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  • 11.07.2014 11:45

Wunderknabe Marquez spielt mit der Konkurrenz

Marc Marquez ist der neue Superstar der MotoGP - Auf dem Sachsenring könnte der spanische Wunderknabe den neunten Sieg im neunten Saisonrennen feiern

(Motorsport-Total.com/SID) - Marc Marquez lächelt. So wie immer, naja fast immer. Auch am Sachsenring gibt es nichts, was die Laune des Wunderknaben trüben könnte. Es läuft fast wie von selbst für den jungen Katalanen, der sich anschickt, alle Rekorde in der MotoGP zu brechen. Beim Großen Preis von Deutschland startet er mit perfekter Bilanz.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez hat schon einige Rekorde in der Motorrad-WM pulverisiert Zoom

Gerade einmal 21 Jahre ist der schmächtige Spanier alt. Er sieht jünger aus, in einer Schule würde er nicht weiter auffallen. Doch die jungenhafte Ausstrahlung verdeckt, was wirklich in diesem Ausnahmetalent steckt. Ein mit allen Wassern gewaschener eiskalter Rennfahrer, der so gut ist, dass er mit der Konkurrenz förmlich spielt.

Acht Rennen, acht Siege. Marquez hat in diesem Jahr nicht ein einziges Pünktchen liegen gelassen. Geht es so weiter, ist er spätestens nach 15 von 18 Rennen wieder Weltmeister. Aber nur, wenn einer seiner "Verfolger", der Italiener Valentino Rossi und Marquez' Landsmann Dani Pedrosa liegen im Klassement 72 Zähler zurück, jeweils Zweiter wird. Ansonsten ist es früher soweit.

Das Rechnen lohnt sich nicht. Marquez, aufgewachsen in der 10.000-Seelen-Gemeinde Cervera, 100 Kilometer von Barcelona entfernt, wird den Titel holen. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, damit ihm die vierte Krone nach 2010 (125 ccm), 2012 (Moto2) und 2013 (MotoGP) noch entgeht.

Der Sachsenring, letzte Station vor der Sommerpause, gefällt dem Fliegengewicht (59 kg, 1,68 m). Zuletzt hat er hier viermal in Folge gewonnen. "Der erste Teil ist wirklich toll. Klein und eng, wie auf einer Kart-Strecke", sagt Marquez. Dass er gleich im ersten Freien Training stürzte, brachte ihn nicht aus der Ruhe. Kurz schüttelte sich der Honda-Pilot, Minuten später saß er wieder auf der Maschine - und war schnell.


Fotos: MotoGP auf dem Sachsenring, Pre-Events


Der neue Star tut der MotoGP gut. Doch er sorgt eben auch für Langeweile. Weil er in Serie siegt, so wie einst Michael Schumacher in der Formel 1, Sebastien Loeb in der Rallye-WM oder eben Yamaha-Konkurrent Rossi, immer noch Publikumsliebling Nummer eins.

Marc Marquez

Marc Marquez dominiert die MotoGP derzeit fast nach Belieben Zoom

Marquez kann auf fehlende Spannung keine Rücksicht nehmen. Er ist damit beschäftigt, die Größten unter den Großen zu jagen. Mit 40 Grand-Prix-Siegen ist er die Nummer 13 der "ewigen" Bestenliste. Vor ihm hat zuletzt Italiens Rekord-Weltmeister Giacomo Agostini (15 Titel) 1971 die ersten acht Rennen in der Königsklasse gewonnen.

Acht Siege oder mehr in einem Jahr haben nur sechs andere Piloten geholt: Agostini, Rossi, Mick Doohan, Casey Stoner, Mike Hailwood und Jorge Lorenzo (Yamaha), einziger echter Gegner, als Marquez 2013 jüngster Weltmeister in der Königsklasse wurde.

Überflieger Marquez, der seinen deutschen Rivalen Stefan Bradl zeitweise in ungläubiges Staunen versetzt ("Ein unheimlicher Typ"), prägt mit seiner Dominanz eine neue Ära. Altmeister Rossi bietet ihm derzeit noch am ehesten Paroli, zieht aber regelmäßig den Kürzeren. Zuletzt würgte der "Doctor" spaßeshalber Marquez im Parc ferme und wollte damit zum Ausdruck bringen: Anders ist er nicht zu stoppen.

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