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Verschiedene Gründe für die Reifenprobleme in Assen

Die Reifenprobleme in Assen waren nicht auf einen Materialfehler zurückzuführen - Als Vorsichtsmaßnahme baut Bridgestone für Mugello eine spezielle Konstruktion

(Motorsport-Total.com) - Auf dem Sachsenring gab es keine Probleme mit den Bridgestone-Reifen. Dennoch wurde im Fahrerlager viel über das Schwarze Gold diskutiert, denn davor in Assen gab es mehrere Schwierigkeiten. Bei drei Fahrern lösten sich in Holland die Hinterreifen auf. Prominentestes Opfer war Valentino Rossi, der sogar einen Boxenstopp einlegen musste. Obwohl er mit der harten Mischung unterwegs war, brachen Gummistücke heraus. Bridgestone analysierte die betroffenen Pneus. Es gab keinen Konstruktions- oder Materialfehler. Es führten unterschiedliche und mehrere Gründe zu diesen Auflösungserscheinungen.

Titel-Bild zur News: Renntransporter von Bridgestone

Bridgestone hat keine Fehler bei den Reifen in Assen gefunden

"Drei Fahrer hatten in Assen Probleme mit der rechten Schulter des Hinterreifens. Es brachen aufgrund der hohen Temperaturen Gummistücke heraus", so Shinji Aoki, der Chef der Entwicklungsabteilung für Motorsportreifen. "Glücklicherweise stürzte keiner der betroffenen Fahrer. Die Reifendrücke blieben ebenfalls normal. In Assen führten mehrere Gründe für die höheren Reifentemperaturen. Die Streckentemperatur war höher als im Vorjahr."

"Dazu wurde der Hubraum vergrößert, weshalb es mehr Drehmoment und ein höheres Gesamtgewicht gibt. Es wurde auch das Streckenlayout etwas verändert, wodurch sich auch die Rundenzeiten verbesserten. Zu diesen Faktoren kommen noch die überhöhten Kurven hinzu. Wenn man noch unterschiedliche Setups und Fahrstile dazurechnet, führte das zu den Problemen." So fuhren Nicky Hayden und Rossi mit einer unterschiedlichen Abstimmung. Obwohl bei dem Italiener das Hinterrad weniger durchdrehte, gab es bei seinem Hinterreifen die Schwierigkeiten.

"Wir waren uns bewusst, dass die Umstände in Assen in diesem Jahr anders sind. Wir gingen aber nicht davon aus, dass diese Änderungen gemeinsam mit unterschiedlichen Fahrstilen und Abstimmungen zu diesem Reifenverhalten führen würde", setzt Aoki fort. "Wir haben eine detaillierte Untersuchung der Reifen vorgenommen. Die Analysen zeigten, dass es keinen Herstellungsfehler bei den Reifen für Assen gab."


Fotos: MotoGP in Assen


Dennoch reagiert Bridgestone und ändert die Konstruktion für Mugello. Auf der schnellen Strecke könnten mit der neuen 1.000er Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 350 km/h erreicht werden. Die Sicherheit steht auf dem Spiel. "Unsere Daten von Mugello zeigen, dass dieser Kurs nicht so hart zu den Reifen wie Assen ist", so der Japaner. "Als Vorsichtsmaßnahme produzieren wir Hinterreifen mit einer speziellen Konstruktion für das Rennen am nächsten Wochenende."

Die aktuelle Reifengeneration unterscheidet sich in der Konstruktion von den Pneus des Vorjahres. War das ein Faktor für die Probleme in Assen? "Nein", sagt Aoki. "Die unterschiedliche Konstruktion war kein Faktor für die hohen Temperaturen in der Flanke. Das wurde bei den Analysen bestätigt. Die aktuelle Konstruktion kommt schneller auf Temperatur, aber das sorgte nicht für die Überhitzung, die in Assen zu den Problemen führte."