Das Geheimnis des erfolgreichen Ajo-Rennstalls

Aki Ajo gewann mit Mike di Meglio, Marc Marquez und Sandro Cortese die WM in der kleinsten Klasse - Der Rennställ des Finnen zählt zur Creme de la Creme

(Motorsport-Total.com) - Der Rennstall von Aki Ajo zählt in der Moto3-Klasse seit einigen Jahren zu den besten Teams. Seit 2012 fungiert Ajo-Motorsport auch als Werksteam von KTM, obwohl die übrigen Kundenteams wie Calvo oder VR46 das gleiche Material zur Verfügung gestellt bekommen. Ajo absolvierte im Jahr 2001 mit Mika Kallio als Fahrer die ersten Einsätze in der 125er-Klasse. Seit 2002 ist Ajo ein Fixstarter in der kleinsten Hubraumklasse.

Titel-Bild zur News: Aki Ajo

Aki Ajo gewann in den vergangenen Jahren drei Fahrer-WM-Titel Zoom

Es waren harte Lehrjahre, bis sich die ersten Erfolge einstellten. Tomoyoshi Koyama wurde 2005 WM-Elfter. Der Österreicher Michael Ranseder beendete die Saison 2007 als WM-Zwölfter. Erst 2008 kam der ganz große Durchbruch. Mike di Meglio, der heute in der MotoGP fährt, wurde mit einer Derbi Weltmeister. "Für mich ist es ein Traum. Selbst bis zum Jahr 2008 war es der große Traum, die Weltmeisterschaft zu gewinnen", sagt Ajo bei 'MotoGP.com'. "Dann änderte sich alles sehr schnell."

2010 dockte Toptalent Marc Marquez bei Ajo an und dominierte die Saison. Mit zehn Saisonsiegen wurde der Spanier zum ersten Mal Weltmeister. Im letzten Jahr der Zweitakter krönte sich Johann Zarco zum Vizeweltmeister. Anschließend gewann Sandro Cortese 2012 den ersten Moto3-WM-Titel. Luis Salom führte im Vorjahr die Wertung lange an und wurde am Ende Dritter. In diesem Jahr fahren fünf Fahrer für Ajo. Darunter sind auch zwei Husqvarna-Motorräder.

Was ist das Geheimnis hinter den Erfolgen? "Wir haben versucht, unser technisches Level von Beginn an hoch zu halten. Wir konzentrierten uns auf die Fahrer, was für sie wichtig ist. Wir coachen die Fahrer so gut wir können. In diesen Jahren haben wir gelernt, dass man das Gesamtbild betrachten muss", erläutert Ajo. "Man muss das Business gut leiten, einen guten Draht zum Hersteller haben und darauf achten, dass das ganze Team gut arbeitet."


Fotos: Moto3 in Assen


"Man muss auch dem Fahrer klarmachen, dass hinter ihm eine große Gruppe steht. Unser Team funktioniert sehr harmonisch. Wenn ein Fahrer zu uns kommt, dann kann er spüren, dass wir gewinnen wollen. Jeder Mensch ist anders. Zarco und Miller sind zum Beispiel komplett unterschiedliche Persönlichkeiten."

Marc Márquez

Marc Marquez dominierte im Jahr 2010 die 125er-Klasse Zoom

"Wenn man sagt, dass Marquez dies und jenes macht, dann funktioniert das für ihn und vielleicht auch für eine andere Person, aber jeder ist anders. Man muss den Fahrern auch die Freiheit geben, sich zu entfalten. Es ist wichtig, dass man auch von den Fahrern lernt, egal ob sie oben oder unten stehen. Rennsport ist unser Leben. Gemeinsam wird man stärker." Ajo hat sich den Ruf erarbeitet, dass junge Fahrer bei ihm den nötigen Feinschliff bekommen, um die großen Erfolge einfahren zu können.

Der Finne ist selbst immer in den Boxen präsent, obwohl er sich eher im Hintergrund hält. "Meine Aufgabe ist es, darüber zu stehen und zu sehen, dass alles gut läuft. Natürlich bin ich auch in technische Dinge involviert, aber die Atmosphäre ist wichtig. Wenn ich sehe, dass alles gut funktioniert, dann ist es besser, wenn ich ruhig bleibe. Ich bin auf eine Art ein Projektleiter." Die Leidenschaft für den Rennsport ist in den Ajo-Boxen jederzeit zu spüren.

Sandro Cortese

Sandro Cortese wurde im Jahr 2012 erster Moto3-Weltmeister der Geschichte Zoom

Trotzdem muss der Teamchef zugeben: "Ich mache mir immer Sorgen, auch wenn wir ein gutes Rennen haben, denn was müssen wir machen, damit wir dieses Level beim nächsten Rennen halten und uns versteigern?" In dieser Saison gewann Miller drei Rennen und führt die WM an, zuletzt holte sich aber Konkurrent Honda zwei Siege.