Bradl: "Wenn es geregnet hätte..."

Stefan Bradl musste im Le-Mans-Qualifying seinen ersten Highsider als MotoGP-Pilot verkraften und startet am Sonntag von Platz 13 in den vierten WM-Lauf des Jahres

(Motorsport-Total.com/Sport1) - Nach bisher bravourösen und fehlerfreien Vorstellungen an den ersten drei Rennwochenenden seiner MotoGP-Karriere musste Moto2-Weltmeister Stefan Bradl im zwischenzeitlich von einer feuchten Strecke gekennzeichneten Qualifying zum Grand Prix von Frankreich in Le Mans seinen ersten heftigen Sturz verkraften.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Stefan Bradl nimmt den Grand Prix von Frankreich aus der vierten Reihe in Angriff

Als erster der 21 Piloten auf Slicks unterwegs, hatte sich der LCR-Honda-Pilot gerade die erste (vorübergehende) Bestzeit seiner MotoGP-Karriere geholt, als er in der darauffolgenden Runde beim Herausbeschleunigen aus Kurve vier per Highsider von seiner Honda RC213V abstieg. Bradl schlug dabei hart auf dem Asphalt auf und humpelte zurück in Richtung Box.

"Ich bin froh, dass ich fit bin und dass mir nichts fehlt", so Bradl, der in den ersten Sekunden nach dem Sturz eine Knieverletzung befürchtete, anschließend. "Es ist alles da und es fühlt sich nichts kaputt an", gibt der MotoGP-Rookie Entwarnung. "Wir schauten auf den Radar und sahen, dass weiterer Regen kommen sollte. Deshalb entschieden wir, so früh auf Slicks zu wechseln", sagte LCR-Teamchef Lucio Cecchinello im Verlauf der Session.

Eine knappe Viertelstunde vor Ablauf der Zeit ging Bradl noch einmal auf die Strecke und setzte auf inzwischen komplett trockener Strecke eine neue persönliche Bestzeit. Der Deutsche schob sich damit auf den zwischenzeitlichen achten Rang. Anschließend konnte er seine Zeit weiter nach unten drücken. Gleiches galt jedoch für alle anderen Werkspiloten sowie Lokalmatador Randy de Puniet auf dem CRT-Bike des Aspar-Teams Unterm Strich steht für Bradl beim vierten WM-Lauf des Jahres Startplatz 13 zu Buche.


Fotos: Stefan Bradl, MotoGP in Le Mans


Genau wie Teamchef Cecchinello verteidigt auch Bradl die Entscheidung, so früh auf Slicks zu setzen: "Wir haben auf dem Regenrader gesehen, dass die dunkle Wand ganz knapp vorbeizieht. Wenn es geregnet hätte, wären wir die größten Heroes gewesen. Jetzt sind wir die größten Loser."

Rückblickend erkennt der LCR-Honda-Pilot "zwei große Fehler im Qualifying", wie er sagt. "Erstens der Sturz und zweitens, dass ich auf meinem guten Run ein, zwei Runden zu früh reingekommen bin. Das war heute eine etwas andere Strategie, die leider nicht aufging." Aus der vierten Startreihe steht Bradl am Sonntag keine einfache Aufgabe bevor. "Morgen wäre ich ehrlich gesagt ganz froh, wenn es nass sein würde", gesteht der Deutsche.