Umfrage: Marquez fährt zu hart

Marc Marquez hat keine Strafe für den Unfall in Barcelona mit Pol Espargaro erhalten - Dennoch finden die Leser von 'Motorsport-Total.com', dass der Spanier zu hart fährt

(Motorsport-Total.com) - Am Mittwoch wurde in Assen noch einmal die Kollision zwischen Marc Marquez und Pol Espargaro beim Grand Prix in Barcelona aufgerollt. Im Beisein eines Anwalts entschied das Disziplinargericht der FIM, dass Marquez keine Strafe für den Unfall bekommt. Die Rennleitung hatte dem Spanier zunächst eine Zeitstrafe von einer Minute aufgebrummt, doch die FIM Stewards nahmen die Strafe wieder zurück. Das Pons-Team legte Berufung ein. Nun stand in Assen fest, dass Marquez den dritten Platz und die 16 WM-Punkte von Barcelona behalten darf.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez stand wegen seines aggressiven Fahrstils schon oft in der Kritik

Im Fahrerlager wurde in den vergangenen Wochen viel über den Vorfall diskutiert. Die Mehrheit war der Meinung, dass die Strafe unangebracht war. Man hätte dafür eher Marquez in Katar bestrafen müssen, denn dort hatte er Tom Lüthi von der Strecke gedrängt. "Es ist eine delikate Situation", findet Weltmeister Stoner. "Viel können wir nicht darüber sagen. Im Rennsport ist es meistens offensichtlich."

"Für Außenstehende ist aber manchmal schwierig zu sagen, wer richtig oder falsch lag. Es ist klar, wenn es Rennunfälle gibt. In diesem Fall hätte Marc vorsichtiger sein und darauf achten sollen, ob jemand auf der Innenbahn war. Gleichzeitig war Marc aber vorne. Pol hätte das wissen sollen."

"Marc war der, der vorne war. Ich finde, alle sollten mehr Rücksicht nehmen. So wie die Entscheidung getroffen wurde, war es für die Rennleitung sehr peinlich. Die FIM hat es sehr hart gehandhabt. Das könnte man besser lösen. Aber es war ja nicht das erste Mal", übt der Australier wieder einmal Kritik an der Organisation.


Fotos: Moto2 in Barcelona


Cal Crutchlow hat eine andere Meinung: "Ich sehe beim Manöver nichts extrem falsch. Pol ist in die Seite von Marquez gefahren, aber es gibt ja keine Rückspiegel. Man kann über Marcs Manöver in Katar diskutieren, aber wenn ein Anwalt dabei war, dann ist es wie im Kindergarten. Er hat Punkte verloren und ist gecrasht. Wir kennen alle die Risiken", meint der Brite.

Ben Spies pflichtet ihm bei: "Wenn Anwälte eingeschaltet werden, dann ist es anders als bei einem Rennunfall. Wie Casey gesagt hat, Marc hätte nach links schauen und sich vergewissern können, ob dort jemand war. Pol wusste aber auch, dass Marc vorne war. Ich sehe es als Rennunfall." Seinen Landsmann Nicky Hayden kümmerte die Sache nicht sehr. "Ich wusste gar nicht, dass ein Anwalt im Spiel war."

"Ich habe das gar nicht so genau verfolgt. Beide hätten den Unfall vermeiden können, aber es war die letzte Runde beim Heimrennen. Es war ein Rennunfall. Keiner wollte nachgeben. Das kann passieren, was dann aber daraus gemacht wurde, war schon zu viel des Guten", findet der Ducati-Pilot den Rummel und die Diskussionen für übertrieben. Unter anderem wurde schon mehrfach darüber diskutiert, ob Marquez einen zu harten Fahrstil an den Tag legt.

Oft fährt der Spanier nach dem Motto "Alles oder nichts". Seine häufigen Stürze gehen meist glimpflich aus. Die Leser von 'Motorsport-Total.com' finden, dass der 19-Jährige einen zu harten Fahrstil an den Tag liegt. In einer Umfrage, bei der 928 Stimmen abgegeben wurden, entfielen 64,44 Prozent auf ein klares Ja. Dagegen finden 28,66 Prozent nicht, dass Marquez zu aggressiv fährt. Lediglich 6,90 Prozent der Stimmen entfielen auf die Antwort "Kann ich nicht beurteilen."