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Stoner & Lorenzo über ihre Chancen in Indianapolis

Jorge Lorenzo (Yamaha) hat vor Indianapolis noch ein beruhigendes Punktepolster, aber Casey Stoner kommt mit seiner Honda in Linkskurven besser klar

(Motorsport-Total.com) - Yamaha-Werksfahrer Jorge Lorenzo hat vor dem Indianapolis-Wochenende 23 WM-Punkte Vorsprung auf Dani Pedrosa und deren 32 auf Casey Stoner. Jeder dieser drei Toppiloten hat je einen Sieg im berühmten Nudeltopf auf dem Konto. Die Ausgangslage ist offen, denn dieses Trio hat sich im bisherigen Saisonverlauf nichts geschenkt. "Jorge weiß, wie man mit Druck umgeht. Er hat schon eine WM gewonnen und fährt in dieser Saison fast fehlerfrei", sagt Honda-Pilot Stoner über seinen Konkurrenten. "Schon 2010 war er beeindruckend, aber ich finde, dass er jetzt noch beeindruckender ist."

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

In Laguna Seca hatte Casey Stoner die Nase vor Jorge Lorenzo

"Mit Ausnahme des Vorfalls mit Bautista hätte er seine Serie halten können, denn dort hatte er auch die Chance auf den Sieg oder zumindest die Top 2", spricht der Australier den Start in Assen an. Abgesehen davon hat Lorenzo entweder gewonnen oder wurde Zweiter. "Es ist schwierig ihn zu schlagen", erkennt Stoner an. "Wir haben unsere eigenen Probleme und Schwierigkeiten mit dem Motorrad. Wir müssen sie lösen."

"In Laguna Seca war es besser, weil wir weniger Probleme haben, wenn der Kurs links herum führt. Wir müssen abwarten, wie es hier läuft. Wenn wir viele Linkskurven fahren, werden viele Probleme, die wir in Rechtskurven haben, umgangen. Wir müssen konzentriert bleiben und das Motorrad verbessern, damit wir den Druck aufrechterhalten können, wenn es später in der Saison etwas kniffliger wird. Es ist noch ein weiter Weg und ich habe aus eigener Schuld in kurzer Zeit viele Punkte liegengelassen."

Dagegen war Lorenzo die Konstanz pur. Welche Chancen rechnet sich der Spanier für Indianapolis aus? "2009 habe ich hier gewonnen, aber die beiden letzten Rennen zählen zu meinen schlechtesten. Es wird natürlich hart, das wissen wir alle. Casey und Dani sind sehr stark, aber wir sind im Vergleich zum Vorjahr auch viel stärker. Ich war sehr konstant und war immer auf den ersten beiden Positionen."

"Das ist unsere Stärke und deshalb führe ich auch die WM an", streicht Lorenzo hervor. "Es kommen aber noch acht Rennen und wir müssen diese Dynamik halten, wenn wir Weltmeister werden wollen. Ich glaube nicht, dass Casey und Dani nicht oft das Podium verfehlen werden." Am vergangenen Wochenende hatte Lorenzo das "Boot Camp" von Colin Edwards in Texas besucht.

Es stand aber kein ernsthaftes Training im Vordergrund. "Diese Motorräder sind nur zum Spaß gedacht, aber man kann damit die Konzentrationsfähigkeit üben. Vom Gefühl ist es aber weit von unseren großen Motorrädern entfernt. Es hat aber Spaß gemacht und ich bin fitter denn je. Diese Woche war wichtig, denn normalerweise machen die Fahrer Urlaub", rechnet sich Lorenzo doch einen kleinen Vorteil aus.

"Casey und Dani sind sehr stark, aber wir sind im Vergleich zum Vorjahr auch viel stärker." Jorge Lorenzo

Zum letzten Mal wird Stoner in Indianapolis als MotoGP-Fahrer auftreten. In der Sommerpause hat sich seine Meinung über den Ruhestand nicht geändert. "Ehrlich gesagt ist es etwas enttäuschend, dass ich nie wieder hier fahren werde. Ich habe das Land und die Leute immer genossen. Die Atmosphäre ist großartig und ich fühle mich hier wie daheim. Ich versuche in jedem Jahr soviel Zeit wie möglich in den USA zu verbringen."

"Ich werde ganz sicher wieder zu Besuch kommen. Meiner Meinung nach zählt es hier zu den besten Ländern der Welt. Ich genieße jeden Aspekt. Ich habe gesagt, dass Indianapolis nicht zu meinen Lieblingskursen zählt. Laguna Seca genieße ich, aber hier ist es etwas knifflig. Wenn wir das Oval benutzen könnten, dann wäre es etwas Besonderes. Leider machen wir das nicht. Es ist ein Abschied von vielen Orten, aber ich kann wieder zurückkommen."

Der Abschied zu Saisonende steht unumstößlich fest. "Die Sommerpause hat es nur noch verstärkt, dass ich nicht mehr im Rennsport sein will. Ehrlich gesagt war es in dieser Saison sehr schwierig die Motivation zu haben um weiterzupushen. Bei einigen Rennen war ich etwas niedergeschlagen und habe den Hunger für den Sieg nicht gefunden", schildert Stoner sein Seelenleben. "Ich musste ihn suchen, aber das ist nicht immer einfach. Ich werde so weitermachen und versuchen die Probleme zu lösen. Dann werden wir am Ende des Jahres sehen, ob ich die WM gewinnen kann."