Reifen auf dem Sachsenring im Fokus

Die zehn Linkskurven auf dem Sachsenring fordern die Reifen an ihre Grenzen - Bridgestone reagiert mit asymmetrischen Hinterreifen auf die Belastungen

(Motorsport-Total.com) - Der Sachsenring ist zwar der langsamste Kurs im MotoGP-Kalender, aber für die Reifeningenieure eine knifflige Angelegenheit. Das Layout besteht aus zehn Links-, aber nur drei Rechtskurven. Dadurch werden die linken Flanken der Pneus stark belastet, während die rechten Flanken kaum benutzt werden und deshalb auskühlen. Kommen die Fahrer dann zu einer Rechtskurve, vor allem der schnellen "Wasserfallkurve", bietet die rechte Reifenflanke kaum Grip. Dadurch kommt es häufig zu Stürzen.

Titel-Bild zur News: Daniel Pedrosa, Casey Stoner

In den zehn Linkskurven steigt die Temperatur in der linken Reifenflanke

Bridgestone reagiert auf diese Problematik und bringt spezielle Reifen nach Deutschland. Der Hinterreifen ist asymmetrisch aufgebaut, wobei die linke Flanke deutlich härter als die rechte ist. Der Unterschied zwischen den beiden Flanken ist größer als auf jeder anderen Strecke. Für die Open-Fahrer und Ducati stehen die Mischungen soft und medium bereit. Die Factory-Fahrer von Honda und Yamaha können zwischen medium und hard wählen.

Obwohl sich viele Fahrer für den Sachsenring asymmetrische Vorderreifen wünschen, wird es das auch in diesem Jahr nicht geben. Zur Verfügung stehen die Mischungen soft, medium und hard. Das Wetter könnte auch eine große Rolle spielen, denn derzeit wird die Region von starken Regenfällen heimgesucht. Auch am Rennwochenende soll es regnen. Die Hauptmischung der Regenreifen ist soft. Die Fahrer können aber auch bis zu zwei Vorder- und Hinterreifen der alternativen Mischung hard wählen.

Bridgestone-Manager Shinji Aoki, der die Entwicklungsabteilung für Rennreifen leitet, erklärt die Herausforderung Sachsenring: "Für die Reifen ist es ein sehr fordernder Kurs, denn es gibt langgezogene Kurven, in denen die Motorräder lange in Schräglage fahren. Vor allem die schnellen Linkskurven, die auf die Gegengerade und die Zielgerade führen, sorgen für hohe Temperaturen in der linken Flanke des Hinterreifens."

"Deshalb muss die Gummimischung in der linken Flanke deutlich härter sein, während die weiche Mischung auf der rechten Seite dafür sorgt, dass die Temperatur in den langsamen Rechtskurven aus Sicherheitsgründen vorhanden ist. Unsere Vorderreifen stellen gutes Aufwärmverhalten in den kühlen Vormittagstrainings sicher."

"Dazu bieten sie Stabilität, wenn die Pace schneller wird", so Aoki. "Der Kurs ist sehr kurz und die Durchschnittsgeschwindigkeit ist sehr niedrig. Die Reifen werden aber stark belastet. Deshalb ist eine gute Abstimmung, die die Reifen optimal nutzt, entscheidend für ein gutes Resultat."