Lascorz-Schicksal: Sykes weist Kritik zurück

Tom Sykes hat sich in den vergangenen Wochen kaum über das Schicksal von Joan Lascorz geäußert und wurde dafür kritisiert - Der Unfall geht ihm aber nahe

(Motorsport-Total.com) - Der schwere Testunfall von Joan Lascorz in Imola hat das Superbike-Fahrerlager betroffen gemacht. Der Spanier wird aller Voraussicht nach sein Leben im Rollstuhl weiterführen müssen. Sein Unfall hat wieder einmal gezeigt, dass der Rennsport gefährlich ist und es jeden erwischen kann. Das Kawasaki-Team erlebte in den vergangenen Wochen die Höhen und Tiefen des Sports hautnah. Während man um Lascorz bangte, fuhr Sykes von Erfolg zu Erfolg und ist im Titelkampf mittendrin statt nur dabei. Der Brite genießt seinen Höhenflug und wurde von einigen Seiten kritisiert, dass ihm der Unfall seines Teamkollegen "egal" sei.

Tom Sykes und Joan Lascorz haben sich immer gut verstanden

Dem ist aber nicht so, wie Sykes klarstellt: "Auf diesem Level passiert so etwas relativ selten. Wenn es passiert, dann trifft es die Fahrer und die Teams", wird der 26-Jährige von 'Crash.net' zitiert. "Ich habe viele Kommentare von der Öffentlichkeit gehört, dass ich in Interviews nicht über Joan spreche. Deshalb wird angenommen, dass er mich nicht kümmert. Solche Kommentare sind für mich weit unter der Gürtellinie."

"Er war mein Teamkollege und stand mir nahe. Wenn Leute glauben, dass es mich nicht trifft, dann tun sie mir leid. Alle wünschen Joan das Beste. Das Team hat meine Situation verstanden. Sie wissen, dass ich mich um Joan sorge. Es ist aber ihre und meine Aufgabe, uns auf den Job zu konzentrieren. Joan versteht das. Hoffentlich habe ich das jetzt klargestellt."

Lascorz befindet sich derzeit im Guttman-Institut in Barcelona. Er ist bei vollem Bewusstsein und kann seine Arme und Hände bewegen. Ab dem Unterleib kann er jedoch nichts spüren. Im Gegensatz dazu stand Sykes bei vier von fünf Wochenenden auf der Pole-Position und eroberte bereits sechs Podestplätze. Dadurch liegt er in der WM-Wertung auf Rang zwei.