• 25.06.2012 16:01

BMW: Mit Trainingsvorsprung nach Aragon

Das Team BMW Motorrad Motorsport testete zuletzt in Aragon und optimierte das Setup der S 1000 RR - Melandri und Haslam sind siegeshungrig

(Motorsport-Total.com) - In der Superbike-Weltmeisterschaft 2012 wird am kommenden Wochenende die zweite Saisonhälfte eingeläutet. Im Motorland Aragon nahe der spanischen Stadt Alcaniz wird vom 29. Juni bis 1. Juli das achte der insgesamt 14 Rennwochenenden dieses Jahres ausgetragen. Das Team BMW Motorrad Motorsport war bereits in der vergangenen Woche im Motorland Aragon zu Gast und hat dort einen Zwei-Tages-Test absolviert.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

BMW testete vor dem Rennen auf dem Kurs in Spanien und ist optimistisch

An den sieben Rennwochenenden der ersten Saisonhälfte hat das Team mit den Werksfahrern Marco Melandri und Leon Haslam zwei Siege, insgesamt neun Podiumsplätze sowie eine schnellste Rennrunde eingefahren. In der Fahrerwertung der Weltmeisterschaft belegt Marco mit 155,5 Punkten den vierten Rang, Leon ist Sechster mit 123 Punkten. Gemeinsam haben die beiden bisher insgesamt 278,5 Punkte für das Team BMW Motorrad Motorsport gesammelt. In der Herstellerwertung, für die nur das jeweils beste Rennergebnis zählt, belegt BMW mit 197 Zählern den dritten Rang.

Melandri erinnert sich an Vorjahressieg

Beim Test in der vergangenen Woche arbeitete das Team an Fahrwerk, Bremssystem und Elektronikeinstellungen, um Melandris und Haslams BMW S 1000 RRs auf die Rennen im technisch anspruchsvollen Motorland Aragon vorzubereiten. Der spanische Kurs gab im vergangenen Jahr sein Debüt im Kalender der Superbike-Weltmeisterschaft. Melandri hat daran gute Erinnerungen: Er stand auf der Pole-Position und holte einen Sieg sowie einen zweiten Rang.

"Für mich ist Aragon eine der besten Strecken im Kalender", erklärt Melandri. "Ich mag den Kurs wirklich. Er ist sehr schnell und flüssig, und auf der langen Gerade können wir die Leistung unserer BMW Motoren nutzen. Die Strecke ist technisch sehr anspruchsvoll, weil sie eine Mischung aus allem bietet. Es gibt sehr langsame Ecken, halbe Kurven, lange Kurven, Richtungswechsel und die lange Gerade. Und es ist eine Strecke, auf der man gut überholen kann."

Marco Melandri

Marco Melandri zählt Aragon zu seinen Lieblingsstrecken im Kalender Zoom

"Sie bietet also alles, was man für tolles Racing braucht. Wir haben dort in der vergangenen Woche getestet, und der Test lief sehr gut. Deshalb freue ich mich nun darauf, dort Rennen zu fahren. Sicherlich wird es für die Reifen und auch die Fahrer nicht einfach, denn es wird recht heiß sein. Aber so oder so: Mir gefällt es dort", bemerkt der Italiener. "Unser Ziel lautet nun, wieder auf das Podium zu fahren. In der restlichen Saison müssen wir von Rennen zu Rennen denken. Wir müssen immer so nah wie möglich am Podium dran sein und versuchen, weitere Siege zu holen."

Haslams Vorfreude ist groß

"Aragon ist eine neue Rennstrecke, und im vergangenen Jahr sind dort alle zum ersten Mal gefahren", schildert Haslam. "Inzwischen wissen viele Teams, welche Anforderungen dort an das Bike und die Abstimmung gestellt werden. Einige haben dort getestet. Das haben wir in der vergangenen Woche getan, und wir haben eine gute Abstimmung für diese Strecke gefunden. Deshalb freue ich mich darauf, nun dort Rennen zu fahren. Im vergangenen Jahr hatten wir dort nicht eines unserer besten Wochenenden - Troy hat sich den Arm gebrochen, und ich habe eher durchschnittliche Ergebnisse geholt."

"Doch in diesem Jahr freue ich mich wirklich darauf. Die Strecke ist sehr anspruchsvoll, es gibt sehr viele Kurven, die dir alles abverlangen. Es ist kein Kurs, auf dem ein aggressiver Fahrstil gefragt ist - er ist eher schnell und flüssig. Deshalb muss man bei der Linienwahl und der Abstimmung sehr präzise sein. Aber genau das sorgt für tolle Rennen", stellt Haslam fest. "In der ersten Saisonhälfte gab es für uns Höhen und Tiefen. Ich stand bereits einige Male auf dem Podium und sollte mindestens schon zwei oder drei Siege auf meinem Konto haben."

Leon Haslam

Leon Haslam möchte das Aragon-Rennen von 2011 vergessen machen Zoom

"Aber es war eine harte erste Saisonhälfte. Ich habe mir das Bein gebrochen, ich bin in Führung liegend gestürzt, wurde in Führung liegend ins Aus befördert. Zudem hatten wir andere kleinere Schwierigkeiten. Wir haben einige Punkte verloren, sind aber immer noch dicht an der Spitze dran. Deshalb gehen wir sehr optimistisch in die zweite Saisonhälfte. Wir wissen, dass wir gewinnen können und dass wir an jedem Wochenende mit um das Podium kämpfen können. Wir müssen uns einfach nur auf dieses Ziel konzentrieren", fordert der Brite.

Dosoli möchte "Heimvorteil" nutzen

"In Aragon starten wir in die zweite Hälfte einer Saison, in der BMW Motorrad Motorsport bisher zu den wettbewerbsstärksten Teams gehört", berichtet Andrea Dosoli, der BMW Motorrad Motorsport Rennleiter. "Wir haben bereits neun Podiumsplätze geholt, darunter zwei Siege. Ermöglicht wurde dies durch die großartigen Leistungen unser beiden talentierten Fahrer und das optimierte Technikpaket. Doch nun beginnt die schwierige Phase: Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns, und wir alle müssen sehr konzentriert und motiviert bleiben, um überall und bei allen Bedingungen um das Podium kämpfen zu können."

"Wir haben Aragon vor allem wegen der einmaligen Charakteristik als Heim-Teststrecke ausgewählt. Der Kurs bietet eine Mischung aus allem: enge Kurven, schnelle und flüssige Abschnitte, eine lange Gerade, extreme Wetterbedingungen und hohe Reifenabnutzung. Er verlangt den Fahrern viel ab, vor allem, wenn die Asphalttemperatur über 50 Grad Celsius steigt. Nach dem Test vergangene Woche sind wir zuversichtlich, dass wir bereits eine gute Basisabstimmung erarbeitet haben. Von daher freuen wir uns auf die Rennen am Sonntag", so Dosoli.

Andrea Dosoli

Andrea Dosoli rechnet mit Asphalt-temperaturen von über 50 Grad Celsius Zoom

Leon ist nach seinem wichtigen Podiumsplatz in Misano und dem vergangenen Test sehr motiviert, und wir sind alle sicher, dass er auch in Aragon eine starke Leistung zeigen wird. Marco mag die spanische Strecke, auf der er schon Topergebnisse geholt hat", erklärt Dosoli. "Für ihn wird es genau der richtige Ort sein, um die nicht optimalen Misano-Rennen hinter sich zu lassen."