Rookie Marc Marquez nahm mit Crewchief Santi Hernandez Anfang Februar in Malaysia die Testarbeit auf. Da der Honda-Werkspilot bereits vor der Winterpause bei einem privaten Test auf dem Sepang International Circuit fuhr, konnte er beim Vorsaisontest von Beginn an gute Rundenzeiten fahren.
Am dritten Tag des Sepang-Tests warf Marquez sein neues Arbeitsgerät erstmals in den Kies. Der Spanier sprach damals von einer "weiteren Erfahrung" und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
Bei den Tests in Austin überraschte der Rookie mit der Bestzeit. Keiner der anderen Piloten gewöhnte sich so schnell an die neue Piste in Texas.
Beim abschließenden Vorsaison-Test in Jerez sammelte der Honda-Werkspilot weitere Erfahrungen und fuhr solide Rundenzeiten.
Von Startplatz sechs aus fuhr Marquez beim Saisonauftakt in Katar ein starkes Rennen, duellierte sich mit Valentino Rossi um Platz zwei, ließ Teamkollege Dani Pedrosa alt aussehen und stieg am Ende als Dritter aufs Treppchen.
Und auch beim zweiten Rennen der Saison setzte sich der Rookie gegen den vermeintlichen Teamleader durch: In Austin lieferte Marquez ein fehlerfreies Wochenende ab und holte im zweiten MotoGP-Rennen seinen ersten Sieg. Noch nie...
...war ein MotoGP-Pilot bei seinem ersten Sieg jünger. Marquez löste Freddie Spencers bisherigen Rekord ab und übernahm punktgleich mit Weltmeister Jorge Lorenzo die WM-Führung.
Für den ersten Aufreger der Saison sorgte ebenfalls Marquez: Beim Rennen in Jerez drängte der MotoGP-Neuling Lorenzo in dessen Kurve von der Ideallinie und holte Platz zwei. Lorenzo war sichtlich verärgert und verweigerte Marquez im Parc Ferme den obligatorischen Handschlag.
In Mugello blockierte Marquez im Freien Training bei 337,9 km/h das Vorderrad seiner Honda und sprang bei etwa 280 km/h vom Motorrad, um einen Einschlag in der Mauer zu vermeiden. Trotz der hohen Geschwindigkeit zog sich der Spanier keine ernsthaften Verletzungen zu. Durch einen weiteren Sturz im Rennen ging der Honda-Pilot in Mugello aber leer aus.
Beim Heimspiel in Barcelone lieferte sich Marquez einen spannenden Kampf mit Teamkollege Pedrosa. Am Honda-Kommandostand stieg bei Shuhei Nakamoto und Livio Suppo der Puls an, als Marquez das Hinterrad von Pedrosas Maschine nur knapp verfehlte.
In Assen dominierte Yamaha und Marquez stieg als einziger Honda-Pilot aufs Podium. Hinter Valentino Rossi behauptete der Spanier den zweiten Platz vor Tech-3-Pilot Cal Crutchlow.
Durch das Verletzungspech von Lorenzo und Pedrosa fuhr Marquez am Sachsenring entspannt zum Sieg und machte 25 Punkte auf seine Landsmänner gut. Es sollte der erste von vier Siegen in Folge sein.
Erinnerungen an 2008: Mit einem legendären Überholmanöver ging das Ausnahmetalent beim Rennen in Laguna Seca an Valentino Rossi vorbei und verabschiedete sich mit einem Sieg in die Sommerpause.
Nach der Sommerpause setzte Marquez seine Siegesserie in Indy fort und baute damit seine WM-Führung weiter aus.
Obwohl Titelverteidiger Lorenzo in Brünn viel Risiko einging, hatte Marquez stets die passende Antwort parat: Saisonsieg Nummer fünf.
Beim Grand Prix in Silverston führte Marquez das Rennen vor der letzten Kurve an, doch Lorenzo setzte alles auf eine Karte und presste sich an der Werks-Honda vorbei.
Auch in Misano holte Lorenzo den Sieg. Durch Platz zwei verlor WM-Leader Marquez lediglich fünf Punkte auf seinen Landsmann und war mittlerweile der klare WM-Favorit.
Mit der Harmonie im Honda-Werksteam war es spätestens nach dem Aragon-Rennen vorbei: Marquez zerstörte bei einer leichten Berührung den Sensor der Traktionskontrolle an Pedrosas Honda. Pedrosa stürzte, Marquez gewann und hatte mit Lorenzo damit nur noch einen Gegner im Kampf um den WM-Titel.
In Sepang baute Marquez die WM-Führung mit einem zweiten Platz weiter aus. Drei Rennen vor dem Ende der Saison hatte der Rookie ein komfortablen Vorsprung von 43 Punkten.
Rückschlag in Australien: Da Marquez eine Runde zu spät zum Pflicht-Wechsel kam, erhielt die Startnummer 93 die schwarze Flagge. Der Vorsrpung schmolz auf 18 Punkte.
Mit Blick auf die WM verzichtete Marquez beim Honda-Heimspiel in Motegi auf unnötiges Risiko und fuhr als Zweiter ins Ziel. Mit 13 Punkten Vorsprung ging es weiter nach Valencia, wo...
...Marquez ein fehlerfreies Rennen fuhr und sich mit einem dritten Platz aus der Saison verabschiedete. Die 16 Punkte reichten, um die WM-Führung zu behaupten. Marquez wurde zum jüngsten MotoGP-Weltmeister aller Zeiten.
In den 18 Rennen der Saison 2013 sammelte Marquez 334 Punkte und gewann damit seinen ersten MotoGP-Titel.