• 05.07.2012 12:18

Heimspiel am Sachsenring: Bradl im Fokus

Es ist angerichtet: Am Wochenende geht Stefan Bradl bei seinem ersten MotoGP-Heimrennen an den Start - Sandro Cortese wünscht sich einen Sieg in der Moto3

(Motorsport-Total.com/SID) - Es wird kein Rennen wie jedes andere für Stefan Bradl und Sandro Cortese. An diesem Wochenende macht die Motorrad-WM Station am Sachsenring, Deutschlands Topfahrer teilen sich das Rampenlicht. Als erster Deutscher seit fünf Jahren tritt MotoGP-Rookie Bradl in der Königsklasse zum Heim-Grand-Prix an. Die Erwartungen sind groß - in sechs von sieben Rennen seit seinem Aufstieg fuhr der Moto2-Weltmeister in die Top 10. Moto3-Pilot Sandro Cortese hat derweil beste Chancen, eine 41 Jahre währende Durststrecke zu beenden: Seit 1971 gelang am Sachsenring kein Heimsieg mehr. Der 22 Jahre alte Titelanwärter soll das pünktlich zum 85. Jubiläum der Strecke ändern.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Stefan Bradl möchte seinen Fehler von Assen schnell vergessen machen

Es ist eine bemerkenswert konstante Premierensaison, die Bradl bislang hinlegt. Verlässlich steuert der Zahlinger seine LCR-Honda in die Punkteränge. Mit 51 Zählern liegt der 22-Jährige in der Gesamtwertung auf einem starken neunten Rang in Schlagdistanz zum neunmaligen Weltmeister Valentino Rossi aus Italien. Für Alex Hofmann, von 2002 bis 2007 Pilot in der MotoGP, sind diese Leistungen kein Zufall. "Stefan ist ein sehr effizienter Rennfahrer. Er weiß, wann man Risiko gehen sollte und wann man lieber vorsichtig ist", bemerkt der 32-Jährige, der den Sachsenring als letzter Deutscher in der Königsklasse umrundete: "Wo andere Rookies vielleicht zu heißblütig sind, kalkuliert Stefan sehr gut und bringt diese hohe Rennfahrer-Intelligenz mit."

Wer Talent und Arbeitsweise Bradls kenne, sagt Hofmann, habe schon vor der Saison die Prognose abgeben können, "dass Stefan kontinuierlich gute Leistungen mit Ausreißern nach oben bringt". Nach Platz fünf in Le Mans war am vergangenen Wochenende ein solcher Ausreißer greifbar. Nach seinem bislang besten Qualifying startete Bradl in Assen von Rang vier - ein Sturz schon in Runde zwei, der erste in der laufenden Saison, beendete den Kampf um einen Podestplatz jedoch frühzeitig.

Als hilfreicher Fehler soll das Missgeschick schnell abgehakt werden. "Es ist mein Ziel, mich weiterzuentwickeln", berichtet Bradl dem 'Kicker'. "Ich bin bislang gut zurechtgekommen, wenn ich noch weiter dazulernen kann, dann sieht es gut aus." Der nächste Karriereschritt soll nun eben nachgeholt werden - möglichst schon beim Großen Preis von Deutschland. Am Sachsenring, vor den Heimfans, wo erst im vergangenen Jahr 230.133 Zuschauer am Rennwochenende für einen Rekord gesorgt hatten.

Erst in der vergangenen Woche wurde die Zukunft der Strecke nahe Hohenstein-Ernstthal im WM-Kalender bis 2016 gesichert, die Region fiebert mehr denn je dem Rennwochenende entgegen - und hofft endlich wieder auf einen deutschen Sieger. 1971 war es Dieter Braun, der beim Großen Preis der DDR den letzten Heimerfolg in Sachsen feierte. "Ein bisschen schockierend" findet Alex Hofmann diese Zahl - und macht den Fans Mut: "Die Chancen stehen sehr gut. Es ist mehr als nur möglich, dass wir am Wochenende einen deutschen Sieger sehen."

Sandro Cortese

Sandro Cortese könnte der erste deutsche Sieger seit 1971 sein Zoom

Cortese schlüpft dabei in die Rolle des Hoffnungsträgers. Mit Maverick Vinales liefert sich der KTM-Pilot in der Moto3 ein enges Rennen um den Titel, liegt lediglich sieben Zähler hinter dem Spanier. "Mit diesen guten Ergebnissen im Rücken fährt man besonders gerne zum Heim-Grand-Prix. Der Sachsenring ist immer etwas Besonderes", erklärt Cortese - auch wenn er wenig Zeit findet, die Atmosphäre zu genießen: "Das bekommt man als Fahrer leider nur beim Aufwärmen mit. Im Rennen, auf dem Motorrad muss man das ausblenden."

Besonderen Erfolgsdruck in Sachsen spürt er derweil nicht: "Ich will jedes Rennen gewinnen, das ist mein Anspruch. Am Sachsenring genauso wie eine Woche später in Mugello." Ein echtes Heimspiel ist es derweil für Max Neukirchner in der Moto2-Klasse. Der Nachfolger von Weltmeister Bradl beim Kiefer-Team kommt aus Stollberg, keine 20 Kilometer entfernt vom Sachsenring. Vor der eigenen Haustür soll endlich wieder ein Erfolgserlebnis her - der 29-Jährige holte in der bislang enttäuschenden Saison einzig in Le Mans WM-Punkte.

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