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Stefan Bradl genervt: "Wir sind einfach zu langsam"

In seinem letzten MotoGP-Qualifying für Aprilia landet Stefan Bradl nur auf dem 17. Startplatz und ist entsprechend frustriert - Seinen Abschied sieht er nüchtern

(Motorsport-Total.com) - Sich mit einem guten Ergebnis aus der MotoGP verabschieden, das ist das Ziel von Stefan Bradl beim Großen Preis von Valencia 2016. Im Qualifying zum Saisonfinale hat das schon mal nicht geklappt. Abermals war dem Deutschen auf seiner Aprilia ein Einzug in Q2 nicht vergönnt. Bradl wird am Sonntag von Platz 17 aus ins Rennen gehen und steht damit einen Rang vor seinem Teamkollegen Alvaro Bautista.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Aprilia-Pilot Stefan Bradl fährt in Valencia sein Abschiedsrennen in der MotoGP Zoom

Der 26-Jährige zeigt sich enttäuscht: "Ich hätte mir deutlich mehr gewünscht. Da brauchen wir nicht rumreden. Wir sind einfach zu langsam, das ist Fakt", findet Bradl bei 'Eurosport' klare Worte. Mit einer Bestzeit von 1:31.813 Minuten fehlten ihm am Ende 1,269 Sekunden auf die Zeit, mit der Cal Crutchlow (LCR-Honda) die zweite Qualifyingsession erreichte. Der Brite hatte Bradl zuvor mit wilden Gesten attackiert.

Dabei war es gar nicht er, sondern Teamkollege Bautista, der Crutchlow im Weg stand. Doch Bradl gibt zu: "Es ist schwierig, unsere Lackierung ist fast gleich. Vielleicht hat er da ein bisschen was übersehen. Generell ist er womöglich nicht ganz so happy gewesen, dass er in Q1 war. Aber Cal ist ein anständiger Kerl. Unterm Helm brennen ihm manchmal ein paar Sicherungen durch. Deswegen kann man das nicht so ernst nehmen."

Bradl hofft auf Steigerung am Sonntag - Rennpace besser

Unabhängig von diesem Zwischenfall glaubt der Deutsche nicht, dass für ihn viel mehr möglich gewesen wäre. "Ich war nicht schlagkräftig genug, um eine schnellere Runde zu fahren - ob ein, zwei Zehntel schneller, aber das ist immer noch zu langsam", schätzt der Aprilia-Pilot ein. Dennoch hofft er, im Rennen stärker auffahren zu können: "Über die Renndistanz sollten wir ein bisschen besser aussehen."

Seinen Abschied aus der Königsklasse sieht Bradl äußerst nüchtern - von Wehmut keine Spur, zumindest noch nicht. "Es soll sich nicht so anhören, als ob ich froh bin", beschwichtigt er, "aber momentan bin ich einfach ein bisschen genervt, weil es nicht so gelaufen ist, wie ich es mir vorgestellt habe. Und wenn man mich jetzt fragt, dann geht mir das sonst wo vorbei, aber das ändert sich in einer halben oder Stunde wieder."


Fotostrecke: Die Karriere-Highlights von Stefan Bradl

Für seine direkte Art, insbesondere im Gespräch mit den Medien, ist der Deutsche mittlerweile bekannt. Das macht ihn durchaus ein wenig stolz: "Bei mir gibt es ab und zu eben keinen Filter zwischen dem, was ich mir denke und was dann aus meinem Mund rauskommt. Die Leute, die mich kennen, wissen das. Nicht jeder hier im Fahrerlager geht so offen und ehrlich mit den Journalisten um."

Dass er der MotoGP fehlen wird, glaubt Bradl aber dennoch nicht: "Ich denke nicht, dass mich hier irgendjemand vermissen wird. Mit dem Sandro (Cortese; Anm. d. R.) werde ich mich sicher noch mal unterhalten. Aber ich denke nicht, dass ich am Sonntag groß in Partylaune bin." Ein Umtrunk mit Fahrerkollegen sei nicht geplant. "Ich hoffe, dass ich morgen noch ein gutes Rennen fahren kann und dann ist die Sache hier auch gegessen", so Bradl.


Fotos: Stefan Bradl, MotoGP in Valencia