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Guintoli jubelt: "Bisher perfektes Wochenende"

Sylvain Guintoli erobert in Sepang die vierte Superpole seiner Karriere - Die Stimmen zum Qualifying in Malaysia

(Motorsport-Total.com) - Sylvain Guintoli hat dem Rennwochenende in Sepang (Malaysia) bisher seinen Stempel aufgedrückt. Der Franzose markierte im zweiten, dritten und vierten Freien Training die Bestzeit und holte sich auch die Superpole. Guintoli eroberte mit einer Runde in 2:03.002 Minuten seine vierte Pole-Position in der Superbike-WM. "Es war beinahe ein perfektes Wochenende", freut sich der Aprilia-Werksfahrer. "Es zählen aber erst die Ergebnisse am Sonntag."

Titel-Bild zur News: Sylvain Guintoli

Sylvain Guintoli hat sich in die Favoritenrolle für die Rennen gebracht Zoom

"Ich habe gut trainiert und mich auf die Hitze vorbereitet. Eigentlich fühle ich mich auf dem Rennreifen besser als mit dem Qualifying-Reifen", blickt Guintoli auf die beiden Rennen. "Ich bin glücklich mit der Performance der RSV4 hier. Wir können das volle Potenzial nutzen. Ich habe Spaß, hier zu fahren. Trotzdem werden die beiden Rennen morgen schwierig." Aprilia hat sich in die Favoritenrolle gebracht, doch Kawasaki und Ducati wollen ebenfalls gewinnen.

Weltmeister Tom Sykes verpasste in seiner schnellsten Runde die Pole-Zeit von Guintoli um 0,106 Sekunden und qualifizierte sich als Zweiter. Die Frage ist, wie sich Kawasaki am Sonntag schlagen kann: "Wir waren an diesem Wochenende mit den Rennreifen recht konstant", ist Sykes zuversichtlich. "Ich glaube, wir haben in den Superpole-Runden etwas gelernt. Hoffentlich können wir das morgen gut umsetzen. Wir sind nicht zu weit von unserer Konkurrenz entfernt. Die Zeiten liegen auch eng beisammen."

"Wir werden aber noch arbeiten, um die Rennabstimmung zu verfeinern. Ich habe gesehen, wie schnell einige unserer Konkurrenten mit neuen Reifen sind, aber jeder wird im Rennen zurückfallen. Wie groß der Reifenabbau ist, weiß vor den Rennen aber niemand", hält Sykes fest. "Ich hoffe, dass wir für die Renndistanz in einer guten Position sind. Wir müssen das generelle Gefühl in einigen Kurven verbessern. Hoffentlich zahlen sich kleine Änderungen aus."

Die erste Reihe komplettierte Davide Giugliano als Dritter. Der Ducati-Werksfahrer wartet nach einem weiteren starken Qualifying immer noch auf seinen ersten Saisonsieg. Obwohl dem Italiener nur 0,135 Sekunden auf Guintoli fehlten, ist er nicht ganz zufrieden: "Es war nicht ganz die Superpole, die ich erwartet habe. Ich wusste, dass andere Fahrer schnell sein würden, aber ich war mir nicht sicher, ob ich diese schnelle Runde fahren kann."


Fotos: Superbike-WM in Sepang, Samstag


"Natürlich bin ich mit einem weiteren Startplatz in der ersten Reihe zufrieden. Trotzdem müssen wir noch für die Konstanz über die Renndistanz arbeiten. Für Ducati ist das keine einfache Strecke, denn es gibt zwei lange Geraden. Das ist für unser Bike nicht ideal. Trotzdem war es heute ein gutes Resultat und ich bin zufrieden damit."

Davide Giugliano

Ducati-Pilot Davide Giugliano fuhr als Dritter in die erste Startreihe Zoom

Die Top 4 lagen in der Superpole eng beisammen, denn auch Toni Elias fehlten mit seiner Aprilia nur 0,158 Sekunden auf die Bestzeit. Dagegen hatte Aprilia-Werksfahrer Marco Melandri als Fünfter schon knapp eine Sekunde Rückstand auf seinen Teamkollegen. "Es war ein schwieriges Qualifying. Wir versuchen, die Stabilität und den Grip beim Hinterreifen zu verbessern, aber ich hatte dann große Mühe mit der Front", klagt Melandri. "Der Qualifying-Reifen war nicht effizient genug, aber Platz fünf macht mich für morgen hoffnungsvoll."

