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  • 05.02.2012 18:51

Stoner wegen Regeländerung verärgert

Obwohl Casey Stoner die Konkurrenz beim Sepang-Test klar hinter sich ließ, gab es auch einen Grund für Ärger: Das angehobene Mindestgewicht

(Motorsport-Total.com) - Der erste Sepang-Test wurde klar von Casey Stoner dominiert. Bis auf den ersten Tag, an dem der Australier aussetzen musste, markierte er immer die Bestzeit. Dennoch gibt es auch einen Grund für schlechte Laune. Die FIM hob das Mindestgewicht um vier Kilogramm an, nachdem Honda bereits mit der Entwicklung fertig war. Im Interview erklärt Stoner, welchen Einfluss das auf das Fahrverhalten hat.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Casey Stoner war in Malaysia klar der schnellste Mann auf der Strecke

Frage: "Wie war es für dich, nach der Winterpause wieder auf das Motorrad zu steigen? Du konntest am ersten Testtag nicht fahren?
Casey Stoner: "Nach der Winterpause und einer langen Zeit, in der ich nicht auf dem Motorrad saß, hatten wir uns vorbereitet, um für den ersten Testtag bereit zu sein. Unglücklicherweise hatte ich ein Problem mit meinem Rücken und deshalb musste ich diesen ersten Tag auslassen. Unser Plan war auf drei Tage ausgerichtet, doch wir konnten alles in zwei Tage packen. Ich war etwas enttäuscht, doch als ich auf die Strecke gehen konnte und wieder das Gefühl dafür erhielt, wurde es wieder besser. Alles lief ziemlich gut und ich hoffe, dass wir uns noch weiter verbessern können."

Keine Änderungen

Frage: "Muss man den Fahrstil der 800er an den der 1.000er anpassen?"
Stoner: "Nein. Hinsichtlich des Fahrstils haben wir nicht viel anpassen müssen. Mit der 800er hatten wir bereits Leistung im Überfluss. Wir mussten bereits lernen, das zu kontrollieren. Ich denke, dass die 1.000er eine bessere Beschleunigung hat, was die Sache etwas unterhaltsamer macht. Daran musste ich meinen Stil aber nicht allzu sehr anpassen. Es fühlt sich im Vergleich zur 800er sehr ähnlich an und offensichtlich kommen alle gut zurecht."

Frage: "Hast du für das neue Motorrad dein Training im Winter geändert?"
Stoner: "Nein, weil ich denke, dass die physischen Beanspruchungen sehr ähnlich sein werden. Es wird ein kleines bisschen schwieriger, doch wir trainieren bereits mit dem Ziel, für jedes Motorrad so fit wie möglich zu sein. Bei der 800er hatten wir auch kein spezifisches Training. Meiner Meinung nach kann ich meine Fitness vor dem Start der Saison nicht weiter verbessern."


Fotos: MotoGP-Tests in Sepang


Vier Kilogramm mehr

Frage: "Spürst du die vier Kilogramm, die das Motorrad in Sepang im Vergleich zu Valencia schwerer war?"
Stoner: "Ja, und das ist ziemlich frustrierend. Wir hatten das Motorrad bereits entwickelt und dann entschied man sich dazu, die Regeln zu ändern. Deshalb mussten wir unser Motorrad vier Kilogramm schwerer machen. Das ist ein Nachteil für uns, weil das Motorrad bereits auf das Gewicht hin entwickelt wurde. Nun müssen wir Gewicht hinzufügen. Das beeinflusst das Motorrad. Es ist nichts, was man grundsätzlich merkt, aber unglücklicherweise spürt man es im Scheitelpunkt. Wir müssen uns etwas daran gewöhnen und das bewältigen. Doch es ist enttäuschend, dass diese Entscheidung so spät getroffen wurde."

Frage: "Die Motorräder sind stärker und schwerer. Die Benzinmenge ist aber gleich geblieben. Weißt du, wie Honda und Repsol zusammenarbeiten, um dich uns Dani Pedrosa mit dem optimalen Sprit zu versorgen?"
Stoner: "Wenn man mehr Leistung hat, gibt es natürlich auch einen kritischen Aspekt: Man muss die gleiche Performance bei weniger Benzinverbrauch abliefern. Wir haben den gleichen Tankinhalt wie mit den 800ern. Es ist lediglich mehr Leistung verfügbar. Es wird also schwieriger, sicherzustellen, dass wir auch jedes Rennen beenden. Deswegen ist es wichtig, dass Honda und Repsol zusammenarbeiten, um die optimale Lösung zu finden."

Casey Stoner

Stoners Honda musste in Sepang vier Kilogramm mehr wiegen Zoom

Frage: "Du hast nun einen Blog und die Fans sind sehr froh, deine Gedanken lesen zu können. Was denkst du darüber? Weißt du, wie viele Leute dich unterstützen und diese Plattform nutzen werden?"
Stoner: "Die Fans erhalten einen Einblick, was hinter den Kulissen passiert und sehen, wie ich über verschiedene Sachen denke. Ich hätte das wohl nicht gemacht, wenn Repsol der Sache nicht einen Anstoß gegeben hätte. Dank Repsol geht es dieses Jahr los und wir werden sehen, wie es laufen wird. Ich denke, dass es für die Fans interessant wird."

Stoners Nachwuchs

Frage: "Die älteren Fahrer sind der Meinung, dass man eine Zehntelsekunde verliert, wenn man Vater wird. Bist du der gleichen Meinung?"
Stoner: "Sie sagen auch, dass man langsamer wird, wenn man heiratet. Im ersten Jahr nach meiner Hochzeit, habe ich den Titel geholt und als ich vom Baby erfuhr, habe ich ihn ein zweites Mal gewonnen. Ich denke nicht, dass es der Fall ist."

Frage: "Wie reagierst du, wenn eines deiner Kinder Rennfahrer werden möchte?"
Stoner: "(Lacht; Anm. d. Redaktion) Wir werden sie bereits in den ersten Jahren fördern. Die Entscheidung, ob sie Rennfahrer werden wollen oder nicht, überlassen wir ihnen."