Die Hälfte der Top 10 spricht Deutsch

Mit Tom Lüthi, Sandro Cortese, Dominique Aegerter, Marcel Schrötter und Jonas Folger schafften es im Qualifying gleich fünf deutschsprachige Piloten in die Top 10

(Motorsport-Total.com) - Während es in der MotoGP und vor allem der Moto3 am Samstag aus deutscher Sicht nicht gerade optimal lief, hielten Sandro Cortese, Marcel Schrötter und Jonas Folger die deutsche Flagge immerhin in der Moto2 hoch. Gemeinsam mit den beiden Schweizern Tom Lüthi und Dominique Aegerter schafften es im Qualifying sogar gleich fünf Piloten aus dem deutschsprachigen Raum unter die ersten Zehn.

Titel-Bild zur News: Marcel Schrötter, Sandro Cortese, Jonas Folger

Marcel Schrötter, Sandro Cortese und Jonas Folger schafften es in die Top 10 Zoom

Das dickste Ausrufezeichen setzte dabei Lüthi mit seinem zweiten Platz."Wir sind zufrieden mit dem ganzen Wochenende, und es ist eine Erleichterung, nach dem Pech in Indianapolis so stark zurückzukehren", freut sich der Schweizer und berichtet: "Acht Minuten vor dem Ende habe ich nochmals einen Boxenstopp gemacht und einen neuen Reifen montieren lassen."

"Als die Positionen am Ende noch einmal durcheinandergewirbelt wurden, konnte ich erfolgreich dagegenhalten und meinen Platz in der ersten Reihe mit einer letzten schnellen Runde zurückholen. Das Gefühl mit dem Motorrad ist gut, und ich freue mich aufs Rennen. Die Grundlage ist gelegt für morgen. Jetzt gilt es, von Anfang an vorne dabei zu sein, zu pushen und am Schluss vielleicht sogar noch einen Tick in Reserve zu haben, um angreifen zu können."

Cortese und Schrötter hochzufrieden

Ebenfalls aus der ersten Reihe wird am Sonntag Sandro Cortese starten. Der Deutsche ist mit seinem dritten Platz "mega happy. Ich denke, das ganze Wochenende war sehr gut bis jetzt. Natürlich, dass es dann noch für die erste Startreihe gereicht hat, ist ein weiterer Bonus. Wir haben einen sehr hohen Grundspeed und sind echt gewappnet. Ich denke zum ersten Mal wirklich, im Rennen um die vorderen Platzierungen zu kämpfen."

Thomas Lüthi

Der Schweizer Tom Lüthi verpasste die Pole-Position als Zweiter nur ganz knapp Zoom

Aufbruchstimmung herrscht auch bei Marcel Schrötter, der mit Rang acht sogar das beste Qualifying seiner gesamten Saison ablieferte: "Über meinen besten Startplatz bislang in dieser Saison freue mich natürlich gewaltig. Es war ein super Qualifying, es hat von Beginn bis zum Ende alles gepasst. Ich war mir allerdings bereits vor dem Wochenende sicher, dass hier gute Chancen auf eine starke Startposition bestehen."

"Ich war meistens alleine unterwegs, außer in der letzte Runde, in der ich auch meine schnellste Rundenzeit erzielt habe, bin ich Tom (Lüthi; Anm. d. Red.) gefolgt. Es wäre sogar um ein, zwei Zehntel noch schneller gegangen, wenn ich nicht einen Fehler in der Schikane vor der Bergauf-Passage eingebaut hätte. Abgesehen davon habe ich ein gutes Gefühl für den Renntag, da zuvor schon erwähnt, ich auch alleine konstant schnelle Rundenzeiten fahren konnte."

Folger und Aegerter nicht komplett glücklich

Für Jonas Folger ist Platz neun "im Großen und Ganzen okay, aber mit meinem Qualifying bin ich nicht restlos einverstanden. Ich hatte insgeheim mit der zweiten Startreihe spekuliert. Es ist mir allerdings nicht leicht gefallen meine Rundenzeiten drastisch nach unten zu schrauben. Im Moment ist der erste Streckenabschnitt noch meine größte Baustelle. In erster Linie verliere ich in Kurve eins zu viel Zeit. Mir fehlt dort das notwendige Vertrauen, um später und vor allem stärker auf der Bremse zu sein."

"Wir werden daher bis morgen eine gröbere Änderung am Motorrad vornehmen, die hoffentlich den gewünschten Effekt bringen wird. Wenn alles gut geht, dann bin ich bestimmt in der Lage mich zu verbessern und ein starkes Rennen abzuliefern. Jedenfalls ist mir mit dem heutigen Qualifying die Bestätigung für mein Comeback in den Top 10 gelungen. Darüber freue ich mich natürlich und ich blicke auch dem Rennen morgen einigermaßen zuversichtlich entgegen, zumal die Ausgangsposition dieses Mal um einiges besser ist."

Dominique Aegerter

Dominique Aegerter landete auf Rang sieben und will im Rennen angreifen Zoom

Auch Dominique Aegerter ist mit seinem siebten Platz nicht wirklich zufrieden, denn zuletzt hatte sich der Sachsenring-Sieger eigentlich an noch bessere Positionen gewöhnt: "Am Freitag war ich noch ganz vorne dabei, heute hatte ich etwas mehr Sorgen. Der Rhythmus der Spitze hat sich massiv gesteigert, und es gelang mir leider nicht, dabei ganz mitzuhalten."

"Der Leader in der Weltmeisterschaft, Esteve "Tito" Rabat, und mein Landsmann Tom Lüthi sind hier in Brünn extrem schnell unterwegs, aber ich weiß, dass ich im Rennen immer noch etwas zulegen kann. Auf dieser Strecke kann man mit der Bremse, eine meiner großen Stärken, keine großen Vorteile herausfahren, hier ist eine runde und eher flüssige Fahrweise Trumpf. Ich versuche natürlich, mich anzupassen, aber das ist nicht ganz so einfach. Dennoch bin ich nur wenig von der Spitze entfernt, und im Rennen gelten andere Regeln."