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  • 16.07.2011 09:08

  • von Lennart Schmid

Bradl: "Von mir aus zwei oder drei Grand Prix in Deutschland"

Stefan Bradl über die besondere Atmosphäre am Sachsenring, mögliche alternative Standorte für den Deutschland-Grand-Prix und den Druck beim Heimrennen

(Motorsport-Total.com) - Stefan Bradl tritt zum ersten Mal in seiner Karriere als Weltmeisterschaftsführender bei seinem Heimrennen an. Der Kalex-Pilot begnügte sich am Freitag mit der fünftschnellsten Rundenzeit in der Moto2-Klasse und sprach anschließend über die besondere Atmosphäre am Sachsenring sowie über das stetig steigende Interesse an seiner Person.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Stefan Bradl fühlt sich von den vielen Fans nicht zusätzlich unter Druck gesetzt

Frage: "Stefan, bei den Fans ist der Grand Prix auf dem Sachsenring äußerst beliebt. Dennoch konnten sich der ADAC und die Dorna bislang nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen. Verstehst du das?"
Stefan Bradl: "Wenn ich ganz ehrlich sein soll, würde ich auch lieber in Hockenheim oder auf dem Nürburgring fahren. Von mir aus könnten wir auch gleich zwei oder drei Grand Prix in Deutschland austragen, aber das scheint im Gegensatz zu Spanien nicht wirklich in der Diskussion zu sein."

"Natürlich sind die vielen Fans, die 'positiv Verrückten', hier am Sachsenring besonders zahlreich vertreten. Aber ich denke schon, dass man auch in Hockenheim oder am Nürburgring viele Fans an die Strecke bringen könnte. Ich gehe aber fest davon aus, dass der Vertrag mit dem Sachsenring verlängert wird."

Frage: "In diesem Jahr interessieren sich viele Journalisten und Fans für dich. Stellst du diesbezüglich einen Unterschied im Vergleich zu den vergangenen Jahren fest?"
Bradl: "Das ist gar nicht vergleichbar und bestimmt um hundert Prozent gestiegen."

Frage: "Könnte der Trubel hier am Sachsenring ein Vorgeschmack darauf sein, was dich im kommenden Jahr möglicherweise als MotoGP-Pilot bei jedem Rennen erwartet?"
Bradl: "Die MotoGP ist einfach die 'Königklasse' und sie genießt international die größte Aufmerksamkeit. Das ist automatisch ein viel höherer Status. Aber so weit denke ich im Moment noch gar nicht."

Frage: "Könntest du dich an die zusätzliche öffentliche Aufmerksamkeit, die dir zuteil wird, gewöhnen?"
Bradl: "Nun, das müsste ich dann ja. Es gäbe dann aber auch sicherlich Wege, um sich etwas rarer zu machen. Doch letztlich wollen wir alle es ja nicht anders und die Aufmerksamkeit kommt und geht mit dem Erfolg. Jeder Fahrer will den Erfolg - und mit dem Erfolg kommen auch die Fans. Und ohne Fans wäre es ja auch langweilig."

Frage: "Setzen dich die vielen Fans an der Strecke zusätzlich unter Druck?"
Bradl: "Ich gehe damit relativ gelassen um und mache eigentlich nichts anders als sonst. Ich mache mir keinen Druck. Natürlich bin ich ehrgeizig und versuche zu gewinnen. Auf dem Motorrad selbst habe ich ohnehin keinen Druck. Letztlich ist es auch nur einer von 18 Grand Prix in diesem Jahr. Es ist zwar toll, wenn die Leute auf den Rängen aufstehen, sobald man aus der Box rausfährt. Aber im Renntempo nimmt man das nicht wirklich wahr, dann ist man mit anderen Dingen beschäftigt."