomo Agostini erstmals mit einer Yamaha 500er-Champion. Mit Ausnahme von Casey Stoner (Ducati/2007) saß der Weltmeister der Topklasse seit 1975 bis heute immer auf einem japanischen Motorrad. Neben Yamaha und Honda war auch Suzuki erfolgreich.


Fotos: MotoGP in Misano, Samstag


Die Yamaha-WM-Geschichte begann vor 50 Jahre mit Read. "Unsere Erfolge mit der RD56 schrieben Motorradgeschichte", betont General Manager Riva. "Sie war über viele Jahre erfolgreich. Meiner Meinung nach war es das beste Rennmotorrad. Unser Ziel war schon immer, den Fahrer in den Mittelpunkt des Projektes zu stellen. Phil und andere Yamaha-Ikonen wie Agostini, Rossi und Lorenzo sind immer noch wichtige Faktoren."

Phil Read

Phil Read war mit der berühmten Yamaha 250 RD56 erfolgreich Zoom

"Wir sind der einzige Hersteller, der seit dem Beginn der Weltmeisterschaft bis heute aktiv ist. Wir haben uns nie zurückgezogen", betont Riva den Stellenwert von Yamaha für den Grand-Prix-Sport. "Das ist etwas Besonderes. Es ist eine Ehre für uns, dass Phil hier ist, um gemeinsam das Jubiläum zu feiern. Er ist eine Ikone des Rennsports. Mit acht WM-Titeln ist er Vierter der ewigen Bestenliste. Fahrer wie Phil haben einen besonderen Platz in unseren Herzen."

Read wurde in den Jahren 1964, 1965, 1968 und 1971 250er-Weltmeister. 1968 gewann er außerdem den 125er-Titel. 1973 und 1974 krönte sich Read zum 500er-Champion, allerdings mit einer MV Agusta. Read ist somit auch der letzte Fahrer, der mit einer MV Agusta 500er-Weltmeister wurde.