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Crutchlow: "Können einiges ausrichten"

Der Tech-3-Pilot verpasst in Jerez das Podium nur knapp und kommt weniger als zweieinhalb Sekunden hinter Sieger Casey Stoner als Vierter ins Ziel

(Motorsport-Total.com) - Bereits in der Qualifikation des Grand Prix in Jerez deutete sich an, dass Cal Crutchlows starke Leistung von Katar kein Einzelfall war. Im Rennen überzeugte der Brite erneut. Nach schwachem Start kämpfte sich der Tech-3-Pilot wieder nach vorn und lieferte sich einen Kampf mit Dani Pedrosa um den letzten Podestplatz.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Cal Crutchlows erstes MotoGP-Podium ist nur noch eine Frage der Zeit

"Bei den Bedingungen am Start hätte ich an die Spitze fahren können. Ich konnte aber nirgends überholen. Die Honda kommt gut aus den Ecken, besser als unser Motorrad. Zudem ist Dani 20 Kilogramm leichter als ich. Das ist nicht nur für mich schwierig sondern für alle, die mit ihm kämpfen", schildert Crutchlow.

Geringer Abstand

"Ich habe sehr viel gelernt. In einigen Bereichen waren wir stärker. Seine Erfahrung hat sich aber ausgezahlt", so der Yamaha-Pilot. "Ich wäre auch in Katar deutlich näher an der Spitze gewesen, doch der Kampf mit Andrea (Dovizioso; Anm. d. Red.) hat mich etwas aufgehalten. Als ich an ihm vorbei war, konnte ich eine Lücke herausfahren."

"Dieses Wochenende war das besser und ich konnte mit den Spitzenpiloten mitfahren. Ich habe viel gelernt. Es war eine gute Erfahrung. Wir haben gut gearbeitet", fasst Crutchlow zusammen. "Selbst mit unserem Paket können wir einiges ausrichten. Die Honda von Pedrosa ist eine Werksmaschine. Ich bin froh, so nah dran zu sein."

Cal Crutchlow

Der sympathische Brite war in Jerez zweitbester Yamaha-Pilot Zoom

"In den Sektoren, in denen er besser war, konnte er eine Lücke herausfahren, die ich immer wieder schließen musste. Er war im ersten und dritten Sektor besser als ich. Im zweiten und vierten Sektor war ich schneller. Immer wenn ich ihn eingeholt hatte, zog er wieder davon. Ich habe alles gegeben", beschreibt er frustriert.

"In der letzten Runde habe ich versucht, in der letzten Kurve so nah wie möglich heranzufahren. Er hat sich am Kurveneingang verteidigt. Ich dachte, dass er es schwierig haben wird, doch diese Jungs machen keine Fehler", erklärt Crutchlow. Pedrosa hatte nach dem Kampf ein Lob für seinen Gegner übrig: "Im Vergleich zum Vorjahr hat Cal sicher den größten Schritt gemacht."

Bremse und Spitzenleistung verbesserungswürdig

"Es gibt mir Zuversicht. Ohne Dani wäre ich sicher nicht so schnell gewesen. Er ist hier erstaunlich schnell", analysiert der Vierte von Jerez. "Ohne eine einzige trockene Session so nah dran zu sein ist toll. Die einzige halbwegs trockene Session war das Qualifying, in dem ich auf einer nassen Stelle wegrutschte. Ich bin in mehr als 20 Runden schneller als im Qualifying gefahren."

"Wir hätten nicht mehr erwarten können. Wir haben bewiesen, dass wir mit den Werkspiloten kämpfen können. Ich hätte nicht gedacht, auf dieser Strecke so nah dran zu sein." Das Handling der Yamaha M1 sucht derzeit seinesgleichen. Dafür mangelt es dem Reihenvierer etwas an Spitzenleistung. "Die Yamaha ist besonders. Man benötigt einen guten Fluss", erklärt Crutchlow.

Cal Crutchlow

Die Satelliten-Yamaha hat auf der Geraden keine Chance gegen die Honda Zoom

"Unser Motorrad ist nicht gerade schnell. Verglichen mit der Werksmaschine ist es okay, aber gegen die Honda haben wir keine Chance. Unser Paket ist aber in anderen Bereichen besser", fasst er zusammen. Kritik findet der Brite nach wie vor für die Bremse seiner Satellitenmaschine: "Sie sind erheblich schlechter als Danis Bremsen. Ich kam ihm näher, weil ich das Motorrad nicht abbremsen konnte. Es sah so aus, als ob ich besser auf der Bremse bin. Doch das lag nur an der Bremse", scherzt er.

"Wir verwenden eine Bremse, die sonst niemand verwendet. Jeder in der Meisterschaft, selbst die CRT-Piloten haben bessere Bremsen als wir", erklärt der Supersport-Weltmeister von 2009. "Ich möchte mich nicht beschweren. Ich habe die anderen Bremsen nicht gefordert, weil ich sie nicht bekomme. Dafür fahren wir jetzt eine dickere Bremsscheibe." Damit ist die Bremsleistung der M1 besser, doch dafür sind die ersten Kurven kritisch, weil das Aufwärmen schwieriger wird.