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Luftmengenbegrenzer bremst die Panigale ein

Auch die 1199 Panigale darf laut Superbike-Reglement nicht frei atmen, was Projektleiter Ernesto Marinelli nicht passt - Vierzylinder mit mehr Spitzenleistung

(Motorsport-Total.com) - Die Ära der 1098/1198 ist bei Ducati zu Ende gegangen. In Magny-Cours schenkte Sylvain Guintoli der 1098R im Regen einen letzten Sieg in der Superbike-WM. Ab Phillip Island 2013 rücken die Ducati-Treiber mit der neuen 1199 Panigale aus. Die Homologation der Weltmeistermaschine des Vorjahres wurde von Ducati nicht verlängert. Beim ersten Test in Aragon hinterließ die Panigale einen guten Eindruck, hatte aber einen deutlichen Rückstand zur Spitze.

Titel-Bild zur News: Carlos Checa

Ducatis neues Superbike kämpfte bei dem Aragon-Test um den Anschluss Zoom

"Wir versuchen immer noch, das Motorrad zu verbessern", bemerkt Ernesto Marinelli, der in der Rennabteilung von Ducati das Superbike-Projekt betreut. In Spanien waren Carlos Checa und Davide Giugliano noch für Althea unterwegs. Nun wurde bekannt, dass sich die Wege von Ducati und Althea überraschend trennen. Entsprechend schwierig wird die Entwicklung, muss für Checa erst einmal ein neues Team aufgebaut werden.

Zudem muss die Entwicklung vorangetrieben werden. An der 1199 wird es bis zum Saisonstart vermutlich keine großen Updates mehr geben. "Das ist momentan die Konfiguration, die wir beim ersten Rennwochenende in Australien sehen werden", bestätigt Marinelli. Der extrem kurzhubige Zweizylinder des neuen Ducati-Superbikes hat etwas mehr Spitzenleistung als der Motor der 1098R, büßte dafür aber Leistung im unteren und mittleren Drehzahlbereich ein. Die Charakteristik gleicht also mehr der eines Vierzylindermotors.

Die Gewöhnung an die neue Maschine fordert Zeit. "Das ist eine neue Verbindung. Der Fahrer muss das Motorrad verstehen und das Motorrad muss auf den Fahrer angepasst werden. Wir haben unser Tempo gezeigt. Es war das erste Mal, dass wir auf einer Rennstrecke waren. Wir müssen Dinge, die wir in Misano und Mugello getestet haben, noch einmal testen, um sicherzustellen, dass wir die richtige Richtung eingeschlagen haben", berichtet Marinelli.

Carlos Checa

Die Ducati 1098R überzeugte durch die gute Stabilität und das einfache Handling Zoom

"Das Motorrad ist moderner und stärker. Der Luftmengenbegrenzer ist aber immer noch ärgerlich. Wir haben eine höhere Drehzahl und mehr Leistung als vorher. Ich möchte das nicht quantifizieren, es ist ein bisschen mehr. Doch wir können nicht die Lücke schließen, die wir in diesem Jahr hatten", stellt der Ducati-Corse-Mitarbeiter klar. "Die war durch den Luftmengenbegrenzer sehr groß."

2012 waren die Ducati-Piloten auf einigen Strecken deutlich im Nachteil, mussten sie sowohl mit einem Leistungsnachteil als auch einem höheren Gewicht als die Konkurrenten kämpfen. Das Mehrgewicht ist für 2013 weggefallen. Doch durch die vorgegebenen Airrestrictoren haben die Konkurrenten nach wie vor mehr Topspeed. "Wir möchten den Rückstand etwas reduzieren", betont Marinelli. "Unsere Stärken müssen wir in anderen Bereichen ausspielen."

Das Handling der 1098R war ein Pluspunkt. Die 1199 soll es noch besser machen. "Wir haben das Bremsen etwas verbessert. Und auch das Handling konnten wir verbessern. Momentan arbeiten wir noch mit der Gabel, die Carlos bevorzugt. Im Testprogramm haben wir aber auch noch aktuellere Gabeln", so Marinelli.