• 01.07.2012 20:30

Melandri jubelt über nächsten Sieg

Marco Melandri hat sich mit dem zweiten Platz und dem Sieg in Aragon in der WM zurückgemeldet - Leon Haslam traf die falsche Reifenwahl

(Motorsport-Total.com) - Es war ein aufregender und sehr erfolgreicher Sonntag, den das Team BMW Motorrad im Motorland Aragon erlebt hat. Die Mannschaft feierte nicht nur einen weiteren Sieg in der FIM Superbike-Weltmeisterschaft, sondern auch einen zweiten Platz auf dem Podest und zwei weitere schnellste Rennrunden. Werksfahrer Marco Melandri siegte im zweiten Rennen, nachdem er in Lauf eins Platz zwei belegt hatte.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Marco Melandri durft über seinen dritten Saisonsieg jubeln

Zudem fuhr er mit seiner BMW S 1000 RR in beiden Rennen die schnellste Runde. Leon Haslam hatte bei den im Vergleich zu den Vortagen wesentlich kühleren Bedingungen Pech mit der Reifenwahl für Lauf eins, im zweiten Rennen lieferte er sich jedoch packende Duelle. Er belegte die Plätze sieben und sechs. Mit diesen Ergebnissen sammelten die beiden Fahrer insgesamt 64 Punkte für die Mannschaft - ein neuer Teamrekord für BMW Motorrad Motorsport.

"Es ist einfach wunderbar. Hier zu gewinnen, ist so schön. Ich möchte mich bei meinen Jungs bedanken, denn wir haben mit dem Bike einen weiteren kleinen Fortschritt gemacht", lobt Melandri. "Im ersten Rennen hatten wir ein klasse Duell, und am Ende hat es mir nur ein bisschen an Speed gefehlt, sonst hätte ich Max schlagen können."

"Ich musste zunächst Eugene Laverty und Tom Sykes überholen. Danach musste ich mächtig Druck machen, um auf den Führenden Max aufzuholen. Als ich das geschafft hatte, habe ich versucht, ihn zu überholen. Doch es war nicht einfach, da ich mit meinem Hinterreifen zu kämpfen hatte. Als ich vorn war, hätte ich es ihm lieber schwer gemacht, mich zu überholen, doch er kam recht einfach an mir vorbei."


Fotos: Superbike-WM in Alcaniz, Sonntag


"Er war schneller als ich, und in der letzten Runde war es nicht einfach für mich, an ihm dran zu bleiben. Es ist immer schön, auf dem Podium zu stehen, doch ich muss zugeben, dass ich nach dem ersten Rennen etwas enttäuscht war", meint er über das elektrisierende Duell mit seinem Landsmann Biaggi. "Deshalb habe ich im zweiten Rennen alles gegeben, um zu gewinnen. Es war nicht einfach, da es sehr windig war und die Aprilia-Jungs richtig Druck gemacht haben."

"Zu Beginn konnte Max nicht so schnell fahren wie im ersten Rennen, und mir ging es ähnlich. Eugene war sehr schnell unterwegs, und plötzlich, ein paar Runden vor Schluss, hat Max mich überholt. Ich habe gekontert, bin dann aber weit nach außen geraten, und so konnten Chaz und Eugene an mir vorbeigehen. Sie sind so schnell und stark gefahren, dass es nicht einfach war."

Bis zur Ziellinie blieb es spannend. "Für die letzte Runde habe ich mir keinen Plan zurechtgelegt. Denn wenn man gegen solche Jungs kämpft, kann man nicht über Taktiken nachdenken - sie versuchen in jeder Kurve, dich zu überholen. Deshalb habe ich einfach versucht, am Ende der Gerade einen guten Bremspunkt zu finden. Es war so klasse, diesen Sieg zu holen. Morgen beim Test werden wir nun einiges ausprobieren, und den eingeschlagenen Weg bei den nächsten Rennen fortsetzen."

Falsche Reifenwahl bei Haslam

Für Haslam war es kein so erfolgreicher Tag. "Im ersten Rennen haben wir uns für den falschen Reifen entschieden. Der Rennreifen, den wir ausgewählt hatten, hat im Warmup am Morgen nur sieben Runden gehalten. Deshalb haben wir in letzter Minute gepokert und den härtesten der zur Auswahl stehenden Reifen genommen, auch wenn wir an diesem Wochenende fast nicht damit gefahren sind."

"Wir wussten, dass unser Tempo damit am Anfang nicht so gut sein würde, aber haben gehofft, dass wir damit in der Schlussphase schnell sind. Meine Rundenzeiten sind konstant geblieben, aber ich hatte keinerlei Grip. Es war die falsche Wahl, und wir haben eine Chance vergeben. Denn ich denke, dass wir im ersten Rennen definitiv mit Carlos Checa um das Podium hätten kämpfen können."

Leon Haslam

Der Brite Leon Haslam traf in Lauf eins die falsche Reifenwahl Zoom

"Im zweiten Rennen hatte ich einen besseren Start und ein gutes Gefühl. Doch dann bin ich von der Strecke abgekommen und habe viel Zeit verloren. Ich habe wieder attackiert, kam wieder nach vorn und kämpfte mit Carlos, Tom Sykes und ein paar anderen Jungs. Doch dann kam ich wieder von der Strecke ab. Jedes Mal, wenn ich stärker gebremst habe, hatte ich große Schwierigkeiten. Ich freue mich, dass ich vor Sykes und Checa ins Ziel gekommen bin. Doch ich denke, dass ich vor allem in der Schlussphase das Tempo hatte, um in der Spitzengruppe mitzumischen. Da waren einfach zu viele Fehler."

Gobmeier lobt seine Mannschaft

BMW Motorrad Motorsport Direktor Bernhard Gobmeier erlebt die bislang erfolgreichste Saison. "Es war ein toller Start in die zweite Saisonhälfte für uns. Wir konnten erneut beweisen, dass wir äußerst wettbewerbsfähig sind. Es war auch wichtig zu sehen, dass wir in beiden Rennen ganz vorn an der Spitze mitgekämpft haben. Im ersten Rennen haben wir bei der Reifenwahl für Leon aufgrund der wechselnden Temperaturen leider den falschen Griff getan."

"Doch insgesamt sind wir sehr zufrieden. Marco hat einen hervorragenden Job gemacht, Leon im zweiten Rennen auch. Dazu kommt, dass wir in beiden Läufen die schnellste Rennrunde geholt haben. Was mich besonders freut ist, dass wir den neuen Leiter von BMW Motorrad, Stephan Schaller, mit diesen Ergebnissen begrüßen können. Ein großes Dankeschön an beide Fahrer und Crews, das gesamte Team hat großartige Arbeit geleistet."

In der Fahrerwertung verbesserte sich Melandri mit 200,5 Punkten auf den zweiten Platz, 48 Zähler hinter Spitzenreiter Biaggi. Haslam ist Sechster mit 142 Punkten. In der Herstellerwertung belegt BMW mit 242 Punkten den dritten Platz. Der Rückstand auf Spitzenreiter Aprilia beträgt 24 Zähler. Das Team BMW Motorrad Motorsport bleibt im Motorland Aragon und nimmt dort morgen an den offiziellen Infront-Testfahrten teil.

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