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Stimmen der CRT-Fahrer zum turbulenten Qualifying

Viele Stürze kennzeichneten das erste Qualifying der Claiming-Rule-Fahrer - Trotzdem haben sich alle für den Saisonauftakt in Katar qualifiziert

(Motorsport-Total.com) - Das erste Qualifying der Saison verlief im Feld der Claiming-Rule-Teams turbulent ab. Reihenweise legten sich die Fahrer unter Flutlicht auf dem Losail-Circuit auf die Nase. Zunächst war Mattia Pasini (Speed Master) abseits der Ideallinie unterwegs, später stürzte er, wobei seine ART zu brennen anfing. Dann ging Ivan Silva (BQR-FTR Kawasaki) zu Boden. Danilo Petrucci (Ioda) stürzte in Kurve fünf. Auch James Ellison (PBM ART) und Randy de Puniet (Aspar ART) landeten im Kiesbett. Schnellster CRT-Fahrer war Colin Edwards mit der Suter-BMW in 1:57,644 Minuten. Dem Routinier fehlten drei Sekunden auf die Spitze.

Titel-Bild zur News: Randy de Puniet

Randy de Puniet ging zum zweiten Mal an diesem Wochenende zu Boden

Nachdem sich an den Trainingstagen ein Duell zwischen Edwards und de Puniet herauskristallisiert hatte, reihte sich der Franzose aufgrund seines Sturzes als Zweiter (beziehungsweise 14.) ein. "Das Qualifying verlief eigentlich recht gut. Mein Freitagssturz hat mich nicht behindert und ich fühlte mich auf dem Motorrad wohl", sagt de Puniet. "Zu Beginn war ich schnellster CRT-Fahrer, aber der Sturz hat das zerstört."

"Es war merkwürdig, weil mir das Vorderrad weggerutscht ist, obwohl ich nicht gebremst oder beschleunigt habe. Darüber müssen wir nachdenken. Wir müssen den Sturz schnell abhaken und sichergehen, dass wir uns auf das Rennen konzentrieren. Wir werden uns die Daten ansehen, damit wir so gut wie möglich vorbereitet sind." Sein Teamkollege Aleix Espargaro hatte in den Trainingseinheiten einige Probleme.

Als es dann zählte, reihte sich der MotoGP-Rückkehrer als dritter CRT-Fahrer ein. "Im Vergleich zum ersten Training sind die Rundenzeiten stark gefallen. Das gibt mir Hoffnung", so der Spanier. "Ich bin nicht komplett zufrieden damit, wie das Qualifying gelaufen ist. Trotzdem war es generell ein gutes Wochenende. Wir haben das Motorrad in vielen Bereichen verbessert. Trotzdem müssen wir noch das Chattering reduzieren. Bei voller Schräglage vibriert es stark. Wenn ich das Motorrad zu früh aufstelle, dann neigt es zu einem Sturz. Ansonsten bin ich mit der Performance der ART zufrieden."


Fotos: MotoGP-Saisonauftakt in Doha, Samstag


Eine Starke Leistung zeigte Yonny Hernandez vom Avintia-Team. Der Kolumbianer blieb nicht nur sitzen, sondern klassierte sich als Vierter (14.). Dennoch fehlten auf Edwards 1,1 Sekunden. "Ich bin sehr glücklich. Wir haben an diesem Wochenende großartig gearbeitet. Ich hatte nicht erwartet, dass ich den Aprilias so nahe kommen kann. Wenn man mich in Jerez gefragt hätte, dann hätte ich gesagt, dass es unmöglich wäre, ihnen so nahe zu kommen."

"Die Wahrheit ist, dass wir ihnen nahe sind. Das Motorrad wird kontinuierlich besser", sagt Hernandez. "Wir haben das Gefühl für das Vorderrad verbessert und ich war konkurrenzfähiger. Das Ziel ist es, das Rennen zu beenden und Dritter CRT-Fahrer zu sein." Während der Kolumbianer mit der BQR-Kawasaki eine starke Leistung zeigte, konnte Michele Pirro nicht die Performance der Trainings reproduzieren. Der Italiener, der im Gresini-Team eine FTR-Honda fährt, büßte 1,4 Sekunden auf Edwards ein und wurde Fünfter (15.)

Yonny Hernandez

Yonny Hernandez zeigte eine fehlerlose Leistung mit der BQR-FTR-Kawasaki Zoom

"Es gibt nicht viel zu sagen. Ich bin mit einem harten Reifen 1:59 gefahren. Dann bin ich an die Box gekommen, um etwas an der Elektronik zu ändern. Von da an hatten wir Probleme "berichtet der Moto2-Sieger von Valencia. "Leider wartet auf uns noch viel Arbeit und die Elektronik ist ein großer Teil davon. Im Warmup werden wir versuchen herauszufinden, was uns bremst. Ich bin sicher, dass wir ein gutes Rennen haben werden."

Auf Platz 18, beziehungsweise fünf der CRT-Fahrer, landete Pasini nach seinem turbulenten Qualifying. "Generell haben wir gut gearbeitet. In den Freien Trainings haben wir Veränderungen vorgenommen, die wir vielleicht später hätten machen sollen. 'Im Qualifying arbeiteten wir in eine traditionellere Richtung. Das hat uns geholfen uns zu verbessern. Schade, dass ich gestürzt bin. Wir zogen einen neuen Vorderreifen auf, aber vielleicht war es zu spät. Ich beendete das Qualifying mit dem zweiten Motorrad, aber es hatte nicht die gleiche Abstimmung wie Motorrad eins. Das Rennen wird lang und anstrengend."

Petrucci war erneut der langsamste Fahrer auf der Geraden und konnte mit 296 km/h nicht die 300er-Marke knacken. Er war um 18 km/h langsamer als Edwards. Dennoch verlor er "nur" 1,5 Sekunden auf den "Texas Tornado" und reihte sich an der 19. Stelle ein. "Leider hat der Crash die Dinge kompliziert gemacht. Ich musste auf das zweite Motorrad steigen, mit dem ich hier nie gefahren bin. Es gab bei der Abstimmung andere Probleme. Es wird ein schwieriges Rennen, aber ich werde 100 Prozent geben."

Michele Pirro

Michele Pirro hatte Probleme mit der Elektronik an der neuen FTR-Honda Zoom

Auch Silva, der Vorletzter wurde, half der Sturz nicht weiter. "Es war bislang ein kompliziertes Wochenende. Unsere Arbeit hat keine Früchte getragen. Ich fühle mich auf dem Motorrad nicht wohl. Es scheint, dass das, was in Jerez funktioniert hat, hier nicht klappt. Wir haben verschiedene Möglichkeiten ausprobiert, aber nichts passt zu meinem Fahrstil. Wir werden weiterarbeiten, hoffentlich wird es am Sonntag besser. " Die rote Laterne konnte Ellison nicht abgeben. Der Brite war klar der Langsamste und lag 6,1 Sekunden hinter der Pole-Position. Dennoch haben sich alle qualifiziert.