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Suzuki zweifelt: Wird man Privilegien 2018 überhaupt nutzen?

Suzuki zufrieden mit MotoGP-Privattest in Jerez: Andrea Iannone ist vom Motor beeindruckt, Alex Rins mit dem Chassis glücklich - Privilegien 2018 nicht nutzbar?

(Motorsport-Total.com) - Das Suzuki-Team hat gemeinsam mit Ducati, KTM, Aprilia und Honda-Kundenteams von Mittwoch bis Freitag in Jerez einen Privattest abgehalten. Andrea Iannone, Alex Rins und Sylvain Guintoli haben besonders am Motor gearbeitet, um die Entwicklung für 2018 voranzutreiben. In der Gesamtwertung lag der Italiener unter den MotoGP-Piloten auf Platz vier, drei Zehntelsekunden hinter der Testbestzeit von Andrea Dovizioso. Rins fehlten ebenfalls drei Zehntelsekunden auf seinen Teamkollegen.

Titel-Bild zur News: Andrea Iannone

Iannone ist nach durchwachsener Saison müde, aber zufrieden mit dem Jerez-Test Zoom

"Wir haben viele Teile getestet, die aber nicht total neu waren", schildert Ken Kawauchi, Technikmanager bei Suzuki. "Wir hatten einige davon bereits in der Vergangenheit ausprobiert. In Jerez mussten wir deren Wirkung mit intensiveren Tests und Vergleichen prüfen." Mit diesem Verfahren möchte Suzuki die 2018er-Maschine bis Sepang fertigstellen.

Der Manager spricht auch die neuen Privilegien von Suzuki an, die man durch das mittelmäßige Abschneiden in dieser Saison für kommendes Jahr erhalten hat. Suzuki darf mehr Testfahrten unternehmen, hat mehr Freiheiten bei der Motorenentwicklung und erhält ein größeres Motorenpool für die Saison. Auch die Konkurrenz hat das goutiert, da man sich einen engen Kampf der Konstrukteure wünscht.

Kawauchi tritt nun jedoch auf die Bremse und gibt zu: "Es wird wichtig sein, auf dem richtigen Fuß zu beginnen: Nächstes Jahr werden wir Privilegien haben, wodurch wir mehr testen dürfen. Allerdings ist der Kalender schon sehr voll mit einem Rennen mehr in Thailand. Ehrlich gesagt bin ich nicht sicher, ob wir unsere Privilegien auch nützen können, und mehr Testfahrten bei diesem engen Programm abhalten können." 2018 stehen mit dem ersten Rennen in Buriram Anfang Oktober insgesamt 19 Stationen auf dem Programm. (Zum MotoGP-Kalender 2018!)

Teammanager Davide Brivio ist jedenfalls zufrieden mit dem Verlauf der jüngsten Testfahrten. "Wir haben die neue Spezifikation des Motors getestet, der etwas mehr Power hat, aber dennoch sehr sanft ist. Die Fahrer waren damit ziemlich glücklich", schildert er. "Es ist kein riesiger Schritt, aber es ist fahrbar, und dennoch leistungsstärker." Außerdem hat man das verbesserte Chassis erneut ausprobiert, das bereits in Valencia zum Einsatz kam. Auch an der Elektronik habe man getüftelt. "Das ist ein Prozess, mit dem wir nie ganz zufrieden sein werden." Außerdem floss Testarbeit in die Traktionskontrolle und die Motorbremse.

Die Piloten sind nach einer langen MotoGP-Saison nun froh, dass die Winterpause gekommen ist. "Der Test war sehr intensiv, weil wir so viele Teile hatten, und generell fühle ich mich jetzt müde, aber auch zufrieden", schildert Iannone seine Gemütslage. Er konnte am Mittwoch sogar die Tagesbestzeit aufstellen. Er berichtet, dass er beim Chassis viele Verbesserungen spüren konnte. "Woran wir auch arbeiten wollten, war die Konstanz der Performance auf gebrauchten Reifen." Beim Motor, den er intensiv testete, habe er keinen so großen Schritt erwartet, gibt der "Maniac" zu. "Ich bin positiv beeindruckt."

Auch Teamkollege Rins, der zum ersten Mal in Jerez auf einem MotoGP-Bike saß - er fehlte verletzungsbedingt am Rennwochenende -, gab einen positiven Kommentar ab. "Wir hatten einige Teile bereits zuvor in Valencia und Aragon getestet, und wollten die Daten nun bestätigen." Er fühle sich nun auf dem Bike wohler, was sich auch schon auf die Rundenzeiten auswirke, so der Vierte aus Valencia. "Ich war beeindruckt von der Pace auf dem weiterentwickelten Chassis. Wir verändern dabei den Charakter des Bikes nicht, wir arbeiten an der Konstanz."