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Cortese: "Sind jetzt da, wo wir auch hingehören"

Sandro Cortese hat in Brünn nach einer schwierigen ersten Saisonhälfte endlich sein erstes Podium in der Moto2 eingefahren und hofft nun auf weitere Erfolge

(Motorsport-Total.com) - Bisher hatte Sandro Cortese in der Saison 2014 nur wenig Grund zum Jubeln. Gleich beim Saisonauftakt in Katar brach sich der Moto2-Pilot das Bein und ließ sein Können danach nur selten aufblitzen. Ausgerechnet Brünn, wo Cortese 2011 seinen ersten Grand-Prix-Sieg feierte, könnte nun allerdings zum Wendepunkt in der Saison des Deutschen werden, denn hier schnappte er sich nun das erste Podium in seiner Moto2-Karriere.

Titel-Bild zur News: Sandro Cortese

Für Sandro Cortese könnte das Rennen in Brünn ein Wendepunkt gewesen sein Zoom

"Ich denke, es war ein extrem schwieriges Rennen", berichtet Cortese, der für einen Großteil der 20 Runden komplett auf sich alleine gestellt war: "Nach vorne war Luft, nach hinten war Luft, ich habe einfach meinen Speed halten müssen und am Schluss hat es Gott sei dank gereicht. Jetzt bin ich einfach richtig happy."

"Ich habe gewusst, dass ich einen hohen Speed halten kann, weil ich immer alleine gefahren bin. Wir haben das ganze Wochenende für das Rennen gearbeitet und das hat mir Selbstbewusstsein gegeben, dass ich, egal was im Rennen passiert, auch alleine schnell fahren kann", so Cortese, der am Ende nur dem Marc-VDS-Duo aus "Tito" Rabat und Mika Kallio den Vortritt lassen musste.

"Die ersten Zwei waren einfach von Anfang an schon einen kleinen Tick schneller, aber dann nach fünf oder sechs Runden gleich schnell. Es war einfach unmöglich, nach vorne zu fahren. Noch schneller konnte ich nicht fahren, denn irgendwann baut ja auch der Reifen ab. Ich habe dann versucht, einfach die drei Sekunden zu halten", so der ehemalige Moto3-Weltmeister.

Zwar lag sein Vorsprung auf die Verfolger um Tom Lüthi und Dominique Aegerter konstant bei mehr als 1,5 Sekunden, allerdings wusste Cortese, dass er trotzdem bis zum Ende Druck machen musste: "Gerade auf der Rennstrecke kann man auf der Kuppe sehr einfach eine Sekunde herausholen, denn auf der langen Geraden hilft der Windschatten schon. Aber ich habe aus eigener Kraft das ganze Wochenende hohe 2:02-Zeiten fahren können."

Sandro Cortese

Seinen letzten Podiumsplatz holte Sandro Cortese 2012 in der Moto3 in Valencia Zoom

Auch der leichte Regen gegen Rennende konnte Cortese dabei nicht aus dem Konzept bringen: "Ich habe versucht, das auszublenden. Es war schon relativ schwierig, weil gerade hier an der Rennstrecke kann es sein, dass es unten im Tal regnet und oben die Sonne scheint. Darum habe ich versucht, mich einfach auf das Wesentliche zu konzentrieren."

"Jetzt sind wir da, wo wir eigentlich auch hingehören", freut sich Cortese, der nach seinem Debüt-Sieg 2011 noch mit einem Augenzwinkern verraten hatte, dass ihn das Essen seiner italienischen Oma so schnell mache. "Die Sommerpause war ein bisschen kurz, um zur Oma zu gehen", sagt der 24-Jährige mit einem Lächeln und kündigt abschließend an, dass es noch eine lange Nacht werden könnte: "Ich denke, heute darf man schon einmal ein bisschen anstoßen."