Baz wirft Pole-Chance weg

Für Spannung sorgte Loris Baz, denn der zweite Kawasaki-Fahrer war bei seinem letzten Angriff um knapp sechs Zehntelsekunden schneller als Guintoli und auf Kurs zur Pole-Position. Dann stürzte der Franzose allerdings in der Zielkurve. "In dieser Runde fühlte ich, dass ich später bremsen kann", sagt Baz, der schließlich Sechster wurde. "Der Grip des Qualifying-Reifens gab mir viel mehr Grip am Kurveneingang."

"In der letzten Kurve bremste ich etwas zu spät, weil ich auf der Geraden schneller war. Dann stürzte ich. Es war ein kleiner Fehler, aber trotzdem bin ich zufrieden, weil wir uns in jedem Training gesteigert haben. Ich hätte auf der Pole stehen können. Deshalb glaube ich, dass es morgen gute Rennen werden, denn meine Rennpace ist gut. Wir müssen aber abwarten, wie die Reifen nach zehn Runden sind." Alleine in der Superpole wurden Asphalttemperaturen von bis zu 60 Grad gemessen.

"In der letzten Kurve bremste ich etwas zu spät, weil ich auf der Geraden schneller war. Dann stürzte ich." Loris Baz

Suzuki & Honda mit Rückstand

Suzuki und Honda hatten keine Chance auf die vorderen Startplätze. Eugene Laverty landete mit 1,3 Sekunden Rückstand auf Platz sieben in der dritten Reihe. "Wir hätten es fast in die zweite Reihe geschafft, aber dann machte ich in meiner besten Runde am Ende einen Fehler", bedauert Laverty. "Andernfalls hätten wir es geschafft. Platz sieben ist aber gut, wenn ich bedenke, dass wir das vierte Training wegen eines technischen Defekts verloren haben. Das Motorrad funktioniert in der Hitze aber gut. Morgen muss mir ein guter Start gelingen."

Klar im Schatten seines Ducati-Teamkollegen stand einmal mehr Chaz Davies, der über eine Sekunde Rückstand hatte und Achter wurde. Was war der Grund dafür? "Die Superpole lief nicht gut für mich. Mit dem Qualifying-Reifen hatte ich Mühe, das Motorrad umzulenken. Es schien, dass ich weniger als mehr Grip hatte. Es war also das komplette Gegenteil", erläutert der Brite. "Deshalb bin ich von diesem Ergebnis enttäuscht."

Jonathan Rea

Jonathan Rea stellt sich auf zwei schwierige Rennen ein Zoom

"Trotzdem haben wir bei der Konstanz des Reifens einen kleinen Fortschritt geschafft. Dennoch wird es morgen schwierig. Ich kann keine Vorhersagen treffen, denn niemand ist konstante Longruns gefahren. Wir haben hart gearbeitet, müssen aber abwarten, wie die Rennen morgen werden." Zu den geschlagenen der Superpole zählte auch das Honda-Duo, das hinter Alex Lowes (Crescent-Suzuki) auf den Plätzen zehn und elf folgte.

Jonathan Rea fehlten 1,5 Sekunden auf Guintoli. "Es war ein schwieriger Tag und bisher ein schwieriges Wochenende", seufzt der Brite. "Wir versuchen, das Beste aus dem Paket herauszuholen, aber wir haben Mühe. Es liegt hauptsächlich an der Motorbremse und der Kraftübertragung. Das wirkt sich noch stärker aus, weil der Asphalt hier wenig Grip bietet. Zudem befinden wir uns in den langen Kurven lange in Schräglage."

"Ich bin es nicht gewohnt, so weit hinten zu starten. Obwohl ich mit meinem Qualifying-Reifen einen kleinen Fehler gemacht habe, glaube ich nicht, dass er sich ausgewirkt hat. Jeder fährt auf einem guten Level und wir zahlen den Preis dafür. Morgen müssen wir unsere Arbeit maximieren und so viele Punkte wie möglich holen. Es wird aber sicherlich nicht einfach." Auf Rea warten zwei schwierige Rennen, die um 07:30 Uhr und um 10:30 Uhr MESZ starten.