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Stoner: "Bereits 2009 an Rücktritt gedacht"

Vor seinem vorerst letzten MotoGP-Rennen erinnert sich Casey Stoner an die gesundheitlichen Probleme 2009 und spricht über seine Zukunft

(Motorsport-Total.com) - Beim vierten Saisonlauf in Frankreich verkündete Casey Stoner, dass er nach der laufenden Saison der MotoGP "Goodbye" sagen wird. In Valencia wird der Australier somit seinen vorerst letzten Grand Prix bestreiten. Gedanken an einen Rücktritt gab es beim Weltmeister von 2007 aber bereits vor drei Jahren, wie er gegenüber 'MotoGP.com' nun bestätigt.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Casey Stoner steht vor seinem vorerst letzten Rennen in der MotoGP Zoom

"Ich hatte bereits 2009 daran gedacht als ich die Laktoseintoleranz hatte und uns das nicht bewusst war. Es sah aus, als ob es das Ende meiner Karriere war", schildert Stoner. "Wir haben einfach nicht herausbekommen, was es ist. Ich wurde zur Gefahr für mich und die anderen Fahrer auf der Strecke. Ich konnte so nicht weitermachen. Wir mussten eine Pause einlegen und das Problem herausfinden."

"In dieser Phase haben viele Leute ihr wahres Gesicht gezeigt. Zudem habe ich herausgefunden, was im Leben wirklich wichtig ist und dass der Rennsport nicht alles ist. Meine Familie und andere Menschen wurden mir wichtiger. Zu diesem Zeitpunkt war ich sehr nahe daran, Ende 2009 zurückzutreten. Doch dann habe ich versucht, weiterzumachen und die Leidenschaft zurückzugewinnen", berichtet der Honda-Werkspilot.

Nach vier Jahren bei Ducati wechselte Stoner Ende 2010 ins Honda-Werksteam. "Ich wollte unbedingt für das Team fahren, von dem ich immer geträumt habe: Repsol-Honda. Ich habe die vergangenen zwei Jahre genossen, aber nicht den Kick verspürt, um weiterzumachen", gesteht er. "Ich hatte von Honda ein Angebot, aber auch von anderen Teams. Ich wollte zeitig die Entscheidung treffen, weil ich andere Fahrer nicht davon abhalten wollte, in der MotoGP zu fahren. Ich wollte niemandem im Weg stehen, dessen Karriere sich gerade entwickelt."

Casey Stoner

Frau Adriana und Tochter Alessandra sind Stoner wichtiger als der Rennsport Zoom

Vor der Bekanntgabe sprach Stoner mit seiner Familie. "Ich habe viel mit meinen Eltern geredet, doch am Ende war es nur die Meinung meiner Frau, die für mich eine Rolle spielte. Ich wollte nicht nur wegen des Geldes hier bleiben", betont er. Nach der MotoGP möchte der zweifache Weltmeister mehr Zeit mit Tochter Alessandra und Frau Adriana verbringen. Über den zukünftigen Wohnort kann der Australier noch keine Auskunft geben.

"Wir genießen es, in der Schweiz zu leben. Natürlich ist Australien die Heimat und der Ort, an dem die Familie ist. Doch gleichzeitig sind wir auch gerne in den Vereinigten Staaten. Es gibt viele Möglichkeiten. Wir möchten aber auch in dieser Beziehung nicht zu weit in die Zukunft schauen", erklärt er. An eine Rückkehr denkt Stoner natürlich noch nicht, schließt dieses Szenario aber auch nicht aus: "Die Meisterschaft müsste sich schon stark ändern. Sie müsste meinen Appetit anregen."