Bradley Smith

Großbritannien

Porträt

(Stand: Ende 2020) Bradley Smith hat in seiner Karriere noch nicht den durchschlagenden Erfolg gefeiert, doch im Jahr 2013 gab der Brite sein Debüt in der MotoGP. Begonnen hat alles in Großbritannien mit Motocross. Sein Vater fuhr Motocross und klein Bradley erhielt sein erstes Motocross-Bike im Alter von sechs Jahren. Seine Familie besaß auch eine kleine Strecke, wodurch ausgiebig trainiert werden konnte.

Smith nahm auch bei einer Nachwuchssichtung des britischen Motorradverbandes ACU teil, aber er wurde nicht ausgewählt. Mit 13 startete Smith in der Serie Aprilia-Superteens. 2005 ging es dann ins Ausland: Smith wurde Teil der MotoGP-Akademie und fuhr ein Jahr in der spanischen 125er Meisterschaft. Die letzten drei Rennen entschied Smith für sich. Durch diese Erfolge zog er viel Aufmerksamkeit auf sich und es öffneten sich die Türen zur Weltmeisterschaft.

Im Jahr 2006 debütierte Smith in der 125er-Klasse und fuhr für das renomierte Repsol-Honda-Team Geleitet wurde diese Mannschaft von Alberto Puig, der schon Talente wie Dani Pedrosa entdeckt hat. Smith kürte sich auch gleich zum Rookie des Jahres. In der darauffolgenden Saison kletterte er in Le Mans zum ersten Mal auf das Podest. 2008 dann der Tapetenwechsel: Smith unterschrieb beim Polaris-Aprilia-Team und stand gleich beim Saisonauftakt auf der Poleposition. Insgesamt kletterte er viermal auf das Podest, doch der erste Sieg ließ noch auf sich warten.

2009 wechselte Smith zu Jorge Martinez und wurde der Teamkollege von Julian Simon. Auch im Aspar-Team fuhr Smith eine Aprilia. In Jerez holte er sich mit einer dominanten Leistung den ersten Siegerpokal ab. Später triumphierte er noch in Mugello. In der WM musste sich Smith aber knapp Simon geschlagen geben. Smith wollte schon im Jahr 2010 in die Moto2 aufsteigen, doch Martinez gab Simon und Mike di Meglio den Vorzug.

Smith blieb ein weiteres Jahr in der kleinsten Klasse und feierte einen Sieg in Valencia. Im WM-Kampf spielte er keine Rolle. 2011 wechselte Smith schließlich in die Moto2 zu Tech3. Im Laufe des Jahres wurde auch bekannt, dass er einen neuen Dreijahresvertrag unterschieben hatte. Dieser sah 2012 eine weitere Saison in der Moto2 vor. Anschließend waren zwei Jahre im MotoGP-Team geplant. Gemeinsam mit Cal Crutchlow bildete Smith 2013 eine rein britische Paarung in einem französischen Team.

Mit Fortdauer der Saison wurde Smith immer stärker, doch Spitzenergebnisse blieben aus. Im Jahr 2014 erfüllte er seine zweite Amtszeit im Tech-3-Team. Der Brite konnte sich zwar steigern, blieb unter dem Strich aber hinter seinem Teamkollegen Pol Espargaro zurück. Dennoch schaffte Smith in Australien mit Platz drei seinen ersten Podestplatz. Tech-3-Teamchef Herve Poncharal verlängerte im Herbst den Vertrag und gab Smith für 2015 eine weitere Chance.

Poncharal lag richtig, denn Smith etablierte sich in seiner dritten MotoGP-Saison endgültig in der Königsklasse. Er fuhr bei allen Rennen in die Top 10 und eroberte beim Regenchaos in Misano mit einer mutigen Strategie - er fuhr ohne Reifenwechsel durch - den zweiten Platz. Am Ende des Jahres war Smith der beste Kundenfahrer. Sein Vertrag mit Tech 3 wurde um ein weiteres Jahr verlängert.

Allerdings wurde 2016 eine schwierige Saison, die Kunden-Yamaha verlor den Anschluss an die Spitze. Smith fiel zudem durch eine Beinverletzung lange aus. Die Weichen für seine Zukunft stellte der Brite schon früh. Schon beim ersten Rennen in Katar unterschrieb er einen Werksvertrag bei KTM. In Zukunft lautet seine Aufgabe, gemeinsam mit den Österreichern nach vorne zu kommen. Das gestaltete sich aber schwierig.

In der ersten KTM-Saison stand Smith klar im Schatten seines Teamkollegen Pol Espargaro. Gerüchte machten die Runde, Smith müsste seinen Platz für Testfahrer Mika Kallio räumen. KTM tauschte aber nur den Crew-Chief aus und hielt auch für 2018 an Smith fest. Er fuhr zwar solide in die WM-Punkteränge, aber trotzdem hatte er keine Zukunft und wurde gegen Johann Zarco getauscht.

Smith heuerte bei Aprilia an und wurde Testfahrer der italienischen Marke. 2019 kam er zu insgesamt vier Renneinsätzen. Parallel dazu sprang er auch einmal als Ersatzfahrer in der Moto2-Klasse ein und bestritt den neuen MotoE-Weltcup. Mit vier Podestplätzen wurde Smith Vizemeister. Auch 2020 wollte er mit dem Elektrobike starten, aber es kam alles anders.

Weil Andrea Iannone wegen Dopings gesperrt wurde, sprang Smith ein und fuhr die ersten elf Rennen für Aprilia. Es gab nur einen Ausfall im Regen von Le Mans. Fünfmal fuhr er in die WM-Punkte. Für die letzten drei Rennen musste er zwar für Lorenzo Savadori Platz machen. Trotzdem ist Smith auch 2021 Teil des Aprilia-Kaders.