Hayden zufrieden: Die Schulter hält

(Motorsport-Total.com) - Für Nicky Hayden hat die MotoGP-Saison 2012 erst heute richtig angefangen. Zwar hatte der US-Amerikaner auch an den Tests Anfang des Monats in Sepang teilgenommen, doch seinerzeit war eine ernsthafte Testarbeit nicht möglich. Die Schulterverletzung, die sich Hayden in der Winterpause zugezogen hatte, behinderte ihn zu sehr. Im Anschluss an den Test in Sepang wurde der 30-Jährige an der Schulter operiert, was offensichtlich die richtige Entscheidung war.

© Ducati

Nicky Hayden ist froh, seine Schulterverletzung überstanden zu haben

"Ich fühle mich besser als beim vorherigen Test. Da bin ich nur rumgerollt und haben nichts gelernt. Heute hat das Fahren wieder Spaß gemacht", sagt Hayden. Das zeigte sich auch beim Blick auf die Zeitentabelle. Haydens schnellste Runde wurde mit einer Zeit von 2:03.132 Minuten gemessen, was heute die sechstschnellste Rundenzeit war. Der Rückstand auf die Tagesbestzeit von Casey Stoner betrug rund 1,4 Sekunden.

Der Testtag war auch ein erster Härtetest für die operierte Schulter. "Am Vormittag war ich mir noch nicht ganz sicher, ob die Schulter halten würde, das hat mich ein wenig beunruhigt", gibt Hayden zu. Doch die Schulter hielt und Hayden konnte erstmals im Renntempo Eindrücke auf der neuen GP12 sammeln. Und die waren durchweg positiv: "Ich mag das Motorrad. Ich muss es natürlich noch besser kennenlernen, aber es fühlt sich gut an", so Hayden.

Im Vergleich zur 800er-Maschine aus dem Vorjahr sorgte vor allem der neue Motor bei Hayden für Verzückung, der über wesentlich mehr Drehmoment verfügt. "Das Chassis kann ich noch nicht vergleichen, nachdem das mein erster richtiger Tag auf dem Motorrad war." Dennoch erkennt der Weltmeister von 2006 schon eine erste Tendenz: "Es gibt dir bessere Rückmeldungen, es scheint etwas einfach zu sein, das Limit zu finden."

Traktion weiterhin ein Schwachpunkt

Neben all den positiven Seiten gibt es bei Ducati momentan jedoch auch noch einen Schwachpunkt. "Vor allem die Traktion muss noch besser werden", erklärt Hayden. Zu diesem Zweck hat Ducati eine neu programmierte Traktionskontrolle nach Sepang gebracht, die auch Hayden testete. Allerdings war er wegen des Regens, der am Mittag über der Strecke niederging, nicht in der Lage, einen Vergleichstest durchzuführen.

"Ich habe nur eine Einstellung getestet. Ob die neue Programmierung ein großer Schritt nach vorne ist, kann ich noch nicht sagen. Das Gesamtpaket muss einfach stimmen." Hayden stellte klar, dass die Elektronik alleine dieses Problem seiner Meinung nach nicht lösen kann: "Wir müssen auch das Motorrad selbst abstimmen und die richtige Balance finden. Wir brauchen auch mechanische Traktion und dürfen uns nicht nur auf die Elektronik verlassen."

Nach dem Regenschauer ging Hayden am Nachmittag nicht mehr auf die Strecke. "Ich wollte kein Risiko eingehen und nicht wieder auf die Schulter stürzen." Dennoch blieb sein Motorrad nicht in der Box. Testfahrer Franco Battaini übernahm kurzfristig die Maschine. "Franco war ohnehin hier, weil ich vor einer Woche noch nicht wusste, wie viel ich fahren kann. Nachdem ich am Nachmittag nicht mehr rausging, ist er einige Runden gefahren. Dabei ging es nicht um Setup-Arbeit, aber die Zuverlässigkeit und der Benzinverbrauch muss auch getestet werden."